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Die Hit-Giganten-Katastrophe

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Ich habe wirklich hin und her überlegt, welche Überschrift ich wählen soll, um meinen Frust über diese unsägliche TV-Show „Hit-Giganten“ (Country & Folk), die am Freitag, den 3. Oktober 2008 aufgezeichnet wurde, zum Ausdruck zu bringen. Katastrophe, ja so beschreibt man eine Situation, die vollkommen aus dem Ruder gerät. Die Fernsehleute von Sat.1 haben der Country Music in Deutschland einen Bärendienst erwiesen. Falsche Einblendungen von Künstlerdaten und Äusserungen der eingeblendeten „Promis“, waren gegenüber dem Rest der Show noch harmlos.

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Viel schlimmer, die Vermischung – wieder einmal – von „Country & Western“. Die Worte „Cowboy, Westernstadt, Sporen, Bull Riding, Indianer, Pistole, Gewehr, Lieblings-Westernheld, Pferd, Winnetou und Old Shatterhand“, wurden mehr verwendet als „Musik, Country, Nashville, Lieblings-Interpret, Geschichte des Genre Country, die größten internationalen Musiker“ usw. – sehr schade. Dafür wurde der Fluss Mississippi von fast allen „Experten“ falsch buchstabiert, die Brüste von Dolly Parton angesprochen und ständig mit Pistolen rumhantiert und wirklich alles in „Grund und Boden“ veralbert. Das Klischee wurde so bedient, wie es in vielen Köpfen der Menschen in unserem Land – fälschlicherweise – seit Jahren im Kopf rumgeistert. Noch was, viele eingeblendeteten „Promis“ konnten das Wort „Country“ nicht fehlerfrei aussprechen. Zur Info: Das heißt Country, nicht Kauntrie.

Anstatt einmal die Chance zu Nutzen um den Menschen da draußen zu zeigen, wie „geil“ und facettenreich diese Musik ist, hat man lieber dutzende von Cowboys, Trappern, Revolverhelden, Indianer und Generäle aus einer Westernstadt eingeladen und in die erste Reihe gesetzt. Besser man wäre so schlau gewesen und hätte den ein oder anderen Experten eingeladen, der einen interessanten Beitrag zum Thema „Country & Folk“ (so der Titel der Sendung) hätte leisten können. Alles wurde zum Größtenteil von den Protagonisten Balder, Kiewel, Zack (der war kaum zu ertragen) und Bürger Lars Dietrich, dermaßen durch den Kakao gezogen, dass man sich als „echter“ Countryfan (und sehr wahrscheinlich auch als Westernfan) wirklich schämen musste. Viele Jahre harter Arbeit, von Menschen die seit Jahren am „besseren Image“ dieses Genre arbeiten, wurden binnen zwei Stunden, solange soll die fertig geschnittene Sendung (ohne Werbung) dauern, zunichte gemacht.

Wie gesagt, für die vielen Menschen die seit Jahren die Country Music in diesem Land salonfähig machen, ein Schlag ins Gesicht. Wenn diese TV-Show im nächsten Jahr ausgestrahlt wird, dann „Prost Mahlzeit“ … das kann man gar nicht mehr kompensieren. Ich freue mich über jede neue Countrysendung im TV. Doch hier wäre es ratsam gewesen, wenn man einen Experten zu Rate gezogen hätte, damit das doch interessante Thema „Country Music“, nicht zum „Faschings-Desaster“ ausartet. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, warten wir ab, was die fertig geschnittene Sendung letztendlich hergibt.

Anmerkung: Es geht hier nicht um die vielen Musiker, die in der Sendung auftraten, die haben einen guten Job gemacht und versucht das Genre in ein gutes Licht zu setzen.

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Über Dirk Neuhaus (1414 Artikel)
Chef-Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country, Bluegrass. Rezensionen, News, Specials.