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43 Jahre Country Music: Die Abschiedskonzerte von Western Union im Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf

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Diese beiden Abende im Oktober 2010 bleiben mit ziemlicher Sicherheit für jeden Besucher unvergesslich. Zum letzten Mal stand die Berliner Formation Western Union auf der Bühne, um sich mit ihren großen Hits sowie Geschichten und kleinen Anekdoten von ihren Fans zu verabschieden. Geboten wurde, wie man es seit vielen Jahren vom Sextett gewohnt war, deutschsprachige Country Music vom Allerfeinsten.

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Im ausverkauften Ernst-Reuter-Saal, im Berliner Bezirk Reinickendorf gelegen, war von Beginn an Stimmung pur. Das Publikum hing an den Lippen von Bandleader Larry Schuba, der es mit seinen Entertainer-Qualitäten sehr wohl verstand, zwischen stimmungsvollen Liedern wie „Auf der Autobahn“, „Bärenstark“, „Mädchen aus Berlin“, „Transit Cowboy“ und natürlich der Western Union-Hymne „Ich möcht‘ so gerne mal nach Nashville“, den Balance-Akt zu „Danke“, „L.I.E.B.E“, „Bunte Tränen“, „Wir gehören doch zusammen“, „Traktormann“ und „Gäb es für mich kein Morgen mehr“, gekonnt in Szene zu setzen.

Kleiner Ausflug zurück in die Anfänge der legendären Countryband Western Union. Im Jahr 1967 war es, als besagte Musikgruppe einen Sänger suchte. Rolf Schuba, der schon einige Erfahrungen als Interpret sammelte, bewarb sich – und wurde engagiert. Aus Rolf wurde kurzerhand „Larry“ – das hörte sich halt „cooler“ an! Die ersten kleineren Auftritte folgten, später spielten sie immer öfter in amerikanischen Clubs und gaben schon einige Konzerte. Es folgte die legendäre Eierschalen-Zeit (für Nicht-Berliner, eine berühmte Szenekneipe jener Zeit) – die ein jeder Western Union-Fan in guter Erinnerung hat. Dort spielten sie Songs von Cash, Haggard, Nelson und Buck Owens. Eigene Songs – und die in Deutsch, der Gedanke lag noch in weiter Ferne.

Western Union

Erst in den 1970er Jahren, Countrybarde Gunter Gabriel hatte die Band für sich entdeckt und produzierte die erste „deutschsprachige“ Single mit ihnen. Später folgte Norman Ascot (Produzent der Teens), der nach Gabriel das Zepter in die Hand nahm und der auch für das erste Album namens „Country Music“ verantwortlich war. Langsam ging’s aufwärts und Auftritte in vielen TV-Shows folgten. Die Radiostationen wurden aufmerksam und spielten ihre Songs rauf und runter. Größter Erfolg jener Zeit waren die ersten Plätze des „Marlboro Country Music“-Wettbewerbs, den sie zweimal für sich entscheiden konnten – und natürlich der Auftritt in der ZDF-Hitparade!

In den vergangenen 43 Jahren gab es natürlich immer wieder Umbesetzungen bei Western Union, klar Larry Schuba (Gesang, Gitarre), war von Anfang dabei – seit 17 Jahren gehörten Dominik Franke (Keyboard, Akkordeon), Holger Bogen (E-Gitarre, Akustik-Gitarre), Thommy Linkert (Pedal-Steel), Peter Vogt (E-Bass) und Jörn Slodowy (Schlagzeug) zur Stammbesetzung – sie prägten den unglaublichen Western Union-Sound, welcher die Band so einmalig und zu einer der besten Livebands Deutschlands machte!

Larry Schuba

Eine Ära ging am vergangenen Wochenende zu Ende. Mehr als vier Dekaden haben Western Union die deutschsprachige Country Music maßgeblich geprägt. Es war ein bewegendes Konzert, das noch einmal deutlich machte, dass diese Lücke nicht so schnell zu schließen sein wird. Ich bin froh dabeigewesen zu sein und sage „Danke“ Western Union für die großartige Musik.

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Über Dirk Neuhaus (1388 Artikel)
Chef-Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country, Bluegrass. Rezensionen, News, Specials.