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Truck Stop: Made in Germany

Truck Stop liefern mit "Made in Germany" beste musikalische Wertarbeit.

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Truck Stop - Made in Germany Truck Stop - Made in Germany. Bildrechte: Telamo

Nach dem Erfolgs-Album „Männer sind so“ von 2015 hat die Fangemeinde sehnsüchtig auf das neue Werk von Truck Stop gewartet. Am 7. April ist es nun endlich soweit: Made in Germany erscheint mit 14 neuen Liedern. Es ist das Zweite in der neuen Formation und nachdem die legendäre deutsche Country-Band herbe Schicksalschläge ereilten. „Made in Germany“ ist zuallererst eine Liebeserklärung an ihre deutsche Heimat, auch wenn der anglistische Titel in die Irre führen könnte, aber er war doch einst ein überall in der Welt bekanntes Qualitätssiegel. Das läßt sich zweifelsohne auch auf das vorliegende Album anwenden.

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„Ich brauch kein Appartement direkt an der Seine … mit dir am Arm an der Elbe zu stehn, das ist alles wonach ich mich sehn … ich flieg gern in den Süden, aber wegziehn würd ich nie … ich bin Made in Germany“, heißt es im Titelsong und in abgewandelter Form zieht sich dieses Bekenntnis zu Deutschland, zum Leben hier, zu Hamburg, mehr oder weniger durch jedes der 14 neuen Lieder dieses Albums. Da wird humorvoll die Fußballleidenschaft der Deutschen aufs Korn genommen: „Ich guck‘ das Spiel, Schatz“. Der Mann von heute setzt Prioritäten, da gerät dann auch mal die Dame des Hauses, selbst wenn sie sich aufreizend präsentiert, ins Hintertreffen. Selbstredend dass am Ende das Gute gewinnt, Mann und Frau zusammenkommen. „Der Hund ohne richtigen Namen“ besingt ein Stück deutscher Lebensart, mit einer ohrwurmverdächtigen Melodie. „Mama macht Karriere“ zeichnet das Leben, wie es sich heute oft in den Familien abspielt, zwischen Arbeit und Familie. „Mama muss zum Job, Papa hängt die Wäsche auf und nach dem Bügeln hat er noch was eingekauft. Papa macht das Haus.“ So ist das eben in den heutigen Zeiten! Ebenfalls ein typisch deutsches Thema ist „Wäre, würde, hätte“, ein Lied von verpassten Chancen und Unterlassungen, von dem Typ Mensch, der zu viel zaudert und zu selten zupackt. Truck Stop beweisen, dass es nicht immer die (seit Jahrzehnten ausgelutschte) „Junge liebt Mädchen Story“ sein muss. Heimatliebe, die Büchse Bier in der Hand, die Freude über den Fluß, der ins große Meer mündet, die Sonne, die am Himmel scheint, oder Fußballgucken mit Freunden – sind genauso gut für eine tolle Story. Viele neue Themen haben sich Raum erobert in den Liedern der Band.

Mit „Made in Germany“ hat Truck Stop einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. In den Texten beschreiben sie genaue Beobachtungen oft nebensächlicher Alltagsbegebenheiten, die Beziehung zwischen Mann und Frau mit all den Facetten, die wohl jeder kennt, sie besingen ihre Heimat, die Elbe, ihr Hamburg. Sie fahren zwar gern auch mal woanders hin, kommen aber immer wieder gern zurück in das Land, an den Ort, an dem sie sich wohl fühlen und mit dem sie auf untrennbare Weise verbunden sind. „Made in Germany“ beschreibt das Leben hier – und obwohl man sicher manches Mal am Verzweifeln ist, es gibt immer einen Grund, weiter zu machen, einen Grund für Optimismus.

Musikalisch zeigen sich Truck Stop weltoffen. Wenn es eine Schublade für diese Musik gibt, dann ist sie sehr groß. Dem Überbegriff Countrymusik ordnen sich viele feine Facetten unter, aber fast allen ist ein Ohrwurmcharakter gemein. Egal ob flotte Uptempo-Nummer (Ich bin nicht der Typ) oder emotionale Balladen (Ohne Frauen wie Dich). Truck Stop werden immer besser, auch internationaler. Weg vom puren, traditionellen Country, hin zu modernen Klängen und Verarbeitung vieler verschiedener Einflüsse. So wie es die „Jungen“ in Nashville zeigen, haben sich auch die „Cowboys von der Waterkant“ im Rock und Pop bedient, ja sogar im Schlager. Sie machen daraus ihren eigenen Sound, den man leicht wieder erkennt, und der beim Hören viel Spaß bereitet. Sie bedienen alle Register, lassen sich stilistisch nicht einengen. Mal klingt es traditionell, mal modern. Mal rockig und mal balladesk. Die Produktion ist auf höchstem Niveau, die Dynamik fein ausbalanciert. Auffallend ist, dass für das Album kein Füllmaterial verwendet wurde. Das Warten (Die Veröffentlichung des Albums wurde gegenüber dem ursprünglich geplanten Termin verschoben) hat die Band offensichtlich gut genutzt und den Songschreibern die Zeit gelassen, die sie brauchten, um diese hervorragenden, diese eingängigen und sehr hörenswerten Lieder zu Papier zu bringen.

Spätestens jetzt muss auch mal etwas zum Gesang gesagt werden! Andreas Cisek – seit 2012 dabei, füllt die Rolle des Sängers hervorragend aus. Ihn gefunden zu haben ist ein Glücksfall für die Band. Seine Stimme, sein Gesang, passt hervorragend zu den Liedern. Sie ist wiedererkennbar, auf dem Punkt. Nach dem „Auschecken“ der langjährigen Bandmitglieder Lucius Reichling († 2012) und Cisco Berndt († 2014) fiel die dienstälteste deutsche Countryband in ein tiefes Loch. Doch statt auseinander zu driften und in einer Krise zu versinken, nutzten sie diese tragischen Momente als Chance für einen Neuanfang. Mit den „Neuen“ Chris Kaufmann (Leadgitarre), Tim Reese (Geige) und dem Sänger und Gitarristen Andreas Cisek unterzogen sie sich einer „Verjüngungskur“, die neben neuer musikalischer Frische auch den kommerziellen Erfolg zurück brachte. Ihr, nennen wir es mal so – Comebackalbum „Männer sind so“ schoß bis auf Platz 15 der offiziellen deutschen Album Charts, ein Erfolg, der für deutschsprachige Countrymusik nicht alltäglich ist. Damit liegt die Meßlatte für „Made in Germany“ recht hoch. Ob Truck Stop diesen Erfolg wiederholen oder gar toppen können, werden die kommenden Wochen zeigen. Die Musiker haben alles dafür getan.

Fazit: Klare Empfehlung. Beste musikalische Wertarbeit – eben: Made in Germany!

Truck Stop – Made in Germany: Das Album

Truck Stop - Made in Germany

Albumtitel: Made in Germany
Künstler: Truck Stop
Erscheinungsdatum: 7. April 2017
Label: Telamo
Vertrieb: Warner
Laufzeit: 49:27 Min.
Format: CD & Digital
Tracks: 14
Genre: Country

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Trackliste: (Truck Stop – Made in Germany)

01. Made in Germany
02. Ich guck das Spiel, Schatz
03. Ein Hund ohne richtigen Namen
04. Mama macht Karriere
05. Wäre, würde, hätte
06. Wenn Du jemand suchst
07. Wenn Männerherzen brechen
08. Nachbarn
09. Weil Du es bist
10. Ich hab‘ kein’n Plan
11. Nicht der Typ
12. Ohne Frauen wie Dich
13. Raus aus meinem Kopf
14. Letzter Halt

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.