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Randy Rogers Band – Nothing Shines Like Neon

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Randy Rogers Band (Neon)

Kaum ein zweiter Musiker verkörpert den bodenständigen Charakter der Texas Country Szene treffender als Randy Rogers. Dabei hatte der Mann aus der Kleinstadt Cleburne im Verlaufe seiner 15-jährigen Karriere die Fühler zuletzt verstärkt in Richtung Nashville ausgestreckt. Der letzte Longplayer „Trouble“, dem mit „One More Sad Song“ der bislang einzige Billboard-Top-40-Hit entsprang, schaffte es wiederholt unter die Top 3 der Country-Album-Charts und ließ Fragen über die künftige musikalische Ausrichtung aufkommen.

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Doch eine komplette Umorientierung in Richtung Nashville kommt für den kauzigen Bandleader mit Blick auf seine Lone-Star-Fangemeinde nicht in Frage und lässt sich am besten mit der Refrainzeile aus seinem Kulthit „I Don’t Have Hits, I’ve Got Standards“ umschreiben. Nach dieser Devise hatte Rogers im vergangenen Jahr ohne seine Begleitband mit Texas-Buddy Wade Bowen die Songsammlung „Hold My Beer, Vol.1“ als Extrakt jahrelanger Honkytonkgigs zu einem vielbeachteten Publikumserfolg geführt.

Mit seiner Band im Rücken, die von Gitarrist Geoff Hill und Fiddler Brady Black getragen wird, ist nach dreijähriger Studiopause nun der siebte Longplayer mit dem Namen Nothing Shines Like Neon erschienen. Der zeitliche Abstand lässt sich durch den straffen Tourneeplan der fünfköpfigen Formation erklären. „Wir sind seit 2002 quasi ununterbrochen auf Tour“, gibt Gitarrist Hill zum Besten. Der Leader selbst fügt hinzu: „Ich habe Freunde in der Szene, sogenannte Radio-Stars, die große Hits haben aber kaum Tickets verkaufen. Wir verkaufen immerhin so viel, dass wir gut über die Runden kommen und sitzen immer noch in unveränderter Besetzung miteinander im Bus.“

Um dem typischen Texas-Spirit stärkeren Raum zu geben, wurde das neue Album in Austin als Independent-Projekt eingespielt. Lediglich für die Produktion hat man sich der Kontakte nach Music City bedient. So konnte Kenny Chesney-Stammproduzent Buddy Cannon gewonnen werden, der zuletzt auch für Willie Nelsons und Merle Haggards Alterswerk „Django & Jimmie“ verantwortlich war. Als prominente Duettpartner wurden Alison Krauss, Jamey Johnson und Urgestein Jerry Jeff Walker verpflichtet.

In der Gesamtschau ist „Nothing Shines Like Neon“ ein „Heimatprojekt“ im besten Sinne. Es hat ein traditionelles Soundmuster mit einem starken Fiddle-Rückgrat, dem Steel und E-Gitarre konzeptionell beigemischt werden. Schon auf dem Opener „San Antone“ besingt Rogers mit Hinweis auf Nationalheld „Davy Crockett At The Alamo“ seine musikalische Rückkehr und liefert die Rezeptur für einen regionalen Honkytonkklassiker ab. Auch die aktuelle Radiosingle „Neon Blues“ und der melancholische Dancehall-Schwof „Tequila Eyes“ setzen die Traditionslinie als im Midtempo verhaftete Countryromanzen fort.

Doch die Randy Rogers Band hat ihre in Nashville erworbenen kommerziellen Fähigkeiten nicht völlig preisgegeben und kann auf dem funky Groove von „Rain And The Radio“ einen überregionalen Radiohitkandidaten hinterlassen. Auf dem countryrockinspirierten „Things I Need To Quit“ lässt Produzent Cannon mit einem Kenny Chesney typischen Intro seine persönliche Handschrift aufblitzen. Bei den Duetten sticht das feinfühlig-melodische „Look Out Yonder“ an der Seite von Bluegrass-Queen Alison Krauss und Union-Station-Partner Dan Tyminski heraus, während das rowdyhafte Jerry-Jeff-Walker-Duett „Takin‘ It As It Comes“ eher grobkörnige Naturen anspricht. Rogers sensibler Twang und Walkers Brachialorgan wirken aus Harmoniesicht dann doch eher gewöhnungsbedürftig.

Ein Sahnestück in Sachen Melodie und Message ist der Love-Song „Meet Me Tonight“, der die Stilistik des Albums perfekt in sich vereint. Auch wenn „Nothing Shines Like Neon“ im Mittelteil melodisch etwas dahinplätschert, sind es die einfachen Geschichten von Liebe, Verlust und Schmerz, die im Schatten des Neonlichtes mit dem ein oder anderen Drink als Seelentröster hingebungsvoll erzählt werden.

Fazit: Randy Rogers hat sich mit „Nothing Shines Like Neon“ eindeutig zu seinen texanischen und damit auch zu seinen Countrywurzeln bekannt. Auch wenn der große Karrieredurchbruch des bärtigen Honkytonkers weiter auf sich warten lässt, sollte dieser stilistische Retroschritt Herz und Seele wahrer Fans gleichermaßen berühren.

Randy Rogers Band – Nothing Shines Like Neon

Titel: Nothing Shines Like Neon
Künstler: Randy Rogers Band
Veröffentlichungstermin: 15. Januar 2016
Label: Tommy Jackson Rec.
Laufzeit: 37:20 Min.
Format: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 11
Genre: Texas Country
Bewertung: 4 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste:

01. San Antone
02. Rain And The Radio
03. Neon Blues
04. Things I Need To Quit
05. Look Out Yonder
06. Tequila Eyes
07. Takin‘ It As It Comes
08. Old Moon New
09. Meet Me Tonight
10. Actin‘ Crazy
11. Pour One For The Poor One

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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