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Johnny Cash – Man In Black: Live In Denmark 1971

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Johnny Cash (Man In Black - Live In Denmark 1971) Bildrechte: Sony Music

Neue Tonträger sind eigentlich immer toll. So geht es mir seit Jahrzehnten. Und speziell im Fall von Johnny Cash darf ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich da eine Macke habe. Es macht sie zwar dadurch nicht besser, aber ich bin da wohl nicht der Einzige.

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Und weil das so ist, können Plattenfirmen damit gut kalkulieren. So auch in diesem Fall. Um es aber vorweg zu sagen: Ich bespreche hier ein objektiv mehr als hörenswertes Konzert – Live In Denmark 1971 von Johnny Cash, das in seiner erfolgreichsten Zeit in Europa entstanden ist.

Ich erinnere mich noch an die Zeit, als unter Fans für genau dieses Konzert auf VHS-Video größere DM-Summen gefordert und bereitwillig gezahlt wurden. So Mancher wird sich später gedacht haben, „Hätte ich ein paar Jahre gewartet, hätte ich es für einen normalen Preis in bester Qualität auf DVD bekommen“. Da war meine VHS-Cassete aber schon abgenudelt und flimmerte gewaltig vom vielen Anschauen.

Am 02.12.2015, zum Black Friday in diversen Plattenläden weltweit, erschien dieses Konzert auf Vinyl. Und am 08.01.2016 folgt nun die CD. 19 Songs werden uns präsentiert. Und nicht nur Johnny Cash bekommen wir zu hören, sondern seine gesamte Show dieser Zeit. Da sind die Tennessee Three mit Marshall Grant am Bass, W.S. Holland am Schlagzeug und Bob Wootton, seit dem 17.09.1968 Nachfolger des verstorbenen Luther Perkins, an der Telecaster. Dazu gesellt sich Cashs alter Freund Carl Perkins an der zweiten E-Gitarre sowie die Carter Family mit Mother Maybelle und ihren Töchtern Helen, June und Anita, und die Statler Brothers, seinerzeit schon große Stars, aber immer noch weltweit mit der Johnny Cash Show auf Tour. Ein eigenes Festival Line-Up war das, ohne Frage.

Man merkt der gesamten Truppe an, dass sie unglaublich eingespielt ist und perfekt harmoniert. Kein Wunder, war doch Johnny Cash damals ausgebucht und flimmerte wöchentlich in den USA mit seiner TV-Show über die Fernsehschirme. Mit „A Boy Named Sue“ geht es los, und nach „Sunday Morning Coming Down“ und „I Walk The Line“ übergibt Johnny Cash das Mikrofon an Carl Perkins, der seine größten Hits „Blue Suede Shoes“ und „Matchbox“ singt. Nach „Me And Bobby McGee“, mit dem Janis Joplin genau 1971 einen Megahit hatte, und dem von „Cowboy“ Jack Clement geschriebenen „Guess Things Happen That Way“, einer Nummer Eins für Cash 1958 auf Sun Records, sind die Statler Brothers dann am Zug, die sich mit den beiden Ton Ten Hits „Bed Of Roses“ und natürlich „Flowers On The Wall“ präsentieren.

Nach dem unvermeidlichen „Folsom Prison Blues“ kommen dann drei Duette mit June Carter Cash, nämlich „Darlin‘ Companion“, „If I Were A Carpenter“ und „Help Me Make It Through The Night“. Danach stellt dann der Man in Black seine aktuelle Single vor: „Man In Black“. Anschließend präsentiert er die Carter Family, und nach einem Instrumental singen die Töchter mit Unterstützung durch Johnny Cash ein Tribute an ihre Mutter, „Dear Mama“. Mother Maybelle Carter wird in einem separaten Fenster eingeblendet und wischt sich Tränen der Rührung aus den Augen. Oft habe ich negative Bemerkungen über die Rührseligkeiten der damaligen Johnny Cash Show gehört, aber im Rückblick ist diese Show ein Dokument nicht nur dieser Zeit und dieses Line-Ups, sondern auch der familiären Atmosphäre der Country Music damals.

Mit dem aktuellen Duett von Johnny Cash und June Carter, „No Need To Worry“ geht es weiter, bevor dann Johnny Cash seine kommende Single „Papa Was A Good Man“ präsentiert. Hierzu muss ich anmerken, dass das Label (Sony Music) auf tatsächlich allen mir bekannten Veröffentlichungen diesen Song als „Rock Of Ages“ auflistet, der somit auch in den Rezensionen genannt wird. Der Song enthält zwar die Textzeile „Rock of ages, rock of ages cleft for me“, es handelt sich jedoch eben nicht um diesen Gospelsong, den Johnny Cash ein paar Jahre später auf seinem Album „Johnny Cash Sings Precious Memories“ veröffentlichen sollte, sondern eben um die kommende Solosingle „Papa Was A Good Man“.

Der Gospelsong „Children Go Where I Send Thee“ unter Mitwirkung aller Mitglieder der Show beschließt dieses Album, das ich als Zeitdokument jedem nur ans Herz legen kann. Ob es nun wirklich nötig ist, DVD, LP und CD zu besitzen, das muss jeder für sich entscheiden. Der Autor dieser Zeilen tat genau das. Im Februar erscheint dann ein Konzert aus dem Jahre 1978 auf CD. Auch wenn ich das Album seit Jahrzehnten kenne, freue ich mich bereits darauf.

Man In Black - Live In Denmark 1971

Titel: Man In Black – Live In Denmark 1971
Künstler: Johnny Cash
Veröffentlichungstermin: 8. Januar 2016 (D)
Label: Columbia, Legacy
Vertrieb: Sony Music
Laufzeit: 56:28 Min.
Format: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 19
Genre: Country, Gospel

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Trackliste:

01. A Boy Named Sue
02. Sunday Mornin‘ Comin‘ Down
03. I Walk the Line
04. Blue Suede Shoes – Carl Perkins
05. Matchbox – Carl Perkins
06. Me And Bobby McGee
07. I Guess Things Happen That Way
08. Bed Of Roses – Statler Brothers
09. Flowers On The Wall – Statler Brothers
10. Folsom Prison Blues
11. Darlin‘ Companion – Johnny Cash & June Carter Cash
12. If I Were A Carpenter – Johnny Cash & June Carter Cash
13. Help Me Make It Through The Night – Johnny Cash & June Carter Cash
14. Man In Black
15. Introduction To The Carter Family
16. A Song To Mama – Carter Family
17. No Need To Worry – Johnny Cash, Carter Family & Statler Brothers
18. Rock Of Ages – Johnny Cash, Carter Family & Statler Brothers
19. Children, Go Where I Send Thee – Johnny Cash, The Carter Family, Statler Brothers & Carl Perkins

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Über Bernd Wolf (146 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Johnny Cash, Singer & Songwriter. Rezensionen und Biografien.