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Lee Greenwood

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In Europa hat er eigentlich nie eine Rolle gespielt. Das ist für einen Sänger, der immerhin sieben Singles auf Position 1 der Country Charts brachte, schon ungewöhnlich. Wahrscheinlich liegen die Ursachen einmal darin, dass er nicht in das übliche Klischee von einem Countrysänger passt, andererseits gab er sich speziell für deutsches Empfinden oft allzu patriotisch.

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Die Rede ist von Lee Greenwood, einem Künstler, der mit einer richtig guten Stimme von Mutter Natur ausgestattet wurde. Ehe er seine großen Erfolge feiern konnte, hatte er diese Stimme fahrlässig sozusagen schon ruiniert – was sein Glück sein sollte.

Lee GreenwoodLee Melvin Greenwood hat den 27. Oktober 1942 in seiner Geburtsurkunde stehen. Geboren in Los Angeles und damit nicht dort, wo man üblicherweise die Wiege eines Country Music Hitsängers vermuten würde. Auch seine Kindheit erwies sich als ungewöhnlich. Ein Jahr alt war er als sich die Eltern trennten und ihren Sohnemann einfach bei den Eltern der Mutter zurück ließen. So wuchs er auf der Geflügelfarm der Großeltern in Sacramento auf, begleitet von Musik, für die er sich brennend interessierte.

Greenwood brachte sich rasch verschiedene Instrumente bei, Saxophon, Piano, Gitarre, Banjo, Bass beherrschte er schon mit 12 Jahren. Das machte ihn für Bands interessant, die Tanz-Gruppe The Moonbeams bekam den Zuschlag. Greenwood hatte den Weg zum Berufsmusiker eingeschlagen. Auf diesem Weg kam er mit 13 oder 14 zu seiner Mutter nach Los Angeles zurück und spielte in diversen Rock- und Jazz-Bands. Wichtige Erfahrungen sammelte er in der Band des Gospel-Sängers Chester Smith. Dort fiel er Del Reeves auf, der ihn als Saxophonist in seine Band holte. Bei dem prächtigen Entertainer lernte Greenwood das Handwerk des Business.

1962 versuchte sich Greenwood als Solist, dazu gründete er mit The Apollos seine erste eigene Band und trat nun nicht nur als Instrumentalist sondern zunehmend auch als Sänger in Erscheinung. An Country Music dachte man damals überhaupt nicht. Greenwood und seine Band gingen in die Casinos von Las Vegas und arbeiteten in der Gegend um Los Angeles. Nach einigen erfolglosen Platten und wenigen gemeinsamen Jahren brach die Gruppe auseinander. Greenwood orientierte sich wieder nach Las Vegas und arbeitete tagsüber als Blackjack-Croupier, Arrangeur und abends als Lounge Pianist. So verbrachte er den größten Teil des 1970er Jahre. Ende des Jahrzehnts schlug Greenwood sich als Sänger in den Bars und Lounges von Reno, Nevada über die Runden. Dort fiel er Larry McFadden auf, dem Boss der Band von Mel Tillis.

McFadden überredete Greenwood zu Plattenaufnahmen als Solist, er wurde sein Manager und verhalf ihm zum Vertrag mit MCA Records. Die 1980er Jahre sollten das Jahrzehnt des Lee Greenwood werden. Und das mit Country Music, an die er nie ernsthaft gedacht hatte und mit ziemlich ramponierter Stimme.

Die ursprünglich einmal als ausgesprochen gut zu bezeichnende Stimme hatte Schaden genommen. Die Jahre in verräucherten Bars, Nikotin geschwängerten Casinos, an stickigen Spieltischen und in zugigen Lounges, das Ganze sechs Tage die Woche, forderten ihren Tribut. Greenwood schaffte praktisch in zwei fulltime Jobs und überanstrengte die Stimmbänder. Das führte zu einer permanenten Heiserkeit. Diesen Umstand nutzten Greenwood und sein Umfeld clever, man versuchte nicht, das zu kaschieren sondern ließ ihn genau mit dieser Stimme Platten aufnehmen.

Gleich die erste MCA-Single ließ aufhorchen und machte die Fans neugierig. „It Turns Me Inside Out“ schnellte auf Platz 17. Danach ging richtig die Post ab. „Ring On Her Finger, Time On Her Hands“, „She’s Lying“, „Ain’t No Trick“ und „I.O.U.“ hielten sich in den Top Ten. „Somebody’s Gonna Love You“ brachte 1983 die erste Nr. 1. Ihr folgten bis 1986 weitere Spitzenplätze mit „Going Going Gone“, „Dixie Road“, „I Don’t Mind The Thorns“, „Don’t Underestimate My Love For You“, „Hearts Aren’t Made To Break“ und „Mornin‘ Ride“. Dazu bis 1991 neun weitere Top Ten Singles. Nicht schlecht für einen Künstler, der eigentlich keine Platten machen wollte.

Erstaunliche Tatsache – der größte Hit und der Song, der am meisten mit Lee Greenwood verbunden bleibt, brachte es 1984 nur bis auf Platz 7: „God Bless America The U.S.A.“. Das von ihm selbst geschriebene Lied wurde so etwas wie eine Hymne, das regelmäßig auch heute noch bei patriotischen Anlässen gespielt wird. Greenwood selbst hat es mit seiner unverkennbaren Stimme oft bei entsprechenden Anlässen live gesungen. So u.a. während des Golfkrieges und der Operation Desert Storm. Mit einer neuen Version des Songs im Zusammenhang mit dem Anschlag vom 11. September verbuchte Lee Greenwood 2001 noch einmal einen Eintrag in die Charts: Platz 16.

Seit den 90er Jahren ist Greenwood in erster Linie als Live Act beschäftigt. 1995 nahm er sich eine Auszeit für die damalige Familie (er ist in vierter Ehe verheiratet und hat sechs Kinder) und die eigene Gesundheit. Er betrieb in Sevierville, Tennessee sein „Lee Greenwood Theater“, wo er ohne Tourneestress auftreten und gleichzeitig bei der Familie sein konnte. Nach fünf Jahren verkaufte er den Laden, da er nicht zuletzt wegen der Konkurrenz der nahegelegenen Orte Gatlinburg und Pigeon Forge (Dollywood) unrentabel geworden war. Seither ist Greenwood in eingeschränkten Rahmen wieder auf Tournee. Eie Comeback-Versuch als Plattenstar im Jahre 2000 mit dem Album „Same River … Different Bridge“ schlug fehl.

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