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A Legend In My Time: Don Gibson

Ronnie Milsap feierte am 25. Januar 1975 mit "A Legend In My Time" seine dritte Nummer 1!

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Ronnie Milsap - A Legend In My Time

Don Gibson schrieb diesen Song bereits 1960, auch aufgenommen hat er ihn damals für RCA Victor. Das Potenzial zum Klassiker erkannte man seinerzeit aber nicht, sonst wäre A Legend In My Time sicher nicht als B-Seite der Single „Far Far Away“ veröffentlicht worden, die immerhin auf Platz 11 bei Billboard notiert wurde. Neu aufgenommen hat Gibson beide Songs Anfang der 70er Jahre – in seiner Version sucht man „A Legend In My Time“ aber vergeblich in den Charts. Ganz anders Ronnie Milsap, denn der stand am 25. Januar 1975 mit seiner Version ganz oben in den Hitlisten. Später mehr dazu.

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„A Legend In My Time“ darf man – ja muss man, zu den Klassikern der Country Music rechnen, die in den 1960er Jahren entstanden sind. Bis in die Gegenwart hinein wird dieser Song immer wieder mal aufgenommen. So finden sich in meinem Archiv u.a. Versionen von Roy Orbison, Johnny Cash, Connie Francis, Wilma Burgess, Tennessee Ernie Ford & Glen Campbell, Josh Graves, Hank Snow, Waylon Jennings, Mel Tillis, Ferlin Husky, Ray Price, Kenny Price – um nur einige zu nennen.

Die Idee zu dem Song hatte Don Gibson – so erzählte er es, auf einer Fahrt mit Mel Foree zu einem Gig in Knoxville. Er las unterwegs in einer Zeitschrift einen Bericht über einen Künstler, der davon träumte, schon zu Lebzeiten eine Legende zu werden. Das alarmierte den Songschreiber in Don Gibson, der sofort erkannte, dass man daraus etwas machen konnte. Allerdings drehte er die Geschichte praktisch genau ins Gegenteil. Er schrieb nicht über Jemanden, der aufgrund seines Talentes und Könnens zur Legende wurde sondern über einen Verlierer. Über einen Menschen, der praktisch alles im Leben falsch gemacht hat.

„A Legend In My Time“ ist ein weiteres Beispiel dafür, wie man mit wenigen aber mit Bedacht und Einfühlungsvermögen ausgesuchten Worten eine Geschichte erzählen kann, die viele Menschen fasziniert und so anspricht, dass sie sie immer wieder hören wollen. Ins Deutsche übersetzt schrieb Don Gibson: „Wenn Liebeskummer Ruhm im verrückten Spiel der Liebe bringen würde, wäre ich eine lebende Legende. Würde man für Tränen und Bedauern goldene Statuen vergeben, wäre ich eine lebende Legende. Aber es gibt keine Auszeichnungen und man bekommt kein Lob und wird nicht berühmt mit einem Herzen, das an einer aussixhtslosen Liebe zerbrochen ist. Wenn Einsamkeit den Beifall der Welt gewinnen würde, dann würde jeder meinen Namen kennen, ich wäre eine lebende Legende.“

Worte, die berühren. Verbunden mit der eingängigen Melodie drücken sie tiefe Verzweiflung, Selbstmitleid und Einsamkeit aus. Dieser Stimmung kann man sich einfach nicht entziehen. Insbesondere in der Version von Ronnie Milsap, der damals schon eine Weile ein Fan von Don Gibson war. Allerdings wandte Milsap einen kleinen Trick an, wenn man so will. Ursprünglich im ¾ Takt geschrieben und aufgenommen, spielte Milsap es im 4/4 Takt ein. Aus einem fast schon banalen Grund – er wollte einfach anders klingen als die bis dahin bekannten Versionen.

Ronnie Milsap feierte am 25. Januar 1975 mit „A Legend In My Time“ seine dritte Nummer 1. Das gleichnamige Album bekam 1975 den CMA Award als bestes Album des gleichen Jahres.

Im Zusammenhang mit diesem Song erzählte mir Don Gibson bei den Dreharbeiten zur ZDF-Sendung „It’s Country Time“: „Es hat den Anschein, dass ich schwermütige, traurige und gefühlsbetonte Lieder besser schreiben kann als flotte, muntere. Das hat aber nicht direkt etwas mit meiner Gemütsverfassung zu tun.“ Was seine Ehefrau gern bestätigte. Von seinen Kollegen weiß ich, dass Gibson, den man zu Beginn seiner Karriere gern als The Rockabilly Boy bezeichnete, durchaus kein Kind von Traurigkeit war, wenn er in Stimmung kam. Er hat der Unterhaltungsmusik etliche zeitlose Klassiker hinterlassen (z.B. „Oh Lonesome Me“ und „I Can’t Stop Loving You“) – manche Musikhistoriker sind deshalb der Meinung, er sei bereits zu Lebzeiten eine Legende gewesen.

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