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Sam Hunt: Between The Pines

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Sam Hunt (Between The Pines)

2015 war das Jahr des Sam Hunt. Wer hätte gedacht, dass der Ex-Footballer aus Georgia mit seinem Debütalbum „Montevallo“ zum Abräumer des Jahres werden und seine schräge Mischung aus Country-Themen und R&B-Loops in Richtung Platinauszeichnung führen würde. Alle drei veröffentlichten Singles wurden Nr.1-Hits, die aktuelle Vierte („Break Up In A Small Town“) befindet sich auf dem Weg dorthin. Der Chartbreaker „Take Your Time“ konnte sich mit einer Doppelplatinauszeichnung hinter Little Big Towns „Girl Crush“ sogar als bestverkaufte New-Country-Single des Jahres auszeichnen.

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Wenngleich Hunts Selfmadeprojekt die herkömmlichen Stilgrenzen des Country hier und da empfindlich überschreitet, hat die Szene den smarten Modellathleten als einen der Ihren aufgenommen. Im Gegenteil darf man Sam Hunt als den vielleicht einzigen echten Impulsgeber des New Country im Jahr 2015 bezeichnen. Während Stars der Vorjahre wie Luke Bryan oder Florida Georgia Line die auslaufende Bro-Party-Welle zu Ende geritten haben, waren Hunts weiche R&B-Schwingungen dafür mitverantwortlich, dass die harten Rapstakkatos aus den New-Country-Hitlisten mehr oder weniger verschwunden sind.

Ziemlich genau 12 Monate nach dem Erscheinen von „Montevallo“ hat der Shooting-Star aus der Kleinstadt Cedartown jetzt nachgelegt. Doch anstatt aus seiner „R&B-Giftküche“ neues Material sprudeln zu lassen, greift er auf ein Mixtape zurück, das bereits 2013 auf der Internetseite als Free Download erhältlich war. Between The Pines umfasst 15 Titel, von denen rund die Hälfte als Blueprint für das spätere Montevallo gedient hat. Auf drei weiteren Songs hatte sich Sam Hunt als Hitsongwriter für die großen Stars der Szene erste Sporen verdient.

Handelt es sich bei dieser Releasekonserve etwa um eine vorweihnachtliche Mogelpackung? Im Gegenteil legt Sam Hunt in einem unplugged-ähnlichen Akustikset verborgene Countryelemente frei und versteht es, seine verführerisch-emotionale Stimmfarbe unmaskiert in den Vordergrund zu stellen. Akustikstrings und Drumloops treten als sich ergänzende Elemente nebeneinander und bilden die Grundessenz für den Sound, der „Montevallo“ zum Erfolg geführt hat.

Schon der Auftakt mit „Raised On It“ dürfte den ein oder anderen Kritiker aus dem klassischen Countrylager aufhorchen lassen. Dieser auf „Montevallo“ etwas unsensibel anmutende Bro-Tune erhält durch die reduzierte Stringversion einen schmissigen Folktouch und löst anstelle synthetischer Cool-Sounds eine stimmungsvolle Lagerfeuerromantik aus. Ein echter Gewinn! Weiter geht es mit „Cop Car“, einer Ballade, die von Keith Urban mehr schlecht als recht unter die Top 10 der Billboardcharts gebracht wurde. Im Vergleich dazu gelingt es Hunt, diesem Titel mit der Seele des Songwriters stimmlich tiefergehende Akzente zu verpassen.

Nach dem kantigen Hip-Hop-Ausflug auf „Ex-To-See“ folgt eine abgeschminkte Version des Nr.1-Hits „House-Party“, bevor dessen Vorgänger „Leave The Night On“ durch ein renaturiertes, funkiges Soundkonzept zu überzeugen weiß. Doch nicht bei jedem Song geht diese stilistische Reduktion auf. Ein Smasher wie „We Are Tonight“, von Billy Currington zum Nr.1-Hit gepowert, lebt letztlich von seiner Energie und Soundladung, die akustisch kaum zu vermitteln ist. Ein Highlight hingegen bietet „I Met A Girl“, das aus Hunts Feder stammend von Newcomer William Michael Morgan in den Airplaycharts platziert werden konnte. Der frischgebackene American-Music-Awards-Preisträger präsentiert diesen Song dagegen deutlich moderner und lässt seine gefühlvolle Interpretation auf einem Banjoklangteppich hineinschweben.

Gegen Ende des „Mixtapes“ folgt eine Serie von Songs, die bislang noch nicht auf CD erschienen waren. Auf dem Party-Beat-Boxer „Saturday Day Night“, dem Urban-Ghetto-Funk „Vacation“ sowie den zarten Loops von „Vandalizer“ beweist Sam Hunt, dass er als Cross-Over-Künstler für die Szene auch in Zukunft interessant bleiben dürfte.

Die Top-Highlights folgen zum Schluss. „Goodbye“ ist ein wunderbar grooviger New-Country-Tune, der mit seiner kreativen Stringmelodik künstlerischen Wert besitzt und beste Chancen hätte, die Nr.1-Hitserie fortzusetzen. Mit „Come Over“, dem ersten Nr.1-Hit aus eigener Feder, setzt sich Hunt als Interpret die Krone auf und lässt sogar das Kenny-Chesney-Original für kurze Zeit vergessen.

Fazit: Die Veröffentlichung von „Between The Pines“ als Jubiläumsprojekt ein Jahr nach „Montevallo“ hat die Fähigkeiten von Sam Hunt in einem neuen Licht erscheinen lassen. Der Mix aus reduzierter Akustikbegleitung, feinen Loops und gefühlvoller Stimmphrasierung zeigt einen unverbrauchten New-Country-Style, der für die Zukunft richtungsweisend sein könnte.

Sam Hunt - Between The Pines

Titel: Between The Pines (Acoustic Mixtape)
Künstler: Sam Hunt
Veröffentlichungstermin: 6. November 2015
Label: MCA Nashville
Vertrieb: Universal Music
Laufzeit: 46:14 Min.
Format: Digital
Tracks: 15
Genre: Country, Acoustic
Bewertung: 4,5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste:

01. Raised On It
02. Cop Car
03. Ex-To-See
04. House Party
05. Leave The Night On
06. We Are Tonight
07. Make You Miss Me
08. I Met A Girl
09. Bottle It Up
10. Saturday Night
11. Speakers
12. Vacation
13. Vandalizer
14. Goodbye
15. Come Over

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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