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Garth Brooks: Gunslinger

Garth Brooks liefert mit "Gunslinger" ein Album, bei dem jeder Fan voll auf seine Kosten kommt.

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Garth Brooks - Gunslinger Garth Brooks, Gunslinger - Bildrechte: Pearl Records

Da ist es also: Album Nummer 2 in der Neu-Zeit des Garth Brooks, Gunslinger – also „Revolverheld“ betitelt. Wie scharf Garth auf dem Nachfolger seines Comeback-Albums „Man Against Machine“ schießt, kann man in zehn neuen Liedern mit einer (für europäische Verhältnisse) etwas knapp bemessenen Spielzeit von etwas mehr als 35 Minuten hören.

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Zum Album-Titel inspirierte Garth sein Leben als Künstler auf der Bühne, der von Land zu Land, von Stadt zu Stadt zieht, und meint: „Du bist ein Revolverheld da draußen, zielst mit dem Herzen und schießt aus der Hüfte, die ganze Nacht lang. Jeder Abend und jede Show ist anders. So kam ich auf den Album-Titel.“ Damit wäre das schon mal klar.

Die erste Single des neuen Albums ist „Baby Let’s Lay Down And Dance“ wurde bereits vorab veröffentlicht und ist vielen Fans schon bekannt. Die Uptempo-Nummer, in der ein Junge sein Mädchen „anschmachtet“, ist eine tolle Rückbesinnung auf die Neunziger und die musikalischen Wurzeln von Garth, angereichert mit ein paar interessanten funky Riffs. Straight, fröhlich, eingängig, tanzbar. Ein fast schon als romantisch anzusehendes Liebeslied. Und ein Ohrwurm!

Die Ballade „Whiskey To Wine“ singt Garth gemeinsam mit seiner Ehefrau Trisha Yearwood. Ebenfalls ein Liebeslied, das vielleicht sogar ein wenig Autobiografisches offenbart. Sie wird im Text nicht müde, seine Vorzüge aufzuzählen. Dabei bedient sie auch ein landläufiges Klischee: „Wenn ich rede, hört er zu …“. Aber natürlich ist er auch „geduldig und höflich“. Bei ihm scheint das Ganze nicht so eindeutig zu sein, er ist hin und her gerissen: „I Miss The Fire, The Burning Desire, We Fought Like We Loved And We Love All The Time, We’re No Good Together But It’s Sure As Hell Better …“. Doch am Ende, wie kann es anders sein in einem guten Song, kriegen sie sich, wenn auch mit seinem etwas halbherziges Statement: „Lass uns versuchen, das zu haben, was sie eine gute Zeit nennen …“.

Eigentlich sollte „Gunslinger“ schon früher im Jahr erscheinen, doch Garth brauchte nach eigener Aussage noch mehr Zeit für das Songwriting. Hört man das den neuen Liedern an? Ja und Nein! Zum einen sind die neuen Stücke für ihn und seine Co-Songschreiber kaum eine neue Herausforderung, vieles im Songwriting orientiert sich an frühere Zeiten, an die „alten“ Alben der 1990er Jahre und knüpfen damit an seine Wurzeln an. Zum anderen haben die Songs einen bewußt eigenen Touch, sind jederzeit zuortenbar. Sie sind traditionell verwurzelt und dennoch modern, mit zeitgemäßen Sounds und Gimmicks. Wesentlicher erscheint mir aber die Präsenz der Gesangsstimme selbst, und die Persönlichkeit, die der Sänger einbringt. Ein Lied wie „Ask Me How I Know“ ist eine starke Ballade, die dennoch voran treibend ist und wohl nur in dieser Interpretation in der Symbiose von Komposition und Gesang funktioniert.

Also, die Songs selbst sind vielleicht nicht der wichtigste Grund für die Verzögerung, vielmehr scheinen es auch die vielen anderen „Baustellen“ zu sein, die seine Zeit knapp werden lassen. Er ist seit zwei Jahren auf Tournee, macht zwischendurch Promo, gibt Interviews, hat TV-Auftritte. Im Big Business will der Zeitpunkt einer Albumveröffentlich gut überlegt sein. Zwei Monate vor der Weihnachtszeit ist eine gute Zeit!

Einer der persönlichsten Songs auf dem Album ist nach Garths Meinung „8Teen“ – ein gradliniger Countrysong, der schon mal am Pop kratzt und wohl auch ein Schlüsselsong für seine Fans ist, wie Garth betont. Es ist auch der mit fast 5 Minuten längste Song von „Gunslinger“. Damit schickt er seine härtesten Fans auf eine „Schatzsuche“, mehr über ihn zu erfahren. „Keiner auf der Welt wird wissen, worum es geht“, sagt Brooks, „aber Leute, die unsere Geschichte und uns seit 30 Jahren kennen, werden anfangen zu suchen und sie werden eine Menge kleiner Juwelen finden, die in diesem Song versteckt sind.“

Unter den zehn neuen Liedern sind aber noch mehr musikalische Perlen, jede von ihnen in einer anderen Schattierung und Farbe. Egal ob es das losgehende „Weekend“, das traditionelle „Cowboys & Friends“, das wilde „Pure Adrenaline“ oder der Opener „Honky Tonk Somewhere“ ist, der alles hat, was ein guter Countrysong braucht. Jedes Stück hat sein eigenes Leben, seine eigene Aussage und Musikalität.

Im Booklet sind alle Texte der Songs noch einmal zum Nachlesen oder auch Mitsingen, verschiedene Fotos von Garth, die mit dem Cowboy-Image spielen. Der Stetson spielt dabei eine zentrale Rolle, karierte Hemden und zwei Pferde. Alles sehr ästhetisch, aber etwas düster, in Szene gesetzt.

Garth ist als Künstler und Marketingmann seines eigenen Labels natürlich ein Profi. Er geht keine Risiken ein, macht keine Experimente. Er kennt seine Stärken, und weiß sie auszuspielen. Das heißt nicht, dass er nicht auch mal links oder rechts vom Weg des puren Country abweicht, einen Schritt in Richtung Pop oder Rock macht. Doch der Weg, den er mit „Gunslinger“ abschreitet ist sehr gradlinig. Es ist, als hätte er nie eine lange Pause eingelegt. Das Album klingt wunderbar homogen, der Sound familiär. „Gunslinger“ ist ein Album, bei dem jeder Garth Brooks-Fan voll auf seine Kosten kommt. Von der Musik wird Niemand enttäuscht sein.

Garth Brooks – Gunslinger: Das Album

Garth Brooks - Gunslinger

Titel: Gunslinger
Künstler: Garth Brooks
Veröffentlichungstermin: 25. November 2016
Label: Pearl Records
Vertrieb: Sony Music
Laufzeit: 35:06 Min.
Format: CD & Digital
Tracks: 10
Genre: Country

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Trackliste:

01. Honky-Tonk Somewhere
02. Weekend
03. Ask Me How I Know
04. Baby, Lets Lay Down And Dance
05. He Really Loves You
06. Pure Adrenaline
07. Whiskey To Wine
08. Bang! Bang!
09. Cowboys And Friends
10. 8Teen

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.