Jeannie Seely ist im Alter von 85 Jahren verstorben
Sie war über 60 Jahre eine Ikone der Countrymusik und in vielen Bereichen des Genres eine Vorreiterin.

Geboren am 6. Juli 1940 in Titusville, Pennsylvania, wurde Jeannie Seely ab den 1960er Jahren zu einer wichtigen Stimme in der Entwicklung der Countrymusik. Mit ihrer 1966 erschienenen Single „Don’t Touch Me“ – geschrieben von Hank Cochran, gewann Seely einen Grammy Award für die beste weibliche Country-Gesangsdarbietung und etablierte sich als Sängerin mit tiefer emotionaler Resonanz und stilistischer Individualität. Liebevoll „Miss Country Soul“ genannt, verlieh Seely dem Genre eine neue Ebene emotionaler Intimität und Raffinesse und ebnete den Weg für Generationen nachfolgender Künstlerinnen.
1967 wurde sie Mitglied der Grand Ole Opry und schrieb später Geschichte als erste Frau, die regelmäßig Opry-Events moderierte – ein wichtiger Meilenstein in einer traditionell männerdominierten Institution. Ihre Präsenz und Beharrlichkeit trugen dazu bei, eine inklusivere Ära für die renommierte Institution einzuläuten, und sie blieb ihr Leben lang eines ihrer engagiertesten und aktivsten Mitglieder.
Seely feierte Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre weitere Chart- und Tourneeerfolge mit Jack Greene. Ihre Hits, darunter „Wish I Didn’t Have To Miss You“, wurden bei den CMA Awards nominiert und festigten ihren Platz als eines der beliebtesten Gesangsduos der Countrymusik.
Im Laufe ihrer Solokarriere platzierte Seely mehr als zwei Dutzend Singles in den Billboard-Country-Charts, darunter Dauerbrenner wie „Can I Sleep In Your Arms“ (später berühmt geworden durch Willie Nelson) und „Lucky Ladies“. Auch als Songwriterin war sie erfolgreich – insbesondere mit „Leavin’ And Sayin’ Goodbye“, einem Top-10-Hit für Faron Young.
Seely setzte sich zudem entschieden für Künstlerrechte und die Gleichberechtigung von Frauen in der Countrymusik ein. Ihre mutigen Modeentscheidungen – darunter die Tatsache, dass sie als erste Frau einen Minirock auf der Opry-Bühne trug, waren Ausdruck ihrer kompromisslosen Individualität und ihres progressiven Geistes.
R.I.P. Jeannie Seely, wir werden Dich vermissen!