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Jason Eady: Jason Eady

Jason Eady hält die Fahne hoch für "Real Country Music" - sehr wohltuendes Album, bei dem man die Seele baumeln lassen kann.

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Jason Eady Jason Eady. Bildrechte: Old Guitar Records (Alive)

Wenn sich Einfachheit und Schönheit musikalisch die Hand reichen, sind wir bei Jason Eady. Der einfühlsame Singer & Songwriter liefert ein wirksames Mittel für alle, die sich vom aktuellen Country-Pop-Trend entfremdet fühlen. Das sechste Album des Wahltexaners trägt nichts weiter als den eigenen Namen und gräbt tief an den traditionellen Wurzeln der großen Countryhelden. Ob Don Williams, Haggard oder Guy Clark – Jason Eady erweckt den „classic spirit“ mit tiefgründigem Songwriting zum Leben.

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„Ich habe Merle Haggards Art zu singen, zu schreiben und Platten aufzunehmen immer geliebt. Er hat neben Country so viele musikalische Bereiche erkundet – doch am Ende klang es immer nach Haggard“, gibt Eady seine Bewunderung preis, die ihn offensichtlich auch bei Interpretation seines neuen Werkes – dem Nachfolger des großartigen „Daylight & Dark“ – inspiriert hat. Stilistisch steht der in Jackson, Mississippi, geborene Songpoet in Abgrenzung zum Nashville-Mainstream der lebensnahen Themenwelt des Texas-Country nahe. Vielleicht gibt es aktuell keinen zweiten Szenekünstler, der dem Country auf so reduzierte Weise so viel an Ausdruck mitzugeben vermag. „Jason Eady“ pulsiert, atmet, vibriert und nimmt den Hörer auf eine intensive Gefühlsreise mit.

Im Mittelpunkt des von Kevin Welch produzierten 10-Teilers steht das Erzählen bewegender Real-Life-Stories. Geschichten über Bedauern, Schuld, Sünde und verlorene Liebe bilden das emotionale Gerüst und werden mit stilechter Genauigkeit musikalisch eingebunden. Tauchen wir also ein in den neuen „Eady“ und lassen uns von seiner Klasse überzeugen.

Der Eröffnungstrack über den biblischen Sünder „Barabbas“ ist so eine schimmernde Songwritingperle, die dem Hörer den Umgang mit Fehlern und deren Konsequenzen unaufdringlich offenbart. Eady verwendet hier wie auf dem überragenden „Black Jesus“ religiöse Motive, die den Tracks eine Extra-Portion Spiritualität verleihen. „Black Jesus“, die berührende Geschichte über die Seelenverwandtschaft zu einem farbigen Vietnamveteranen, dient als stiller aber umso wirksamerer Beitrag zum Thema Diskriminierung. Hier schlummert das Potenzial zum Countrystandard. Etwas energetischer geht es auf dem steamy Road-Movie „Drive“ zu, der sich ebenso wie das faszinierend-melodische „Why I Left Atlanta“ mit den Fluchtreflexen verflossener Beziehungen befasst.

„Rain“ steht mit seinem „folky“ und „preaching“ Gospelgroove im Zentrum des Albums, bevor mit Unterstützung von Ehefrau Courtney Patton auf „Where I’ve Been“ das tragische Bild einer ernüchternden Lovestory gezeichnet wird. Das aus der Co-Feder von Texas-Country-Kollege Josh Grider stammende „No Genie In This Bottle“ sinniert stilvoll über menschliche Abgründe und wird durch Vince Gills Vocalsupport zusätzlich versüßt. Als Kontrapunkt vermittelt die aktuelle Single „Waiting To Shine“ über den Zauber der richtigen Worte zum rechten Zeitpunkt so etwas wie Aufbruchstimmung. Zum Finale wendet sich der 42-jährige Familienvater den Seinen zu und gibt berührende Einblicke in das Erwachsenwerden (Not Too Loud) und den eigenen Reifeprozess (40 Years) ab.

Es gibt viele Singer-Songwriter in der Szene. Und es gibt Jason Eady. Was seinen kraftvollen Interpretationen den passenden Geleitschutz gibt, ist die Musik. Akustikstrings und ein leichtes Drumset verleihen diesem Album die Atmosphäre eines Wohnzimmerkonzertes. Als Extraportion Goldstaub schwebt die Pedalsteel von Texas-Legende Lloyd Maines hinein und ergänzt sich auf himmlische Weise mit den Fiddlelicks von Steeldrivers-Frontfrau Tammy Rogers. Mehr Intensität in Sachen Country ist nur schwer vorstellbar.

Wie mag man nun ein solches, in sich ruhendes Werk inmitten der immer spektakulärer werdenden Countrywelt bewerten? Wer auf Kritikpunkte aus ist, wird sie sicher finden. 33 Minuten Spielzeit sind ein wenig knapp bemessen, der Mangel an radiotauglichem Hitmaterial ist offensichtlich. Wer sich jedoch als geneigter Hörer Ruhe und Zeit nimmt, erhält die Chance, die berauschende Wirkung eines bewegenden, von Spezialeffekten freien Real-Country-Albums zu genießen.

Top-Tracks: Alle. Insbesondere „Drive“, „Black Jesus“, „Why I Left Atlanta“, „Waiting To Shine“

Fazit: Singer-Songwriter Jason Eady gibt dem von Experimenten gezeichneten Countrygenre auf seinem neuen Album ein großes Stück Seele zurück. Wer sich darauf einlässt, kann ein Highlight des Countryjahres 2017 mit schnörkelloser Brillianz und tiefgründigem Storytelling erleben.

Jason Eady – Jason Eady: Das Album

Jason Eady - Jason Eady

Albumtitel: Jason Eady
Künstler: Jason Eady
Erscheinungsdatum: 21. April 2017
Label: Old Guitar Records (Alive)
Laufzeit: 33:09 Min.
Format: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 10
Genre: Traditional Country
Bewertung: 5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste: (Jason Eady – Jason Eady)

01. Barabbas
02. Drive
03. Black Jesus
04. No Genie In This Bottle
05. Why I Left Atlanta
06. Rain
07. Where I’ve Been
08. Waiting To Shine
09. Not Too Loud
10. 40 Years

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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