Meldungen

Jake Owen: Days Of Gold

ANZEIGE
ANZEIGE - Beyoncé: Hier klicken

Im Leben von Jake Owen fahren die Gefühle derzeit Achterbahn. Nach der Krebserkrankung von Vater Steve folgten die Traumhochzeit mit Modelfreundin Lacey Buchanan am Heimatstrand von Vero Beach und die Geburt von Tochter Olive Pearl pünktlich zu Thanksgiving letzten Jahres. Auch „beruflich“ lief alles bestens, zumal mit „Anywhere With You“ auch die vierte Single aus dem Erfolgsalbum „Barefoot Bluejean Night“ die Nummer-Eins-Position erreichen konnte.

ANZEIGE
Det Haggard: Countrymusik & mehr

Nachdem in diesem Jahr schließlich die Genesung von Vater Steve vermeldet werden konnte, fuhr sich dann der „local hero“ persönlich bei einem Go-Kart-Rennen die Fingerkuppe ab und musste seine laufenden Tourneeaktivitäten vorübergehend unterbrechen.

Jake Owen sieht aus wie Star, singt entsprechend und performt auf höchstem Niveau. Unter diesen Vorzeichen steht seine Karriere unmittelbar an der Schwelle zum großen Durchbruch. Das neue Album mit dem Titel „Days Of Gold“ soll nun diesen letzten Schritt besiegeln, um dann mit der ersten Headliner-Stadium-Tour im kommenden Jahr zu den ganz Großen der Branche aufzuschließen. Doch frei nach dem Motto „Wer bremst, verliert“ geht der gute Jake auch hier wieder volles Risiko. Anstatt die „Airplaysheriffs“ mit einer radiofreundlichen Mitsingnummer à la Florida Georgia Line oder Luke Bryan zufrieden zu stellen, wählt er mit der gleichnamigen Album-Leadsingle einen High-Speed-Country-Rocker, der eindeutig auf die bevorstehenden Arena-Liveevents zugeschnitten ist. Dieser Powertrack, der bereits auf dem 2012er Album von „The Cadillac Black“ erschienen ist, zählt (neben „Bourbon In Kentucky“ von Dierks Bentley und „The Outsiders“ von Eric Church) zu den drei originellsten Leadsingles des Jahres, die im Countryradio bislang unangemessen wenig Spielzeit bekommen haben. Was bedeutet dieser unkonventionelle Ausritt nun für den Rest des Albums? Hat Jake Owen mit Blick auf die Karriereleiter doch zu viel riskiert?

Zum einen kann man seinen Hut nicht tief genug ziehen vor einem Künstler, der anstatt Abziehbilder zu produzieren, bereit ist, neue Facetten zu offenzulegen. So ist es schon fast Ironie des Schicksals, dass er den ihm angebotenen Song “Sunny And 75”, mit dem Joe Nichols aktuell die Chartspitze erobert hat, als zu „Owen-like“ abgelehnt hatte. Andererseits darf man gewiss sein, dass die übrigen 11 Album-Tracks sehr viel von dem alten Jake in sich tragen und die Fans von „Barefoot Bluejean Night“ keineswegs vernachlässigt werden.

„Days Of Gold“ ist in Summe ein relaxtes New-Country-Album, bei dem Jake Owen seine eigenen Songwriting-Credits dem todsicheren Instinkt der Nashviller-Hitfabrikanten geopfert hat. Melodisch unaufgeregt und songthematisch eher schlicht, darf man es durch die Art der Interpretation dennoch zur Upperclass unter den Genredarbietungen zählen. So ist Owen gegenüber schwächeren Interpreten jederzeit in der Lage, aus gefälligem Songmaterial etwas Besonderes zu machen. „Beachin‘“, das mit einem Musikvideo als Nachfolgesingle promotet wird, ist ein klassisches Beispiel für die Aufwertung eines Sing-Along-Feelgoodtracks durch den besonderen Stimmcharakter des Interpreten. Während „1972“ als rockige Reminiszens an die Musiknostalgiker gerichtet ist, kann „Ghost Town“ aus der Gemeinschaftsfeder von Gorley, DeStefano, McAnally durch starke Lyrics und eine dichte, melancholisch-angehauchte Melodieführung voll überzeugen.

„Life Of The Party“ ist eine klassische Dallas-Davidson-Produktion, die in Anlehnung an „The One That Got Away“ ähnliche Hitqualitäten besitzt. Auch „Good Timing“ ist ein Midtempotrack, der länger im Ohr haften bleibt, und sich im „Hier und Jetzt“ mit der Gunst der Augenblicks auseinandersetzt. Auch in der zweiten Albumhälfte trägt der „charming baritone“ Owens die Compilation gerade an den Stellen, wo die Originalität reduziert ist und ein wenig nach dem Überlaufbecken der letzten FGL-Produktionsserie klingt („Tall Glass Of Something“, „Tipsy“). Der wohl stärkste Song des Albums ist das in sich ruhende, abgrundtief-intensive „What We Ain’t Got“. Hier wird deutlich, dass der Beachboy mit dem Kussmundtattoo gerade in Sachen Balladeninterpretation das gewisse Etwas mitbringt und all denen aus der Seele spricht, die sich aus dem Vorgängeralbum bereits „Heaven“ oder „The Journey Of Your Life“ als Single gewünscht hätten. Dieser Song kann für Jake Owen zum ganz großen Karrierezünder werden, vorausgesetzt die Radiostationen geben dem bewegenden Schmuckstück eine angemessene Chance. Am Ende wird es ein wenig darauf ankommen, welche Folgesingles die für den Durchbruch notwendigen Top-10-Platzierungen am besten sicherstellen. Neben „Beachin'“ erscheinen „1972“ und „Life Of The Party“ safe genug, um dem Radiopublikum das zu geben, was es aktuell braucht.

Fazit: Unter den bewährten Händen von Produzent Joey Moi (Nickelback, Florida Georgia Line) präsentiert Jake Owen ein Modern-Country-Album, dass dem geneigten Hörer inmitten der kalten Jahreszeit ein gehöriges Stück Summerfeeling zurückgibt. Der frisch gebackene Familienvater zeigt seine gesanglich bislang stärkste Performance, die einzelne Tracks aus der Masse hervorstechen lassen. Der Titel-Song „Days of Gold“ ist bärenstark, aber leider zu unkommerziell, um in der Breite wahrgenommen zu werden. „Ghost Town“ ist geschmeidig, intensiv und originell zugleich. „Beachin'“ wird wohl der nächste Radiohit werden und „What We Ain’t Got“ ist textlich und in Sachen Interpretation eine Klasse für sich. Drücken wir dem Sympathieträger aus Florida die Daumen, dass ihm mit dem Rückenwind des neuen Albums der letzte Schritt auf der Karriereleiter gelingen mag.

Die Deluxe-Version Here’s To The Good Times von Florida Georgia Line – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

   

Jake Owen: Days Of Gold
Künstler: Jake Owen
Titel: Days Of Gold
Format: CD & Digital
Veröffentlicht: 2013
Label: RCA Nashville (Sony Music)

Bestellen / Download:

Jake Owen - Days Of Gold: Hier bestellen!Jake Owen - Days Of Gold: Hier bestellen!
Jake Owen - Days Of Gold: Hier bestellen!Jake Owen - Days Of Gold: Hier downloaden!

Trackliste:

01. Days Of Gold
02. Beachin‘
03. 1972
04. Ghost Town
05. Life Of The Party
06. Good Timing
07. Tall Glass Of Something
08. One Little Kiss (Never Killed Nobody)
09. What We Ain’t Got
10. Tipsy
11. Drivin‘ All Night
12. Sure Feels Right

ANZEIGE
Anzeige - Rob Georg: Weitere Informationen hier klicken

Einige unserer Artikel enthalten s.g. Affiliate-Links. Affiliate-Links sind mit einem * (oder mit einem sichtbaren Bestellbutton) gekennzeichnet. Partnerprogramme Amazon, JPC, Bear Family Records und Awin (Eventim), Belboon (MyTicket): Country.de ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon Europe S.à.r.l. und Partner des Werbeprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann. Ausserdem ist Country.de Teilnehmer der Partnerprogramme von JPC und Bear Family Records sowie Affiliate-Marketing-Anbieter Awin (Eventim) sowie Belboon (MyTicket).

Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
Kontakt: Facebook