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Markus Rill & The Troublemakers: Dream Anyway

"Dream Anyway" ist textlich und musikalisch bestechend abwechslungsreich und absolut packend.

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Markus Rill & The Troublemakers (Dream Anyway) Bildrechte: Blue Rose Records (Edel)

Seit fast 20 Jahren ist er eine beständige Größe in der deutschen Roots-Music-Szene und hat sich zu einem der bedeutendsten deutschen Americana-Singer-Songwriter entwickelt. Nun veröffentlicht Markus Rill zusammen mit seiner (runderneuerten) Band The Troublemakers am 15. April ein neues Album. Kein Zweifel, Dream Anyway bestätigt eindrucksvoll seine Ausnahmestellung.

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„Dream Anyway“ ist eine Platte, die einem vom ersten Ton, vom ersten Riff an einfängt. Denn Markus Rill versteht es, neben seiner ohnehin bekannten großen Begabung, Geschichten zu erzählen, auch Melodien zu entwerfen, die eingängig sind, und im Kopf bleiben. Ein Talent, das leider unter den heutigen Alt-Country-Leuten und Neo-Folkern etwas unterentwickelt ist. Wahlweise karge Molltöne oder bombastische Langeweile geben Songs eben nicht mehr Tiefe oder tragen die Botschaft besser weiter. Da ist Rill großen Vorbildern wie Dylan, Springsteen oder Petty weitaus näher, die ihre Songtexte stets in gefällige Melodien hüllen.

Und so gerät schon der Auftakt mit „Something Great“ sehr packend. Ein einprägsames E-Gitarren-Riff und ein Refrain, der die Türen aufstößt. „Something Great“ singt das hohe Lied des Teams, das mehr ist, als die Summe der Einzelnen. Markus Rill packt das autobiographisch an, indem er eine Linie zieht vom Sport-Team seiner Jugend bis zu seiner heutigen Band, den „Troublemakers“. Eine sehr sympathische Aussage für jemand, der als Songwriter outstanding und ganz klar der Kopf der Band ist.

Nein, nicht jeder Song eines Songwriters ist autobiographisch. Denn beim zweiten Song singt einer, der immer wieder zwischen Selbstüberschätzung und Unverbindlichkeit changiert und dem man weder seine relativen noch seine am Ende absoluten Liebesschwüre abnehmen möchte. Über der eingängigen, von Mandoline, Gitarre und Irish Bouzouki getragenen fröhlichen Melodie, singt Rill von einem, den wir nicht so richtig ins Herz schließen können und von dem bestenfalls auf gut bayrisch zu sagen ist: „A Hund is er scho!“

Dass Markus Rill sich auch auf politisches Songwriting versteht, da er keinem Agitprop-Duktus verfällt, sondern eher Ängsten, Zweifeln und Fragen Platz lässt, beweist er auf diesem Album mit dem Song „Some Democracy“. Es geht heute scheinbar nicht mehr um Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit, sondern alleine um Geld und Macht. Und wieder schafft er es hier, die notwendige musikalische Atmosphäre zu schaffen, indem er die Worte in ein packendes Arrangement mit Banjo, Mundharmonika, Steh-Bass und Drums kleidet.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Rills Songs auch berührend poetisch sein können, dann ist „The Pauper Daughters“ sein Meisterwerk in dieser Disziplin. Denn die „Tochter des armen Sozialhilfeempfängers“ ist einer jener wunderbaren Songs, die Geschichten in wenigen Worten erzählen können, indem sie Atmosphäre und Bilder erzeugen, die einen nicht mehr loslassen. Die „Königin ohne Krone“, die in Lumpen gekleidet, dennoch stets den Kopf stolz oben behielt und die daher eine Ausnahme unter den Mädchen darstellte. Nun ist sie schon lange weg, wird sie je wieder kommen?

Und so ist dieses Album voller weiterer Songs, die man im Kopf behält, ob Markus Rill von dem Mädchen im „Polka Dot Dress“ oder von „Caroline’s Confession erzählt. Musikalisch bestens in Szene gesetzt von Rill und seinen „Troublemakers“ Marco Hohner (u.a. Gitarre, Lap Steel, Banjo), Manuela Huber (u.a. Klavier, Orgel und Akkordeon), Chris Reiss (Bass, Irish Bouzouki) und Leonardo von Papp (Drums und Percussion).

Und am Ende dann wählt Rill den einzig möglichen Schlusspunkt, den man für dieses Album setzen kann. „Dream Anyway“ handelt davon, sich nicht seine Träume kaputtmachen zu lassen. Denn jeder hat seine Träume, ohne die das Leben nicht vorstellbar ist. Ein gutes Ende des Album, das aber auch als Anfang funktioniert: Denn dieses hörenswerte Album läuft heute in Endlosschleife bei mir.

Fazit: Singer-Songwriter-Roots-Rock as it’s best! Markus Rills neues Album ist textlich und musikalisch bestechend abwechslungsreich und absolut packend. Prädikat: Wow, Yee-haw, Yeah, yeah, yeah!

Markus Rill & The Troublemakers - Dream Anyway

Titel: Dream Anyway
Künstler: Markus Rill & The Troublemakers
Veröffentlichungstermin: 15. April 2016
Label: Blue Rose Records (Edel)
Laufzeit: 47:01 Min.
Format: CD
Genre: Americana, Roots-Rock

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Trackliste:

01. Something Great
02. Walk On Water
03. The Pauper’s Daughter
04. Caroline’s Confession
05. Poor Man’s Set Of Wheels
06. Losing My Mind
07. The Girl In The Polka Dot Dress
08. Over Long Ago
09. Hands Of Mercy
10. Some Democracy
11. Better
12. Roll Along
13. Dream Anyway

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Über Thomas Waldherr (802 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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