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Modern Earl: Südstaaten-Rock beim Festival „Rock in Leuben“

Die US-Amerikaner Modern Earl begeisterten inmitten der sächsischen Provinz.

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Modern Earl Modern Earl - Bildrechte: Andreas Weihs

Sie haben sich viel Zeit gelassen mit ihrem Soundcheck, denn es sollte alles stimmen. Jedes Mikrofon, jeder Monitor und auch die Instrumente wurden sehr genau aufeinander eingestellt. Das dauerte natürlich, aber da ließen sich Gitarrist Ethan Schaffner, Schlagzeuger Dan Telander, Bassist Ben Hunt, sowie Sänger und Gitarrist Chris Earl Hudson überhaupt nicht stressen. Das Publikum indes nahm es gelassen, holte sich noch ein Getränk am Ausschank und ein paar besonders Vorwitzige beobachteten direkt am Bühnenrand jeden Handgriff der Musiker bei der Vorbereitung ihres Auftrittes mit wachen, aber bierseligen Augen.

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Rock in Leuben ist fast schon volljährig, seit 17 Jahren spielen vor allem junge Bands aus der Region auf einer professionellen Open-Air-Bühne inmitten der Lommatzscher Pflege zwischen Nossen und Meißen, in tiefer sächsischer Provinz. Das Freiluftfestival wird organisiert von Fans für Fans. Die machen’s nicht für Kohle und buchen auch nicht die großen Stars. Hier zählt der Spaß und die Lust an der Musik. Am vergangenen Wochenende zog es wieder rund 200 jugendliche Zuhörer auf das Festivalgelände, um Livemusik drei gänzlich unterschiedlicher Bands zu erleben: die 4Blinds aus Mittweida mit expressiven, schnellem Rock und coolen Gitarrenriffs, Falschparker aus Hartha mit ihrem Indierock, und schließlich die Headliner des Abends Modern Earl.

Die US-Amerikaner waren gewissermaßen die „Exoten“ des Festivals. Zum ersten Mal brachten die Organisatoren fundierten Südstaatenrock auf ihre Bühne, die Konfrontation mit dem expressiven und kraftvollen Sound der Band musste bei einigen Zuhörern zwangsläufig wie ein „Kulturschock“ gewirkt haben, aber mit dem ließ sich offenbar sehr gut umgehen und schnell anfreunden. Schnell füllte sich die Tanzfläche direkt vor den Musikern mit partywilligen Leuten, die wohl zum ersten Mal mit „verrockter Countrymusik“ in Verbindung kamen und – wie auch schon zuvor bei den Auftritten der anderen Bands – abrockten. Einige von ihnen versuchten sich sogar wagemutig in Stagediving.

Modern Earl begannen ihr Set mit „Busted“ und gaben damit gleichzeitig die Richtung vor, in die es nun gehen sollte. Laut, kraftvoll, schnell. Vor allem Bandgründer, Namensgeber sowie Gitarrist und erster Sänger Chris Earl Hudson schraubte bei seinen solistischen Einlagen an den Saiten seiner Gitarre, wirbelte sie vor dem Körper herum, schob den Gitarrenhals nach vorn um ihn Sekunden später vor dem Körper baumeln zu lassen. Gemeinsam mit Bassist Ben Hunt und dem zweiten Gitarristen Ethan Schaffner lieferte er sich im Konzertverlauf schöne Saiten-Duelle und Show-Einlagen. Auch die Setliste, eine Mixtur von Songs der bisherigen Alben, ließ kaum etwas vermissen: „Whiskey On The Table“, „Catfish & Titties“, „Rocky Top“ mit Ethan Schaffner am Banjo, dem Titelsong des aktuellen Albums „Devils Playhouse“, „Hot Damn“, „Dixie“ sowie „Whiskey Sister“, „Gimme A T For Texas“ und auch der „Folsom Prison Blues“. Dabei waren die Liveversionen eindeutig kraftvoller und energiegeladener, als die veröffentlichten Studioversionen. Dazu kam der Entertainment Faktor, den die vier Musiker grandios bedienten. Das spürten auch die jugendlichen Zuhörer, von denen viele ganz vorn nicht nur „standen“, sondern auch zur Musik ekstatisch tanzten. Wer einmal diese Musik live auf der Bühne erlebte, ist „infiziert“ und wird immer wieder kommen.

Fotogalerie bei Facebook: Modern Earl in Leuben

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.