Radebeul feiert Karl May mit Familien-Spektakel im Lößnitzgrund

In diesem Jahr war einer ganz besonders begehrt: Der Schauspieler Gojko Mitic, Titelheld zahlreicher und unvergessener Defa-Indianerfilme, war Schirmherr der 25. Karl-May-Festtage am vergangenen Wochenende im Radebeuler Lößnitzgrund. Der 75-jährige wurde von seinen Fans dicht umlagert, zu seiner Autogrammstunde am Samstag Nachmittag standen sie bereits mehr als anderthalb Stunden vor Beginn am Stand an. Klar, dass dann aus der eingeplanten Stunde auch schnell mehr wurde … Mitic freute sich sehr über das rege Interesse und war auch nach Stunden gut gelaunt. Am Abend plauderte Mitic in der „Nacht der Geschichten, Märchen & Legenden“ am Hohen Stein über die Verfilmung der Winnetou-Bücher und gab Anekdoten aus seinem Schauspieler-Leben preis. Am Sonntag empfing er zudem die aus Nah und Fern angereisten Teilnehmer der Sternreiterparade.

Die Radebeuler Festspiele rund um indianische Kultur und Musik, sowie den Abenteuerschriftsteller Karl May fand 2016 bereits zum 25. Mal statt. Drei Tage schönstes Sommerwetter lockten mehr als 30.000 Besucher an, ihre Zeit im Lößnitzgrund zu verbringen. Viele Attraktionen und Schausteller machten den Besuch zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Traditionsgemäß überfielen die Gauner den Santa-Fe-Express, Kinder wuschen Gold aus dem Flußbett, Indianer der Oneida Nation zeigten traditionelle Tänze, am Geschichtenbasar wurden Lieder und Tänze aus dem Orient erlebbar, und auch das neue große Wandbild am Hohen Stein war weithin sichtbar. Geschaffen hat das ca. 18 Meter hohe Wandgemälde mit dem Titel „Baum des Lebens“ der Künstler Ed. E. Bryant. Westerncamp, Indianerspielplatz, Bahnstation, Westernstore, Reiten für Kinder, Bogenschießen und vieles mehr rundeten das Geschehen ab.

Wie immer gab es auch wieder viel Musik auf der Bühne der Westernstadt Little Tombstone zu hören. Das begann am Freitag Abend mit dem Auftritt von George Leach, der aus Kanada anreiste und eine Mixtur aus Blues, Folk und Rock mit nach Radebeul brachte. In die Nacht rockten dann The Firebirds mit ihren Fans und jeder Menge bekannter Melodien. Bis Sonntag standen auf dieser Bühne auch die Lazy Boys, Slow Horses und Tom Astor. Während hier vor allem Countryklänge unterschiedlicher Facetten zu hören war, waren es beim Pow Wow am Hohen Stein die traditionellen Gesänge der Indianer der Oneida Nation. Dazu gab es interessante Geschichten aus dem Leben und der Kultur der Indianer zu erfahren.

Natürlich konnte man sich mit allen möglichen (und auch unmöglichen) Utensilien, die man mit dem Wilden Westen in Verbindung bringt, eindecken. Hüte, Ketten, Flaggen und viel Schnickschnack wurden feil geboten und so manch einer griff zu. Angesichts von Spanferkel, Würsten, Steaks, Fettbemmen mit und ohne Gürkchen, sowie Bier und Brause, aber auch Wein und Cocktails, mußte man sich auch um das leibliche Wohl keine Sorgen machen. So konnte man gut und gern den gesamten Tag mit der Familie auf dem Festgelände verbringen.