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Earl Thomas Conley

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Die Karriere dieses Künstlers mit der kraftvollen, kernigen, bluesigen Stimme bekam Anfang der 1990er Jahre einen Knick, über dessen Gründe noch heute gerätselt werden kann. Innerhalb von knapp zehn Jahren gelang es Earl Thomas Conley sagenhafte 18 Singles auf Platz 1 der Charts zu hieven, dann lief plötzlich gar nichts mehr.

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Künstlerisches Talent wurde dem am 17. Oktober 1941 in Portsmouth, Ohio geborenen Sänger in die Wiege gelegt. Als Kind schon wandte er sich der Malerei zu. Das änderte sich auch nicht als er aufgrund sozialer Umstände mit 14 zu seiner älteren Schwester nach Dayton umzog. Ein angestrebtes Kunststudium trat Conley nicht an, meldete sich stattdessen nach Schulabschluss zur Army.

Earl Thomas ConleyDort bekam sein Leben die entscheidende Wende, denn er lernte die Musik kennen und praktizieren. Das, was ihm sein Vater in den Kindertagen vorgespielt hatte, kam ins Bewusstsein zurück. Der junge Mann begann, Lieder zu schreiben und er schloss sich einer Band an.

Recht bald wuchs die Überzeugung in ihm, den Lebensunterhalt mit Musik zu verdienen, sei so schlecht nicht. Also befasste er sich intensiv mit Country Music, speziell mit Sängern wie Charley Pride, George Jones und Merle Haggard.

Nach der Zeit in der Army lockte ihn Nashville, wo er sich 1968 erstmals umsah aber mit gelegentlichen Besuchen kam er nicht weiter. Deshalb ging Conley zunächst nach Huntsville in Alabama, weil er dort einen Job fand und näher an Nashville sein konnte. 1973 traf er Dick Herd, den Produzenten von Mel Street. Mit Herd gemeinsam schrieb Conley den Song „Smokey Mountain Memories“, der ein Hit für Street wurde. Damit hatte Conley den Fuß in der Tür, er zog nach Nashville und sammelte Erfolge als Songschreiber. Conway Twitty landete mit „This Time I’ve Hurt Her More Than She Loves Me“ eine Nr. 1.

Als Sänger blieb Earl Thomas Conley zunächst wenig beachtet. Einige Singles bei GRT Records verpufften, auch bei Warner Brothers lief es kaum besser. Er unterschrieb bei Sunbird Records und 1982 dann er große Wurf: „Fire & Smoke“ schoss auf Platz 1. Grund genug für RCA, den Vertrag von Sunbird aufzukaufen. Es begann eine beispiellose Erfolgsserie, kein anderer Künstler überhaupt hat innerhalb eines Jahrzehnts so viele Nr. 1-Singles verbuchen können wie Earl Thomas Conley. Einige davon seien hier genannt: „Somewhere Between Right And Wrong“, „Holding Her And Loving You“, „Don’t Make It Easy For Me”, „Angel In Disguise”, „Chance Of Lovin‘ You”, „Once In A Blue Moon”, „I Can’t Win For Losin‘ You”, „Right From The Start”, „We Believe In Happy Endings” (mit Emmylou Harris), „Love Out Loud”.
1991 schob sich „Brotherly Love” (ein Duett mit Keith Whtiley) noch auf Platz 2.

Im Jahr danach verabschiedete sich Conley mit „If Only Your Eyes Could Lie“ aus den Charts. Bis dahin hatte Conley sich mit seinem ureigenen Stil in ganz andere musikalische Gefilde vorgewagt und mit Stars verschiedenster Musikrichtungen gearbeitet. Dann der schon erwähnte plötzliche Bruch. Seine Platten verkauften sich nicht mehr. Hatte sich die Szene zu weit von ihm weg entwickelt? Lag es an ihm selbst? Antworten dazu sind nie gefunden worden. Mit dem ausbleibendem Erfolg einher gingen Unzufriedenheit und Gesundheitsprobleme.

Heute würde man das wohl ein Burnout-Syndrom nennen, denn er fühlte sich vom jahrelangen hektischen Leben psychisch und physisch ausgelaugt, leer, er bekam eine kreative Blockade. Im Business wehte ein anderer Wind, der ihm zunehmend Mitspracherecht bei Produktionen aus der Hand blies. Als dann eine Allergie seine Stimmbänder beeinträchtigte, zog Conley die Reißleine und sich mit aller Konsequenz zurück. Sieben Jahre nahm er eine Auszeit, dann fühlte er sich runderneut und bereit, in eingeschränkter Form wieder auf die Bühne und ins Studio zurückzukehren.

Die Stimmbänder wieder intakt, die Kopf wieder frei für neue Songs, die Akkus aufgeladen, so war er 1997 wieder da. In die Tretmühle des Kampfes um Charts-Platzierungen begab er sich allerdings nicht wieder. 1998 brachte er das Album „Perpetual Emotion“ auf eigenem Label heraus. Es enthält neben fünf Remakes früherer Top Hits fünf neue Songs, an denen er als Autor mitwirkte. Sein bis dato letztes Album stammt von 2003 und trägt den Titel „Should’ve Been Over By Now“ (jetzt sollte es eigentlich vorbei sein) und zeigt, dass er wieder voll „bei Stimme“ ist.

Earl Thomas Conley zog sich bis dato nicht aufs Altenteil zurück, er tritt nach wie vor regelmäßig auf, meist in den U.S.A. Auch seine Songs sind immer noch gefragt, sein Name taucht als Autor bei aktuellen Produktionen mit ziemlicher Regelmäßigkeit auf. Hoffen wir, dass der Titel seines letzten Albums nicht zutrifft.

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