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Vince Gill: Der Hochbegabte feiert seinen 60. Geburtstag

Am 12. April 1957 erblickte Vince Gill das Licht der Welt. Happy Birthday zum 60. Geburtstag.

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Vince Gill Vince Gill. Bildrechte: MCA Nashville

Die Southern-Rock-Popgruppe „Pure Prairie League“ suchte 1978 verzweifelt nach einem neuen Leadsänger. Sie fanden ihn – den 21 Jahre alten Vince Gill, der mit einer Bluegrass-Band ihre Konzerte eröffnet hatte. Es war für Vince Gill der Start zu einer großen Karriere. Seine großartige Tenorstimme und sein virtuoses Gitarrenspiel verhalfen den Pure Prairie League im Jahr 1980 zu ihrem einzigen Top-Ten-Hit von ihrer LP „Can’t Hold Back“. Ein Angebot Mark Knopflers, bei seinen Dire Straits mitzuspielen, schlug er aus. 1983 trennte sich Vince Gill dann von der Gruppe, um als Solist seiner eigentlichen Liebe nachzugehen: der Countrymusik. Heute kann Vince Gill die Auszeichnungen, die er gewonnen hat, kaum noch zählen: 21 Grammys, mehr als jeder andere Countrysänger, 18 Auszeichnungen durch die CMA, zweimal als Entertainer und fünfmal als bester Sänger des Jahres. Seit 1991 ist er ordentliches Mitglied der Grand Ole Opry und wurde 2007 in die Country Music Hall Of Fame in Nashville aufgenommen. Da er auch ein äußerst erfolgreicher Songschreiber ist, wundert seine Aufnahme in Nashville Songwriter Hall of Fame überhaupt nicht. Über 26 Millionen Tonträger hat er verkauft, seit seine erste LP „Turn Me Loose“ im Jahr 1984 erschien.

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Vince (eigentlich Vincent Grant Gill) wurde am 12. April 1957 im Universitätsstädtchen Norman, Oklahoma, geboren und schon in der High School trat er mit Bluegrass-Bands auf und wurde ortsbekannt. Dann begab er sich auf den Weg des Berufsmusikers und auf Wanderschaft. In Louisville in Kentucky spielte er in Bluegrass-Bands, war unter anderem in Ricky Skaggs‘ Boone Creek Band zu hören und dann verschlug es ihn nach Los Angeles. Dort spielte er in Byron Berlines legendärer Bluegrass-Gruppe „Sundance“. Nach der Zeit bei Pure Prairie League ging er dahin, wohin jeder Countrysänger muss: nach Nashville. Auch hier wurde er schnell ein gesuchter Studio- und Bandmusiker. Rodney Crowell verpflichtete ihn für seine Band Cherry Bombs und bei manchem Country-Song aus diesen Tagen ist er als Back-Up-Sänger zu hören.

Seinen ersten Plattenvertrag konnte Gill dann 1984 bei RCA unterzeichnen und drei Alben aufnehmen. Der ganz große Erfolg blieb zunächst aus, doch zwei Singles schafften es in die Country-Top-Ten, ein Duett mit Rosanne Cash „If It Weren’t For Him“ sowie das flotte „Oklahoma Borderline“. Also wechselte er die Plattenfirma: Seit 1990 ist er bei MCA Nashville unter Vertrag. Gleich das erste Album „When I Call Your Name“ schlug ein: Es verkaufte sich zwei Millionen Mal und der Titelsong schaffte es bis Platz 2, wurde Song und Single des Jahres 1990 und brachte Gill seinen ersten Grammy ein. Die gefühlvolle Ballade, die durch die schöne Backgroundstimme der Patty Loveless noch intensiver wirkt, wurde zu Vince Gills Markenzeichen und bis heute wird das Lied regelmäßig in den Country-Radios in den Staaten gespielt.

Es folgt die große Zeit des kommerziellen Erfolgs für Vince Gill. Zwischen 1992 und 1994 hat er fünf Toperfolge in den Country-Charts, darunter ein weiterer Grammy (I Still Believe In You) und sein größter Hit „Don’t Let Our Love Slippin‘ Away“. Von 1992 bis 2003 ist Vince Gill als Moderator bei den CMA Award Shows präsent. Erst nach 2000 werden Top-Hits seltener. Das ist für Vince Gill aber auch die Chance, seinen diversen musikalischen Interessen nachzugehen. So gründet er 2004 die Gruppe The Notorious Cherry Bombs, in der er sich mit Rodney Crowell die Leadstimme teilt. Eine herrliche CD der beiden Superstars, die leider ein Einzelwerk blieb. Darauf zu finden war der witzige, ganz leicht frauenfeindliche (nein, sagen wir mal) kritische Song „It’s Hard To Kiss The Lips At Night That Chew Your Ass Out All Day Long“, immerhin ein Platz 47.

Im Jahr 2000 änderte sich auch seine persönliche Situation. Im Alter von 23 Jahren hatte er Janis Oliver geheiratet, die mit ihrer Schwester als Sweethearts Of The Rodeo ebenfalls erfolgreich war. Nach der Scheidung ehelichte er die Popsängerin Amy Grant, mit der er eine Tochter hat und ohne Schlagzeilen, das heißt wohl glücklich, zusammenlebt. Immerhin hat er noch im Februar seiner Amy in einem für sie geschrieben Lied (When My Amy Prays) gedankt, dass sie ihn auf den Weg der Tugend geführt habe.

Die Liste seiner Duettpartnerinnen ist eindrucksvoll: Songs mit Patty Loveless, Reba McEntire, Dolly Parton (mit der er „I Will Always Love You“ sang), Barbra Streisand (ihr Duett „If You Ever Leave Me“ war 1999 ihr zweiter Hit), Kelly Clarkson, Emmylou Harris, Sheryl Crow und Alison Krauss erreichten alle die Country-Charts. Auch viele Kollegen sangen mit Vince Gill im Duett, so Mark Chesnutt, Brooks & Dunn, Willie Nelson, George Strait, Jamey Johnson oder erst von wenigen Wochen Chris Young. „Sober Saturday Night“ stand am 4. März auf Platz 4 der Hot Country Singles, für Gill das erste Mal nach vierjähriger Abwesenheit.

Der Musiker Vince Gill ist immer wieder aktiv bei seiner ersten Liebe, dem Bluegrass. Auch seine Hommage an Merle Haggard und Buck Owens „Bakersfield“, die er 2013 gemeinsam mit dem besten aller Pedal-Steel-Gitarristen Paul Franklin einspielte, zeigt sein Interesse an der klassischen Countrymusik und deren Geschichte.

Noch deutlicher wird das bei den Time Jumpers, deren Mitglied Vince Gill offiziell 2010 wurde. Diese Gruppe, die sich aus einer ganzen Reihe großartiger Instrumentalisten zusammensetzt, glänzt seit Jahren durch eine Musik, die sich nur auf Qualität festlegen lässt. Ansonsten gibt es bei den Time Jumpers einen herrlichen Mix aus klassischer Countrymusik, aus Western Swing, herrlichen Balladen und fetzigen Up-Tempo-Nummern. Ich hatte vor einiger Zeit das Vergnügen, Vince Gill und die Time Jumpers live zu erleben, im „3rd & Lindsey“, der angesagten Musikkneipe in Nashville, wo die Gruppe regelmäßig montags auftritt.

Sein vorläufig letztes Studioalbum „Down To My Last Bad Habit“ erschien im Februar 2016 wieder bei seiner alten Plattenfirma MCA und hat sich seither über 80.000 Mal verkauft. Vince Gill kann das neue Lebensjahrzehnt in der Gewissheit angehen, dass er einer der geachtetsten und kreativsten Künstler in der Countrymusik ist. Dass er aber auch über die Grenzen des Genres so viel Anerkennung findet, unterstreicht seinen Ruf als hochbegabter Musiker umso mehr.

Vince Gill – Down To My Last Bad Habit: Aktuelles Album

Vince Gill - Down To My Last Bad Habit

Titel: Down To My Last Bad Habit
Künstler: Vince Gill
Veröffentlichungstermin: 12. Februar 2016
Label: MCA Nashville
Format: CD & Digital
Tracks: 12
Genre: Country

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Trackliste mit den Namen der Songschreiber:

01. Reasons For The Tears I Cry (Vince Gill)
02. Down To My Last Bad Habit (Vince Gill, Al Anderson)
03. Me And My Girl (Vince Gill)
04. Like My Daddy Did (Vince Gill)
05. Make You Feel Real Good (Vince Gill)
06. I Can’t Do This (Vince Gill, Catt Gravitt, Brennen Hunt)
07. My Favorite Movie (Vince Gill, Ashley Monroe)
08. One More Mistake I Made (Vince Gill, Adrianne Duarte)
09. Take Me Down – mit Little Big Town (Vince Gill, Richard Marx, Jillian Jacqueline)
10. I’ll Be Waiting For You – mit Cam (Vince Gill, Leslie Satcher)
11. When It’s Love (Vince Gill, Richard Marx)
12. Sad One Comin‘ On (A Song For George Jones) (Vince Gill)

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Über Franz-Karl Opitz (1116 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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