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Randy Houser: Fired Up

Randy Houser ist auf "Fired Up" nach drei Jahren Albumpause mit jeder Menge Musik zurückgekehrt.

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Randy Houser (Fired Up)

Randy Houser darf man gegenwärtig als den vielleicht stärksten Vokalisten unter den New-Country-Künstlern bezeichnen. Dass der frisch erschienene Longplayer Fired Up trotz hoher Erwartungen nicht in die Auswahl der Top-Alben des Jahres 2016 gelangen dürfte, hat abseits der stimmlichen Fähigkeiten andere Gründe.

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Als der stämmige Bartträger aus Mississippi im Jahr 2009 mit seiner ersten Hitsingle „Boots On“ auf der Bildfläche erschien, glaubten viele Szenefans, einen verjüngten Ronnie Dunn vor sich zu haben. Stimmfarbe und Phrasierung erinnerten stark an die eine Hälfte des New-Country-Kult-Duos und nährten die Erwartungen auf einen schnellen Karrieredurchbruch. Dennoch dauerte es geschlagene fünf Jahre bis Randy Houser mit seinem dritten Album „How Country Feels“, einem blitzsauber produzierten 15-teiligen Melodiefeuerwerk, in den Szeneolymp einzog. Mit dem Titelsong und dem Opener „Running Outta Moonlight“ gelangen die beiden ersten Nr.1-Hits, denen mit „Goodnight Kiss“ und dem hinreißend performten „Like A Cowboy“ zwei weitere Top-3-Platzierungen folgten. Damit schien das Stimmwunder aus der Kleinstadt Lake seine persönliche Erfolgsformel gefunden zu haben.

Nun sind drei weitere Jahre vergangen, die Randy Houser die Gelegenheit gaben, private Lebensumstände (Geburt, Scheidung, neue Beziehung) musikalisch zu verarbeiten. Doch wer auf ein lebensnah arrangiertes, tiefschürfendes Persönlichkeitsprofil seines Künstlers gehofft hat, wird mit einer synthetischen, auf Hitformel gemünzten Titelansammlung auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der für seinen „Clean-Production-Style“ bekannte Derek George (Joe Nichols „Crickets“ u.a.) zeigt sich für die Soundkomposition mit insgesamt 17 Titeln verantwortlich. An lediglich fünf Tracks hat Houser als Autor persönlich mitgewirkt.

Neben der Anzahl an Songs erscheint auch der Charakter der Gesamtproduktion auf „Fired Up“ überdimensioniert. Die Stimmgewalt Randy Housers wird bis in die letzte Facette gefordert, um der brachialen Power synthetischer Klangkörper standzuhalten. Dadurch entsteht ein an originellen Melodien überschaubares Soundmonstrum, das nur an einzelnen Stellen Raum für ein natürliches Countryfeeling freigibt.

Dabei startet „Fired Up“ mit dem relaxed groovenden Opener „Back“ zunächst vielversprechend und bringt die gesangliche Visitenkarte Housers treffend zur Geltung. Es folgt die aktuelle Nr.1-Single „We Went“. Ein Titel, der mit seiner Mischung aus Speed-Vocals und modernen Rock-Riffs den Prototyp eines zeitgemäßen Country-Hits repräsentiert. Das folgende „Chasing Down A Good Time“ ist der Beitrag, bei dem sich das Blatt erstmalig wendet. Der mit weichen Synth-Loops startende Dancefloor-Act verfügt über eine mitreißende Hook, lässt aber durch sein vordergründiges Popgewand jeglichen Spirit auf der Strecke.

„Senior Year“ ist dann einer der Momente, bei dem wieder alles stimmt. Housers charismatische Vocals bekommen die Chance, ohne überladene instrumentale Störfeuer eine romantische Teenager-Story zu entwickeln. Ein Highlight, das Lust auf Mehr macht! Auch die mit etwas mehr Druck performte Ballade „Yesterday’s Whiskey“ oder das textlich intensivere „One Way“ können im späteren Verlauf auf ähnliche Art und Weise überzeugen. „Mine Tonight“ wiederum ist ein von dem „Peach-Picker-Trio“ Davidson, Hayslip & Akins designter Radiohitkandidat, dem die neue, von Chris Janson co-verfasste Single „Song Number 7“ in Sachen Airplaytauglichkeit nacheifert. Das Intro zu „Before Midnight“ scheint dem Smash-Hit „Running Outta Moonlight“ entliehen und mündet in einen rhythmisch-ansprechenden Country-Rocker.

Die Powerballade „True“ ist wiederum einer dieser künstlich aufgeblasenen Showtracks, die Gefühl durch Lautstärke ersetzen. Der Titelsong „Fired Up“, auf Position 11 gut versteckt, trägt mit seinem biederen Country-Pop-Charme weder inhaltlich noch melodisch zum Charakter des Albums bei. Im weiteren Verlauf kann als Abschluss das originell-ironische „Whiskeysippi River“ nochmals punkten, bevor nach mehr als einer Stunde Spielzeit der Vorhang geschlossen wird.

Fazit: Randy Houser ist auf „Fired Up“ nach drei Jahren Albumpause mit jeder Menge Musik zurückgekehrt. Die mit Füllmaterial angereicherte 17-teilige Produktion folgt keinem erkennbaren Albumkonzept und ist klar darauf angelegt, die Hitmaschinerie in Gang zu halten. Am Ende sind es die stimmlichen Fähigkeiten Housers, die das zum Teil zweitklassige Songmaterial um ein Mindestmaß an individueller Klasse bereichern.

Randy Houser - Fired Up

Titel: Fired Up
Künstlerin: Randy Houser
Veröffentlichungstermin: 11. März 2016
Label: Stoney Creek Records
Laufzeit: 60:02 Min.
Format: CD & Digital
Genre: Country, Rock
Bewertung: 3 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste:

01. Back
02. We Went
03. Chasing Down A Good Time
04. Senior Year
05. Mine Tonight
06. Lucky Me
07. Song Number 7
08. Before Midnight
09. True
10. Yesterday’s Whiskey
11. Fired Up
12. Little Bit Older
13. Gotta Get You Home
14. Hot Beer And Cold Women
15. Same Ole Saturday Night
16. One Way
17. Whiskeysippi River

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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