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Brandy Clark – Zu gut für den ganz großen Erfolg?

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Das ist schon seltsam, sie ist die einzige Frau unter fünf Kandidaten der CMA für den besten „Neuen Künstler des Jahres“, obwohl sie noch keinen Singlehit hatte, ihr Debütalbum nur Platz 23 erreichte und ihre Medienpräsenz in den Staaten begrenzt blieb. Aber in der Szene drüben kennt sie inzwischen fast jeder. Sie gilt als Versprechung für die Zukunft, und wenn nicht als Sängerin, dann als großartige Songschreiberin.

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Marty Stuart, der große Kenner der Countrymusik, hat Brandy Clark denn auch als eine der „besten Songschreiberinnen, die ich seit langer, langer Zeit gehört habe“ bezeichnet. Daher wundert es auch nicht, dass der Song „Follow That Arrow“, den sie mit Kacey Musgraves und Shane McAnally schrieb, ebenfalls in der Endauswahl in der Kategorie „Song des Jahres“ landete.

Brandy Clark wurde 1977 in Morton im Staat Washington geboren, einem kleinen Ort im Schatten des Vulkans Mount St. Helens, dessen Ausbruch sie als kleines Mädchen 1980 miterlebte. Der Vater starb als Holzfäller bei einem Arbeitsunfall und die Mutter brachte die Familie danach nur mit Mühe durch. Auch Brandy musste mit Gelegenheitsjobs helfen. Schließlich entdeckte sie ihre Liebe zu der Musik, die bei ihr zu Hause stets lief: Countrymusik von Merle Haggard, Loretta Lynn und ihrem großen Idol Patsy Cline. Schon in der High School wurde ihr Talent offenbar und so gelang es ihr, an der Belmont Universität in Nashville Musik zu studieren. Nach dem Abschluss erhielt sie dort eine Anstellung bei einem Musikverlag und begann Songs zu schreiben und zu singen.

Seit 2005 wurden mehr als 30 ihrer Kompositionen von diversen Künstlern gesungen und die Hits ließen nicht lange auf sich warten. LeAnn Rimes nahm ihr „Crazy Women“ auf, und zwei ihrer Kompositionen erreichten Platz 1 – Miranda Lambert im Jahr 2011 mit dem herrlichen „Mama’s Broken Heart“, ein witziger und kritischer Song über das Mutter-Tochter-Verhältnis und ein Jahr später The Band Perry mit „Better Dig Two“. Toby Keiths neue Single „Drunk Americans“ stammt übrigens auch aus ihrer Feder.

Brandy Clark

Dann nahm Brandy Clark 2013 ihr erstes Album auf, das völlig zu Recht „12 Stories“ heißt, denn in jedem Lied der CD wird eine Geschichte erzählt. Alle Lieder hat sie selbst geschrieben, einige in Zusammenarbeit mit Shane McAnally. Sie ist eine genaue Beobachterin des Lebens der einfachen Leute, deren Schwierigkeiten sie besingt, aber nie ohne Verständnis und nie ohne Humor. In ihrem Song „Pray To Jesus“ erwartet man einen religiösen Song, doch es geht weiter „and play the lotto“, die einzige (offensichtlich aber vergebliche) Hoffnung dem harten Leben zu entkommen. Auch das Verhältnis der Geschlechter wird von ihr thematisiert, immer mit Sympathie für die Frau, wie in „Crazy Women“ oder in „Stripes“. Hier erzählt sie, dass die betrogene Frau ihren Gatten nicht umlegt, weil sie die Farbe Orange nicht mag und ihr die Streifen (der Gefängniskleidung) nicht stehen! Ich kann alle Kritiker verstehen, die nach dem Erscheinen dieser CD entzückt waren. Wenn ich Brandy Clarks Lieder mit dem öden Quark mancher junger Bro-Countrysänger vergleiche.

Warum aber hat Brandy Clark bisher nicht den großen Erfolg einer Kacey Musgraves gehabt, die inzwischen mit Kate Perry auftreten darf und die weibliche Publikumsattraktion der Countrymusik ist? Brandy Clark ist vielleicht nicht die Showschönheit, als die sich Kacey präsentieren kann. Ihre Auftritte haben musikalische Substanz, man hört ihr gerne zu, aber irgendetwas fehlt zum Durchbruch bisher. Wäre es zu böse, wenn man vermutet, dass sie ihre Songs manch einem Fan zu anspruchsvoll sind? Ich würde ihr jedenfalls wünschen, dass sie sich gegen die männlichen Konkurrenten Brett Eldredge, Cole Swindell, Thomas Rhett und Kip Moore durchsetzen kann.

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Über Franz-Karl Opitz (1116 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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