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Ausblick 2016 – Stars, Trendsetter, Newcomer

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Bevor wir in die Glaskugel für das Countryjahr 2016 schauen, lohnt sich ein kurzer Blick zurück. Welche Eindrücke nehmen wir aus dem ereignisreichen Countryjahr 2015 mit?

Black, Strait & Co. – Old School ist „in“

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Hinter uns liegt ein Jahr, in dem sich die New-Country-Veteranen von Clint Black über Alan Jackson, Dwight Yoakam bis Steve Earle mit ihren neuen Alben treu geblieben sind und den Geist der 90er Jahre ein Stück weit wiederbelebt haben. Sie haben aufhorchen lassen, auch wenn ihr Einfluss auf das aktuelle Geschehen eher begrenzt bleibt. Dies gilt auch für die einstige Supergruppe Alabama, deren Comeback mit einem seltsamen Mischmasch aus alt und neu frühzeitig im Sande verlaufen ist.

Vielleicht muss man einfach nur George Strait heißen, um zu wissen, wie sich zeitloser Erfolg anfühlt. Im Jahr Eins nach seinem spektakulären Bühnenrückzug war „The King“ Mitte des Jahres das Album „Cold Beer Conversation“ quasi aus der Hosentasche gefallen und mit großem Echo im Zentrum der Szene aufgeschlagen. Stilecht, modern und authentisch zugleich präsentierte sich der 63-jährige Tourrentner und ist derzeit der einzige Ü-50-Künstler, der im Countryradio seinen Platz behauptet. Dass auch in gesegneterem Alter Höchstleistungen möglich sind, konnten die 160 Lenze zählenden Outlaw-Legenden Willie Nelson & Merle Haggard unter Beweis stellen. Ihr „Django & Jimmie“ zählte zu den besonderen Veröffentlichungen des Jahres 2015.

Bedeutet dieser Legendenaufmarsch nun, dass sich die Countrymusik wieder auf dem rechten Weg zu ihren Wurzeln befindet? Tatsächlich war auch beim Blick auf die Hitlisten eine gewisse „Old-School-Tendenz“ zu erkennen. Während die zwischenzeitlich angesagten Country-Rap-Einlagen aus den Charts mehr oder weniger verschwunden sind, ist die gepflegte Countryballade wieder im Kommen. Mit Cams „Burning House“, Little Big Towns „Girl Crush“, Thomas Rhetts „Die A Happy Man“, Luke Bryans „Strip It Down“ und nicht zuletzt Sam Hunts R&B-beeinflussten Smash-Hit „Take Your Time“ gehörten die erfolgreichsten Singles des vergangenen Jahres der Slow-Fraktion an.

Bryan, Aldean & Co. – Die Hitmaschine läuft weiter

Stars der Vorjahre wie Luke Bryan, Florida Georgia Line, Jason Aldean oder Blake Shelton konnten ihre Dominanz – trotz rückläufiger Verkaufszahlen – fortsetzen, ohne sich stilistisch allzu stark zu verändern. Auch die etablierten Endvierziger Kenny Chesney und Tim McGraw mischen weiter oben mit und zählen nach wie vor zu den Publikumsmagneten. Die Gruppe der Countryladies, lange Zeit vom Radio vernachlässigt, hat mit Cam, Kelsea Ballerini, Maddie & Tae und der wiedererstarkten Jana Kramer Zuwachs bekommen.

Wer zu den Auftragsarbeiten der Nashville-Songwriter eine Alternative sucht, sollte seinen Blick auf die sprudelnde Texas-Szene richten. Zane Williams, einer kreativsten Singer-Songwriter unserer Zeit, hat mit „While I Was Away“ für Texas-Ikone Pat Green den Nr.1-Radiosong des Jahres entwickelt. Auch Aaron Watson, Cody Johnson, Wade Bowen, Randy Rogers, Josh Grider sowie die aufstrebende Bri Bagwell sind Interpreten, die als Aushängeschilder über die Grenzen ihres Bundesstaates von sich reden machen.

Stapleton, Hunt & Church – Wer bestimmt den Trend?

Als Trendsetter des Jahres 2016 sind zunächst zwei Namen zu nennen, die die stilistischen Leitplanken des modernen Country zwischen Innovation und Tradition bilden: Sam Hunt und Chris Stapleton. Bereits in unserer Vorschau für 2015 hatten wir Sam Hunt als einen Potenzialkünstler des Jahres auserkoren. In der Tat konnte sich der Ex-Footballer aus Georgia mit drei Nr.1-Hits in Serie an die Spitze der Szene katapultieren. Sein fließender, mit Loops unterlegter Country-R&B ist die aktuellste Trendlinie, die sich auch im neuen Jahr weiter durchsetzen dürfte.

Reden wir über Trendsetter, darf auch die Überraschung des Jahres nicht fehlen. Chris Stapletons respektables Debütalbum „Traveller“ lag sechs Monate lang fast unbeachtet von der musikalischen Öffentlichkeit wie Blei in den Regalen. Dann kam der 4. November 2015, an dem der verdutzte Outlaw mit drei CMA-Awards dekoriert wurde und an der Seite von Justin Timberlake eine epochale Darbietung des Klassikers „Tennessee Whiskey“ ablieferte. Seitdem gibt es für Stapleton kein Halten mehr und „Traveller“ wurde mit mehr als 500.000 Verkäufen zur bestverkauften Countryscheibe des letzten Quartals. Mit vier Nominierungen zählt der Outlaw aus Kentucky nun auch zu den Favoriten der anstehenden Grammyverleihung. Ob in ihm letztlich der „Country Music Jesus“ steckt, den Eric Church im Jahr 2011 als Retter der Szene beschrieben hat, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten herausstellen.

Apropos Church: Aufgrund der hohen Qualität seines Albums „Mr. Misunderstood“ dürfte der Country-Rock-Rebell aus North Carolina zu den meistgespielten Interpreten des laufenden Jahres zählen. Die blonde Kalifornierin Cam könnte die gleiche Rolle weiblicherseits übernehmen. Als mögliche Top-Alben des Jahres werden die neuen Longplayer von Dierks Bentley, Miranda Lambert, Keith Urban, Jason Aldean, The Band Perry, Jake Owen, Randy Houser und Joe Nichols erwartet.

Pitney, Lane & Co. – Who’s next?

Wer wird Top-Newcomer 2016? Diese Antwort bleibt bis auf Weiteres offen. Hier stehen die klassisch orientierten Vertreter Mo Pitney, William Michael Morgan oder Drake White moderneren Interpreten wie Chris Lane, Clare Dunn, Dylan Scott oder Facebook-Star Kane Brown gegenüber, ohne dabei einen eindeutigen Favoriten zu stellen.

Insgesamt wird 2016 wohl ein Jahr der Vielfalt werden. Die stilistischen Grenzen dürften sich weiter ausdehnen, ohne die Tradition aus dem Zentrum der Szene zu verdrängen. Spannend, abwechslungsreich und traditionell – so hätten wir’s gerne und werden auch 2016, Glaskugel hin oder her – wie gewohnt mit voller Leidenschaft berichten, kommentieren und empfehlen.

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Über Bernd Wenserski (601 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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