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Gretchen Peters: Hello Cruel World

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„Ich wollte Songs schreiben, die wehtun. Ich wollte Songs schreiben, die brutal ehrlich sind. Ich wusste, es würde ein düsteres Album werden, ich wusste, es würde einige Leute vor den Kopf stoßen. Aber ich hatte das Gefühl, die Prügel durch die Umwelt aber auch die in meinem Inneren irgendwie überlebt zu haben!“ Dies sagt Gretchen Peters über ihr aktuelles Album Hello Cruel World. Ein ganz besonderes Album, bei dem es sich mehr denn je lohnt, genau hinzuhören, was die Künstlerin mitzuteilen hat.

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In insgesamt 11 Songs mit einer Spielzeit von deutlich über 50 Minuten verarbeitet Peters ein für sie in jeder Beziehung turbulentes Jahr und lässt den interessierten Zuhörer hautnah daran teilhaben. Sie sagt selbst dazu: „Seit 2010 hat das Universum mich mit dem Besten und Schlechtesten beworfen. Das hat mich nachdenklich gemacht, ich musste mich neu definieren zu dem, wer ich bin, an was ich glaube und wohin ich will. Da war das Erdöl-Drama im Golf von Mexico, das bis an den Schuppen in Florida reichte, in dem ich viele meiner Songs schreibe. Dann nahm sich ein langjähriger Freund in Colorado das Leben, mein Wohnsitz Nashville wurde von einer Jahrhundert-Überschwemmung heimgesucht.“

Hinzu kommen glückliche und weniger glückliche Momente im Zusammenleben mit ihrem Ehemann und Partner Barry Walsh, mit dem sie seit mehr als 20 Jahren zusammen ist. Besonders einschneidend war für Peters die Beobachtung der Geschlechtsumwandlung ihres Kindes. „Allein zu erleben, wie mein Kind damit umgegangen ist, hat mir viel Inspiration gegeben und mich zum Umdenken gezwungen. Solch ein Vorgang lässt dich viele Dinge des Alltags überdenken und etwas anders sehen.“

So wurde „Hello Cruel World“, ihr bereits 9. Album, zu einem ganz besonderen. Die spärliche, bisweilen sogar spartanische Instrumentierung geben dem Gesang und damit den Worten noch mehr Tiefgang mit auf den Weg. Gretchen Peters versteht es, ihre „Botschaften“ durch ihren geradezu schönen Gesang poetisch zum Hörer rüberzubringen. Es muss für sie ein Erlebnis der speziellen Art gewesen sein, diese Songs so aufzunehmen. Sie kommentiert: „Ich bin bis hart an meine Schmerzgrenze gegangen. Ich befand mich in einer Phase, in der ich glaubte, nichts und niemand könne mir etwas anhaben. Ich hatte keine Ängste, die Wahrheit zu sagen als ich die Songs schrieb.“

Die am 14. November 1957 in Bronxville, New York geborene Künstlerin konnte in den vergangenen Jahren bereits als exzellente Songschreiberin viele Meriten einheimsen. Seit sie Ende der 80er Jahre aus Boulder in Colorado, wo sie aufwuchs, nach Nashville umsiedelte, haben eine ganze Reihe von Country Stars sehr gute Erfahrungen mit Songs von Gretchen Peters gemacht. Auch solche Show-Größen wie Neil Diamond und Bryan Adams griffen gerne zu. Ihr „Independence Day“ in der Version mit Martina McBride wurde 1995 mit dem Award für den besten Song des Jahres von der Country Music Association ausgezeichnet.

Seit 1996 (The Secret Of Life) veröffentlicht sie eigene Alben und hat sich mit jeder neuen CD qualitativ gesteigert. Ihre Produktionen passen nicht in die gängige Dutzendware, die mit Blick auf die Charts auf den Markt geworfen wird. Gretchen Peters zwingt ihre Hörer dazu, ihr ganz einfach zuzuhören und sich von dem Gehörten ebenso fesseln wie berühren zu lassen. Das ist von ihr auch so beabsichtigt. Und bei „Hello Cruel World“ blendend gelungen, weil sie sich nur von ihrem Instinkt habe leiten lassen. Peters: „Ich bin in der Lage sowohl mit der Musik als auch mit den Worten direkt Emotionen zu wecken und so mit den Leuten zu kommunizieren. Ich glaube daran, dass ein Song sich selbst entwickeln und selbst seine Geschichte erzählen soll, deshalb versuche ich, so einfach zu singen wie möglich.“ Dazu ist sie bei der Produktion auch einen anderen Weg gegangen als üblich. Peters: „Anders als sonst habe ich vor den Sessions Demos nur mit meiner Stimme und einer Gitarre gemacht. Die Musiker habe ich dann gebeten, sich meinem Gesang anzupassen und so zu spielen wie sie selbst es fühlten.“

Herausgekommen ist kein typisches Country-Album sondern eines, das auch Elemente von Jazz, Blues, Rock und Folk enthält, dezent aber unüberhörbar. Auf die Songs im Einzelnen möchte ich hier nicht eingehen, das Erlebnis sollte sich jeder Hörer selbst vorbehalten. Es kann dabei durchaus hilfreich sein, die Texte mitzulesen, denn die sind im Booklet enthalten.

Fazit: Auch wenn „Hello Cruel World“ einen düsteren Eindruck vermittelt, kommt das Gefühl der Hoffnung nie zu kurz. Gretchen Peters hat eine Phase ihres Lebens in diesen Songs verarbeitet, es scheint für sie gleichzeitig eine Art Befreiung gewesen zu sein. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass ein Titel (Dark Angel) ein Duett mit Rodney Crowell geworden ist. Crowell, ein „geweihter Geistlicher“ (was weniger bekannt ist), hat Gretchen Peters und Barry Walsh 2010 übrigens getraut. Lassen wir die Künstlerin noch einmal über ihre Arbeit sprechen: „Als ich die Gitarre für mich entdeckte, war ich an allem interessiert, mit dem man sich ausdrücken kann. Die Worte waren schon meine Freunde geworden, die Musik allerdings blieb eine große, dunkle Unbekannte, in die ich mich verliebt habe.“

Im Rahmen ihrer Europa-Tournee wird Gretchen Peters auch zu drei Konzerten in Deutschland erwartet. Eine ideale Gelegenheit also sich ihre Lieder in einem der Musik angemessenen Rahmen live anzuhören. Denn da können sich die Songs meist noch intensiver entfalten.

23.3.2012 – Hamburg (Fabrik)
24.3.2012 – Berlin (Crystal Club)
25.3.2012 – Köln (Studio 672)

Das aktuelle Studioalbum „Hello Cruel World“:

   
Hello Cruel World
CD: „Hello Cruel World“
Veröffentlicht: 2012
Label: Proper Records (Rough Trade)

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Trackliste:

01. Hello Cruel World
02. Saint Francis
03. The Matador
04. Dark Angel (mit Rodney Crowell)
05. Paradise Found
06. Woman On the Wheel
07. Five Minutes
08. Camille
09. Natural Disaster
10. Idlewild
11. Little World

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