Jordan Davis: Learn The Hard Way (Review)
Davis liefert authentische Countrymusik mit Geschichten und Erlebten, die beeindrucken und damit einen (musikalisch) gereiften Künstler präsentieren.

Jordan Davis ist ein mit mehrfachen Platin ausgezeichneter Künstler, der mit seinem zutiefst persönlichen Songwriting und seiner genreübergreifenden Herangehensweise die Grenzen der Countrymusik kontinuierlich erweitert hat. Mit seinem – mit Spannung erwarteten, neuen Album Learn The Hard Way verfeinert Jordan sein Handwerk weiter und betritt Neuland, behält aber gleichzeitig die Authentizität, die ihn zu einem der neuesten Superstars der Countrymusik gemacht hat.
Für Jordan stellt „Learn The Hard Way“ eine Reise der Selbstfindung und künstlerischen Entwicklung dar. Nach dem Erfolg seiner beiden mit Platin zertifizierten Alben „Home State“ und „Bluebird Days“ stand Jordan vor der Herausforderung, neue kreative Inspiration zu finden, ohne bereits Erreichtes zu wiederholen. Dieses Album markiert einen Wandel – einen, bei dem Jordan sich einem organischeren Sound zuwendet und gleichzeitig seinen Wurzeln im Southern Rock, Blues und klassischen Country treu bleibt. Die Fans werden weiterhin Jordans charakteristischen Stil hören, aber „Learn The Hard Way“ bietet frische Sounds, die seine Entwicklung unterstreichen und seine Wurzeln mit aufregenden neuen Elementen verbinden.
Das Schreiben von „Good Gone Bad“ war ein entscheidender Moment in Jordans kreativem Prozess. Der Track mit bluesiger Slide-Gitarre und tiefem Groove entstand aus der Frustration, einen weiteren „Hit“ schreiben zu wollen und in der Vergangenheit festzustecken. „Als ich ‚Good Gone Bad‘ schrieb, wusste ich, dass ich eine neue Richtung einschlagen würde“, erklärt er. „Zum ersten Mal seit Langem verspürte ich nicht den Druck, das zu schreiben, was die Leute erwarteten. Ich schrieb den Song so, wie ich ihn spielen wollte, ohne darüber nachzudenken, was als Nächstes kommen würde.“
Diese frische kreative Perspektive zog sich durch das gesamte Album. Für „Louisiana Stick“ hat sich Jordan, den mit einem Grammy nominierten Gitarristen Marcus King zusammengetan, um seine Wurzeln in Louisiana widerzuspiegeln. „Wenn man in Louisiana aufwächst, liegen einem Blues und Soulmusik im Blut“, erzählt Jordan. „Ich habe Marcus‘ Musik schon immer geliebt, und als ich die Idee zu ‚Louisiana Stick‘ hatte, wollte ich, dass es genau dieses Feeling vermittelt. Wir haben einfach alle Mikrofone im Studio angemacht und Marcus Gitarre spielen lassen. Es hat echt Spaß gemacht.“ Das Ergebnis ist eine feurige, südländisch angehauchte Hymne, die die Musik feiert, die Jordans frühe Jahre geprägt hat.
Jordan greift in Tracks wie „Mess With Missing You“, einer ergreifenden Auseinandersetzung mit Herzschmerz und dem Weitermachen, weiterhin persönliche Erfahrungen auf. Als Ehemann und Vater verleiht Jordan seinen Songs einen Sinn für geerdete Realität und verbindet Verletzlichkeit mit Geschichtenerzählen. Ebenso bietet „In Case You Missed It“ einen Einblick in das Kleinstadtleben, das Jordan hinter sich gelassen hat, und spiegelt die Veränderungen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens wider, während er gleichzeitig die Vertrautheit und den Charme seiner Wurzeln bewahrt.
Einer der herausragendsten Momente auf „Learn The Hard Way“ ist „I Ain’t Sayin’“, ein Song, der Platz 1 im US-Country-Radio erreichte und Jordans Status als einer der beständigsten Hitmacher des Country weiter festigte. Mit acht Nummer-1-Hits und zwei Platin-Alben ist Jordans Entwicklung als Künstler unbestreitbar. Auf diesem Album experimentiert er mit Sounds und wendet sich von der programmierten Produktion ab, hin zu einem reduzierteren Live-Studio-Ansatz. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Songs, die frisch, roh und echt wirken, die Energie von Jordans Live-Auftritten einfangen und sie direkt an die Zuhörer weitergeben.
„Tom Pettys Musik hatte schon immer ein treibendes, fetziges Feeling“, sagt Jordan und nennt einen seiner Einflüsse als Inspiration für „Turn This Truck Around“. Der Song spiegelt seine südstaatlichen Wurzeln wider, durchdrungen von einem Gefühl der Dringlichkeit und Entschlossenheit. „Ich wollte meine Southern-Rock-Seite zeigen“, fügt er hinzu. „Ich wollte den Fans etwas bieten, was sie noch nie von mir gehört hatten.“
In Zusammenarbeit mit einigen der angesehensten Songwriter der Branche wie Ashley Gorley, Hillary Lindsey und Luke Dick beweist Jordan (er hat an nahezu an jedem Song mitgeschrieben) weiterhin, dass seine kreative Quelle noch lange nicht versiegt ist. Sein Songwriting auf „Learn The Hard Way“ ist scharfsinnig und spiegelt eine neu gewonnene Weisheit und die Lektionen wider, die er auf seinem bisherigen Weg gelernt hat. Die Songs auf diesem Album sind nicht einfach nur Tracks – sie sind Hymnen, Set-Abschlussstücke und baldige Publikumslieblinge, die bei seinen Fans großen Anklang finden werden.
Fazit: „Learn The Hard Way“ würdigt Jordans künstlerische Entwicklung. Das Album bietet traditionellen, feinfühligen Country und präsentiert eine Stimme, die zeitlos und zugleich zukunftsorientiert ist. Ob er persönliche Erfahrungen verarbeitet oder sich in neue kreative Kollaborationen stürzt, Jordan bleibt eine der innovativsten Stimmen der heutigen Countrymusik. Wenn dies der harte Weg ist, dann lässt Jordan Davis ihn tatsächlich einfach aussehen.
Jordan Davis – Learn The Hard Way: Das 2025er Album
Künstler: Jordan Davis
Album: Learn The Hard Way
Veröffentlichung: 15. August 2025
Label: MCA Nashville (Universal Music)
Formate: CD, Vinyl, Stream & Download
Tracks: 17
Genre: Country, Southern Rock
Trackliste: (Learn The Hard Way)
01. Her Way Or The Highway
02. Bar None
03. Mess With Missing You (mit Carly Pearce)
04. In Case You Missed It
05. Ain’t Enough Road
06. Son Of A Gun
07. Jesus Wouldn’t Do
08. Learn The Hard Way
09. I Ain’t Sayin‘
10. Good Gone Bad
11. Memory Don’t Mess Around
12. Keeping The World Away
13. Know You Like That
14. Only All The Time
15. Turn This Truck Around
16. Louisiana Stick (mit Marcus King)
17. Muddy The Water