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Lucinda Williams

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In den Country Charts sucht man sie vergebens und dennoch kann man sich fragen, was Lucinda Williams heute eigentlich macht. Als eine der eigenwilligsten Künstlerinnen im Showbusiness hat sie im Laufe von nunmehr fast 40 Jahren ihre Spuren hinterlassen. Nur „greifen“ konnte man sie eigentlich nie, sie in eine bestimmte Ecke stellen zu wollen, wird ihr nicht gerecht.

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Neben Country hat sie mit gleicher Intensität Blues, Folk und sogar Rockmusik gemacht. Zwischen ihren eigenen Alben liegen oft so viele Jahre, dass man sie schon fast vergessen hat. Lucinda Williams ist ein musikalisches Chamäleon, ein Unikat und bestes Beispiel für den klassischen Singer-Songwriter.

Geboren wurde Lucinda Williams am 26. Januar 1953 in Lake Charles, Louisiana, als Tochter des Literaten Professor Miller Williams. Nach der Scheidung der Eltern blieben die drei Williams-Kinder beim Vater, der das Sorgerecht bekam. Als Professor war er beruflich viel unterwegs, sogar in Mexico. Er nahm die Kinder mit, die von vielen Einflüssen geprägt wurden. Lucinda Williams trat am ehesten in Vaters Fußstapfen. Mit 6 Jahren bereits schrieb sie eigene Liedchen, mit 12 trat sie allein mit ihrer Gitarre bei kleineren Gelegenheiten auf, mit 17 war sie Teil eines Duos. Diesen Weg ging sie konsequent weiter.

Gerade 20 Jahre alt hatte sie sich nach Texas abgesetzt, um in der brodelnden Folk-Country-Szene von Austin und Umgebung der frühen 1970er Jahre Erfahrungen zu sammeln. Nächste Station: Jackson, Mississippi, wo sie 1978 ihr erstes Album aufnahm. Für „Ramblin'“ (Folkways) hatte sie noch auf eigene Lieder verzichtet und Songs aus Blues und Country gecovert. Das Album fand kaum Resonanz, ebenso wie „Happy Woman Blues“ zwei Jahre später, das nur eigene Songs enthielt.

Lucinda Williams

Die Odyssee der Lucinda Williams setzte sich in den 80er Jahren fort über Los Angeles nach Nashville. Mit dem Album „Lucinda Williams“ von 1988 machte sie erstmals wirklich auf sich aufmerksam. Allerdings als Songschreiberin. Das Album enthielt u.a. den Song „Passionate Kisses“, den 1992 Mary Chapin Carpenter übernahm und bis auf Platz 4 der Country Charts brachte. Die Sängerin bekam dafür ebenso einen Grammy wie die Autorin. Das Original von Lucinda Williams kennt man leider bis heute kaum. Tom Petty war es, der „Changed The Locks“ vom gleichen Album für sich einkaufte.

Nun ging es allmählich aufwärts für Miss Williams. Zwar nicht kommerziell, dafür aber im Business. Es sprach sich herum, dass sie ungewöhnliche Songs zu bieten hatte. Und immer mehr Stars griffen gerne zu. In Emmylou Harris fand Lucinda Williams eine besondere Fürsprecherin. Sie sagte einmal: „Lucinda ist so ungewöhnlich, dass man sie gerne übersieht. Für mich ist sie der größte Verlust für die Country Music, wenn man das Potenzial dieser Künstlerin nicht erkennt und nutzt.“ Harris selbst arbeitete wiederholt mit Williams zusammen und nahm Songs von ihr auf.

Immerhin gelang Lucinda Williams 1998 dann doch noch der Schritt zum kommerziellen Erfolg mit ihrem Album „Car Wheels On A Gravel Road“, das den Grammy als bestes „Contemporary Folk Album“ erhielt. Der Song „Still I Long For Your Kiss“ ist im Soundtrack des Films „The Horse Whisperer“ enthalten. Seither gehört Lucinda Williams zu den angesagten Künstlerinnen. Immer wieder holt man sie gern für Tribute Alben oder andere Zusammenarbeiten. Kein Geringerer als Bob Dylan nahm sie mit auf Tournee.

Sie selbst ist sich bis heute treu geblieben und geht konsequent ihren eigenen Weg. Reinreden lässt sie sich von niemandem. Und immer wieder überrascht sie mit Songs wie Produktionen, die man nicht unbedingt erwartet. Für ein neues Album nimmt sie sich alle Zeit der Welt, egal wie lange es dann bis zur Fertigstellung dauert. Zu den bemerkenswertesten ihrer Aktionen gehörten Shows in Los Angeles und New York im Jahre 2007. An jeweils fünf aufeinander folgenden Tagen in jeder Stadt trug sie ihr komplettes Repertoire vor. Täglich gab es eine 2. Show mit illustren Gästen wie Emmylou Harris, Steve Earle, Allison Moorer, John Doe, Shelby Lynne, Mike Campbell, Ann Wilson oder Jim Lauderdale. Die Shows wurden aufgezeichnet und waren noch am gleichen Abend erhältlich. Die Live-Alben sind heute über ihre offizielle Website www.lucindawilliams.com und bei ihren Gigs noch zu beziehen.

Das bis dato aktuellste Lucinda Williams Studioalbum erschien im Frühjahr 2011 unter dem Titel „Blessed“. Sie ist weiterhin unterwegs, um einem höchst unterschiedlichen Publikum ihre oft düsteren, schwermütigen, hintergründigen Songs vorzutragen. Das Magazin „Vanity Fair“ bezeichnete sie einmal als eine Mischung aus Hank Williams, Bob Dylan und Keith Richards und liegt damit goldrichtig. Zu ihrer Lebenseinstellung passt dann auch, dass sie ihren damaligen Verlobten Tom Overby bei einer Show am 18. September 2009 in Minneapolis auf der Bühne heiratete – statt einer Zugabe oder besser gesagt vor der Zugabe.

Man darf gespannt sein, mit welchen Überraschungen diese Lucinda Williams noch aufwarten wird.

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