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The Church On Cumberland Road: Bob DiPiero, John Scott Sherill und Dennis Robbins

Erste Nr.1 (April 1989) und Durchbruch für Shenandoah!

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Shenandoah (Bildrechte, Columbia Nashville)

The Church On Cumberland Road – dieser Song wurde nicht wegen seines Inhaltes ausgewählt sondern wegen des Wortes Cumberland im Titel. Wenn man sich in Nashville bewegt oder sich mit dieser Stadt befasst, kommt man um dieses Wort nicht herum. Denn die Großstadt liegt an beiden Ufern des Cumberland River, einer der größeren Flüsse in den USA. Und eines nicht ganz ungefährlichen, denn in den Annalen der Hauptstadt des Bundesstaates Tennessee ist immer wieder zu lesen, dass er über seine Ufer getreten ist und großen Schaden angerichtet hat. Manche mögen sich noch an Anfang Mai 2010 erinnern als man von der schwersten Überschwemmung Nashvilles (und anderer Regionen am Cumberland River) berichten mußte. Auch das Gelände am Briley Parkway, wo die neue Grand Ole Opry sowie der gigantische Opryland-Komplex angesiedelt sind, blieb nicht verschont. Einige Zeit konnten die Shows nicht mehr dort stattfinden, sondern wurden nach Downtown und zurück ins Ryman Auditorium verlegt.

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Der Cumberland River entspringt in den nach ihm benannten Bergen, Teil der Appalachen, im östlichen Kentucky im Großraum des Städtchens Cumberland. Nach gut 1100 KM mündet er über den Lake Barkley und fast gemeinsam mit dem Tennessee River in den Ohio River, der sich wenige Kilometer weiter in den Mississippi ergießt. Auf seinem Weg dorthin durchzieht der Cumberland River große Teile Tennessees, ehe er nach Kentucky zurückkehrt. Der Fluß ist an mehreren Stellen aufgestaut – darunter auch der zu Nashville gehörende Hickory Lake, an dessen Ufern sich eine Reihe Prominenter angesiedelt hat, darunter auch etliche Country Stars. Über den etwa zur Hälfte schiffbaren Cumberland River kann man – sofern man Zeit und Lust dazu hat, bis in den Golf von Mexico schippern. Was beispielsweise der viel zu früh verstorbene John Hartford gern getan hat, der im übrigen das Kapitänspatent für Schaufelraddampfer besaß.

Nun könnte man glauben, der Song „The Church On Cumberland Road“ würde von einer real existierenden Straße in Nashville abgeleitet sein – doch dem ist nicht so. In Nashville gibt es gar keine Straße mit diesem Namen. Dafür findet man ihm Großraum der Stadt je zwei Mal eine Cumberland Avenue und einen Cumberland Boulevard sowie Cumberland Bend, Cumberland Circle und Cumberland Hills Drive. Allesamt kleine Straßen ohne besondere Bedeutung.

Einer der Autoren des Songs, nämlich Bob DiPiero, der auch die Idee zu dem Lied hatte, ist xmal auf dem Weg von Zuhause nach Downtown oder umgekehrt über den Cumberland River gefahren, ehe ihm in den Sinn kam, den Namen irgendwie in einem Song zu verewigen. Der eigentliche Anlaß allerdings war ein Aufenthalt in England gewesen, wo DiPiero mehrere einige hundert Jahre alte Kirchen bewundert hatte. Fasziniert war er vor allem davon, dass sie komplett aus Stein gebaut waren, was man von vielen Kirchen, vor allem in ländlichen Gegenden, in den USA nicht kennt. DePiero meinte, daüber sollte sich doch auch ein Song schreiben lassen, fand aber irgendwie keinen Einstieg in das Thema. Zwar hatte er irgendwann den Titel, doch keine Story. Die entstand erst als er mit seinen Kollegen John Scott Sherrill und Dennis Robbins daran arbeitete. Und viel Inhalt brachten sie auch nicht zustande.

Man kann den Song als eine Art Stimmungsmacher bezeichnen, einen Song, wie er inzwischen an der Tagesordnung ist: Spaß haben, Alkohol, die Sau rauslassen. Offenbar feiert ein Bräutigam seinen Junggesellenabschied. Mit seinen Kumpels ist er im Auto unterwegs zur Hochzeit; sie sind spät dran und drohen, verspätet zur Kirche zu kommen. Die Braut wartet derweil mit Tränen in den Augen, während der Bräutigam in halsbrecherischem Tempo versucht, doch noch pünktlich an der Kirche einzutreffen. Und diese Kirche, die siedelte Bob DiPiero vor den Toren der Stadt an der Cumberland Road an.

Aufgenommen hat den Song dann die Gruppe Shenandoah – es hatte heftige Diskussionen darum gegeben. Produzent Rick Hall war das Lied zu wild. Man befürchtete, dass Trinkgelage, alkoholisertes Autofahren und Kirche gleichzeitig in einem Lied eher Protest als positive Resonanz auslösen würde. Die Band wollte das Risiko dennoch eingehen, weil sie den Song in seiner Ganzheit einfach für richtig gut befand – die Plattenfirma veröffentlichte „The Church On Cumberland Road“ sogar als Single. Sämtliche Befürchtungen erwiesen sich als grundlos, denn Mitte April 1989 stand Shenandoah sogar zwei Wochen damit ganz oben. „The Church On Cumberland Road“ (aus dem Album „The Road Not Taken“) war Shenandoahs erste Nr.1 – vier weitere sollten danach noch folgen.

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