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Justin Townes Earle ganz cool und lässig

Der US-Musiker überzeugt in Frankfurt ohne die ganz großen Momente zu liefern.

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Justin Townes Earle - Kids In The Street Bildrechte: New West Records (Rough Trade)

Er wirkt recht hager, die Arme ragen tätowiert aus dem kurzärmeligen Karohemd heraus. Er ist stets freundlich im Auftreten und in der Performance eher introvertiert: Justin Townes Earle präsentierte sich beim Konzert in Frankfurt am Main am letzten Freitag (23. Juni) ganz als Meister des Understatements.

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Begleitet von Paul Niehaus an Pedal Steel und E-Gitarre, spielt Justin an diesem Abend zu einem Großteil die Songs seines neuen Albums Kids On The Street und trägt diese allesamt nah am Original vor. Mit „Champagne Corolla“ beginnt er das Konzert genauso wie seinen aktuellen Longplayer. Er erzählt von seiner Jugend in Nashville und stimmt dann „Maybe A Moment“ an. Von seinem letzten Werk stehen an diesem Abend noch u.a. „What’s She Crying For“, „Short Hair Woman“, „Faded Valentine“ und What’s Going Wrong“ auf der Setlist.

Sein derzeitiges musikalisches Fundament ruht auf drei Säulen: Blues-Soul – diesem Genre folgt die Mehrheit seiner Stücke an diesem Abend – und Folk – er covert „Gold Watch And Chain“ von der Carter Family und steuert mit „The Killed John Henry“ sein eigene Adaption eine alten Themas bei und Honky Tonk – hier wimmert Paul Niehaus‘ Pedal Steel wunderschön bei „What’s She Crying For“ und „What’s Going Wrong“.

Zwischen den Songs sind seine Ansagen prägnant, pointiert und laut und deutlich intoniert – er liest dabei von einem Spickzettel ab! – beim Singen erscheint er jedoch manchmal etwas zu lässig und maulfaul, so dass man schon hier und da Schwierigkeiten bekommt, ihn zu verstehen. Da singt sogar der alte Nuschler Bob Dylan heutzutage sehr viel deutlicher. Diese Attitüde beim Singen wird ergänzt durch eine gewisse fehlende musikalische Unterscheidbarkeit besonders seinen Blues-Soul-Sachen. So besteht immer die Gefahr, dass alles so ein bisschen dahinplätschert. Begünstigt durch die Hitze in dem spärlich beleuchteten und völlig verdunkelten Raum in der Frankfurter Brotfabrik wird dem Publikum doch schon ein bisschen was abverlangt.

Doch all das lohnt sich, denn man darf einem großen amerikanischen Musiktalent bei der Entwicklung zusehen. Justin Townes Earle, der an diesem Abend Stücke von allen seinen Platten spielt, und sogar mit „Graceland“ ein Paul Simon-Cover einstreut, ist ein feinfühliger Songwriter, der die Wurzeln seiner Musik wie nur noch wenige kennt, und auch ein großes Talent als Performer besitzt. Im Moment hat er sich dabei für eine eher introvertierte Musik-Performance entschieden. Aber es bleibt dabei und es blitzt auch an diesem Abend immer wieder auf: Justin Townes Earle ist ein charismatischer Americana-Künstler, von dem man noch einiges erwarten kann.

Letzter Song an diesem Abend ist dann auch sein bekanntester Song „Harlem River Blues“, der im Unterschied zur Originalversion vom Tempo her hier verlangsamt ist, und sich musikalisch ganz in den schon besprochenen Blues-Soul-Rahmen einfügt. Justin Townes Earle erntet verdienten, lang anhaltenden Applaus und verschwindet so wie er den ganzen Abend agiert hat: Lässig, cool und unprätentiös.

Justin Townes Earle – Kids In The Street: Das Album

Justin Townes Earle - Kids In The Street

Titel: Kids In The Street
Künstler: Justin Townes Earle
Veröffentlichungstermin: 26. Mai 2017
Label: New West Records (Rough Trade)
Format: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 42:47 Min.
Tracks: 12
Genre: Alternative Country, Americana

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Trackliste: (Justin Townes Earle – Kids In The Street)

01. Champagne Corolla
02. Maybe A Moment
03. What’s She Crying For
04. 15-25
05. Kids In The Street
06. Faded Valentine
07. What’s Goin‘ Wrong
08. Short Hair Woman
09. Same Old Stagolee
10. If I Was The Devil
11. Trouble Is
12. There Go A Fool

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