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Daryle Singletary: There’s Still A Little Country Left

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Daryle Singletary Daryle Singletary. Bildrechte: Promo

Der Titel ist Programm – ein Album mit klassischer Countrymusik, vom ersten bis zum letzten der elf Titel. Daryle Singletary, mittlerweile 44 Jahre alt, hat sich dem Druck der Musikindustrie in Nashville nie gebeugt. Seit seine Hits zwischen 1995 und 2000 die Country-Hitparade erreichten, hat sich die Musik sehr verändert, er ist sich treu geblieben: Die Slide, die Pedalsteelgitarre, die Fiddle prägen den Sound und das Schlagzeug gibt nur den Rhythmus vor, dominiert aber nicht. Ein netter Hintergrundchor unterlegt die Lieder und hinzu kommt die schöne, ausdrucksvolle Stimme von Singletary, die gern an den jungen Randy Travis erinnert.

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Die Songs sind sorgfältig zusammengestellt, mal die klassische Country-Ballade wie „Say Hello To Heaven“ oder „Enough To Lie To Me“, mal die liebevolle Milieubeschreibung des Lebens in einem kleinen Südstaatestädtchen „Sunday Morning Kind Of Town“. Der Alkohol, in Bro-Country-Songs oft der Partyanmacher, wird eher verschüttet als konsumiert, wenn er die Angebetete sieht und das Feuer ist aus, weil sie ihn verlassen hat. Der Whiskey tröstet, er feuert nicht an. Auch die Familie ist natürlich wichtig, was im nachdenklichen Song „Like Family“ deutlich wird.

„Wanna Be That Feeling“ ist ein Liebeslied, in dem Singletary im Mid-Tempo der schönen Frau die er liebt huldigt. Für mich wäre das eine Singleauskopplung wert, denn damit ist er noch am ehesten am Zeitgeschmack. Er nimmt aber auch deutlich, wenn es darum geht, zur aktuellen Situation der Countrymusik Stellung. Countrymusik ohne Gefühl, ohne Bezug zur Realität, ohne Wissen um die Songs von Waylon Jennings, George Jones, Keith Whitley, Vern Gosdin oder gar Hank Williams – das geht gar nicht. Wenn ihr nur wegen des Geldes nach Nashville kommt, singt er den jungen Leuten in Nashville vor, dann „Get Out Of My Country“. Fast schon politisch ist sein leicht anklagendes „Too Late To Save The World“, fast im Stil eines Merle Haggard. So vieles ist in der Welt schon schiefgelaufen, dass es zumindest gelingen sollte, die wirkliche Countrymusik zu retten, in der die Schwierigkeiten der einfachen Leute und der einsame Trinker in der Bar besungen werden.

There’s Still A Little Country Left besingt, dass doch noch vieles, das wirklich Country ist: Leben in Indianas oder Georgias Kleinstädten, hart arbeitende Menschen, die junge Rodeoreiterin, die Radiosendungen, man nur von den Interstates auf die kleinen, zweispurigen Nebenstraßen fahren, um es zu erleben.

Den Abschluss des Album ist mal wieder so ein Wunder der Technik, aber es gefällt mir ausnehmend gut: Singletary hier im Duett mit dem 2003 verstorbenen Johnny Paycheck, mit dessen „I’m The Only Hell My Mama Ever Raised“. Eine Nummer 8 für Paycheck im Jahr 1977. Die beiden passen gesanglich vorzüglich zusammen und so bekommt das Album einen fetzigen Abschluss.

Vor 20 Jahren wäre dieses Album kein außergewöhnliches gewesen, es gab Mark Chesnutt, Joe Diffie, Vern Gosdin, Collin Raye oder John Michael Montgomery, um nur einige zu nennen. Heute aber muss diesem Album von Daryle Singletary das Prädikat ganz „besonders wertvoll“, weil selten, verliehen werden.

Daryle Singletary - There's Still A Little Country Left

Titel: There’s Still A Little Country Left
Künstler: Daryle Singletary
Veröffentlichungstermin: 27. März 2015
Label: AGR Television Records
Vertrieb: Soulfood
Laufzeit: 38:11 Min.
Format: CD & Digital
Tracks: 11
Genre: Traditional Country
Bewertung: 4,5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste:

01. Get Out Of My Country
02. Say Hello To Heaven
03. Sunday Mornin‘ Kind Of Town
04. Spilled Whiskey
05. Like Family
06. So Much Different Than Before
07. Enough To Lie To Me
08. Wanna Be That Feeling
09. Too Late To Save The World
10. There’s Still A Little Country Left
11. The Only Hell My Mama Ever Raised – mit Johnny Paycheck

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Über Franz-Karl Opitz (1117 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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