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Paul Franklin

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Man sollte es nicht glauben aber der Mann geht auch schon stramm auf die Sechzig zu. Vierzig Jahre ist er bereits in Nashville, vor dreißig Jahren lernte ich ihn dort kennen. Damals war er einer der „jungen Wilden“, der neuen Generation an Studiomusikern, die frische Ideen einbrachten und sie mit der Erfahrung der etablierten Sidemen kombinierten. Und die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung klappte auf Anhieb. Längst ist Paul Franklin einer der besten Steel Guitaristen, heiß begehrt nicht nur von Country-Künstlern.

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Paul Franklin stammt aus der Industrie-Metropole Detroit im Bundesstaat Michigan, geboren am 31. Mai 1954. Vom Schulalter an interessierte er sich für Musik, wollte vor allem selbst Musik machen. Zunächst hatte es ihm die Gitarre angetan bis er mit etwa neun Jahren die Steel Guitar entdeckte. Dieses Instrument beschäftigte ihn so sehr, dass der Wunsch in ihm keimte, Berufsmusiker zu werden und genau mit dieser Steel Guitar den Unterhalt zu verdienen. Franklin fackelte nicht lange sondern machte sich daran, möglichst viel zu lernen und das Instrument zu beherrschen.

Kaum hatte er die High School erfolgreich beendet, packte er seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Süden. 1972 tauchte er in Nashville auf. Was für ein großes Talent da angekommen war, sprach sich rum wie ein Buschfeuer. Barbara Mandrell, selbst ausgezeichnete Steelerin, holte Paul Franklin in ihre Band. Und nach und nach auch ins Studio für ihre Plattenaufnahmen. Franklin wechselte im Laufe der Jahre zu anderen Künstlerin und war u.a. mit Jerry Reed, Dottie West und Mel Tillis unterwegs. Aber auch im Studio – und diese Arbeit gefiel ihm immer besser. Vor allem war sie nicht mit dem ständigen Zigeunerleben eines Künstlers auf Tournee verbunden.

Jetzt konnte er nicht nur bei Plattenaufnahmen seine Künste entfalten, es blieb sogar Zeit, daheim an der Weiterentwicklung der Steel Guitar zu basteln. Zu den von ihm eingeführten oder mitentwickelten Neuheiten gehört das „Pedabro“. Hierbei handelt es sich um eine mit Pedalen versehene Dobro, die wie eine Steel Guitar gespielt wird. Der erste Hit, bei dem dieser Sound zu hören war: „Forever And Ever Amen“ von Randy Travis.

Paul Franklin

Wie gut und vor allem kreativ der Bursche aus Detroit ist, davon habe ich mich seit 1982 immer wieder mal selbst überzeugen können. Beispielsweise bei Aufnahmen von Tom Astor, dort gehört Paul Franklin zur Stammbesetzung, auch wenn ein Sänger nicht ständig die gleichen Musiker für seine Aufnahmen verwendet. Dank seiner Virtuosität und seines Feelings hat Franklin maßgeblich mit dafür gesorgt, dass die Steel Guitar längst Eingang in andere Stilrichtungen gefunden hat. Neben mit fast allen Country Stars hat er auch mit Weltstars wie Mark Knopfler und den Dire Straits, Barbara Streisand, Sting, Peter Frampton oder Megadeth gearbeitet, um nur einige zu nennen.

Paul Franklin ist auch Anno 2014 immer noch einer der meistbeschäftigten Studiomusiker in Nashville, findet gleichzeitig aber genügend Zeit für die eigene Familie. Und für Experimente mit seinem Lieblingsinstrument. Neben der Pedabro entwickelte er die Baritone Steel Guitar. Dazu stimmte er die traditionelle Steel eine Oktave tiefer, jetzt klingt das Instrument wie ein elektrischer Bass mit sechs Saiten. Besonders gut zu hören bei der Aufnahme „The Bug“ von den Dire Straits.

Dann gibt es da noch „The Box“, die Franklin bastelte. Eine Box mit 10 Saiten, deren Sound sich wie der einer dumpfen akustischen Bottleneck Gitarre anhört. Wieder waren es die experimentierfreudigen Dire Straits um Mark Knopfler, die The Box als erste erfolgreich einsetzten bei ihrem Album „On Every Street“. Lassen wir uns überraschen, was dem Tüftler Paul Franklin vielleicht noch einfallen wird. Zumindest ein eigenes Album hat Paul Franklin auch aufgenommen, die LP trägt den Titel „Play By Play“ und dürfte ein Sammlerstück sein.

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