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Kenny Vaughan: V

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Wer bitte ist denn Kenny Vaughan, werden sicher viele fragen. Ein Newcomer? Nein, das ist er nicht. Ein neuer Name – auch nicht. Kenny Vaughan ist Gitarrist, und einer der Besten in der heutigen Country Music. Eigentlich würde man nach seinen Anfangsjahren nicht vermuten, daß er ausgerechnet in der Country Music landen würde.

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Jazzeinflüsse gab ihm sein Vater mit, und so fing seine Karriere auch an. In Oklahoma geboren, in Denver aufgewachsen, blieb er mit 18 genau dort, als seine Familie nach Kansas zog. Bei Bill Frisell lernte er, und immerhin zählte er schon früh Buck Owens & The Buckaroos zu seinen Einflüssen. Und „Folsom Prison Blues“ war nach eigener Aussage der erste Song, den er auf der Gitarre spielte, was ihn aber nicht davon abhielt, in seiner Band typische Musik der 1960er Jahre zu spielen, von den Stones bis zu Memphis Soul.

In Denver begann er dann, Gigs in Honky Tonks zu spielen … Country Music, wohlgemerkt. Zu dieser Zeit sah er Merle Haggard und Waylon Jennings, die in der Gegend Konzerte spielten. „Das veränderte alles“, so sagt er heute. Trotzdem stand ihm noch eine Zeit in der Punk Rock-Szene bevor. Die Band wurde populär, löste sich aber auf, bevor sie richtig durchstarten konnte.

1987 zog er nach Nashville. Man sah ihn seitdem u.a. bei den Sweethearts Of The Rodeo, Patty Loveless, Rodney Crowell, Marshall Chapman und Kim Richey. An der Wiederbelebung der Musikszene am Lower Broadway in Nashville war er beteiligt. Schließlich spielte er drei Jahre bei Lucinda Williams, bevor er 2001 einen Anruf von Marty Stuart bekam. Und jetzt ist er seit 10 Jahren der Gitarrist bei den Fabulous Superlatives, der Band von Marty Stuart. Und damit sind wir bei seinem Debütalbum V.

Zehn Songs enthält das Album, und die haben es alle in sich! Mir sind 10 gute Songs lieber als 14 Durchschnittliche. Das Album beginnt mit „Country Music’s Got A Hold On Me“. Der Song schwirrt schon seit einiger Zeit auf Youtube rum, denn Kenny Vaughan hat ihn in der wöchentlich im TV ausgestrahlten „Marty Stuart Show“ auf RFD-TV schon vorgestellt. Knackige Fender Telecaster Riffs bekommt man nicht nur bei diesem Song zu hören. Das ganze Album ist voll damit, ein wahrer Genuß für Gitarristen und Fans dieses Gitarrensounds. Wer genau hinhört, erkennt auch die Stimme von Marty Stuart bei mehreren Songs, und auch instrumentell ist er mit Gitarre und Mandoline leicht zu erkennen. Aber Kenny Vaughan bietet auch andere Gitarrensounds an. Das Coverphoto zeigt ihn mit einer Gretsch Gitarre, und auch das ist auf dem Album zu finden. Er hat alle zehn Songs selbst geschrieben, zwei davon in Zusammenarbeit mit Marty Stuart. Und die Fabulous Superlatives sind die Band auf diesem Album, und das ist auch gut so. Das Album gewinnt ganz klar durch diese Eingespieltheit und Harmonie unter den Musikern, Wasser auf die Mühlen von Waylon Jennings, der dies auch bevorzugte. Dieses Album lebt!

Die Songs sind stilistisch ein Querschnitt durch die weite Welt der Country Music. Sehr schön auch die Gitarrenarbeit von Marty Stuart bei dem Song „Stay Outta My Dreams“, bei dem man denken könnte, Ralph Mooney säße an der Pedal Steel. Aber es ist Marty Stuart mit seiner Gitarre, und der Song klingt nach Bakersfield und Buck Owens, und zwar mehr als deutlich. Sogar die Oak Ridge Boys konnte Kenny Vaughan als prominente Gäste für den Song „Okolona Tennessee“ gewinnen, ebenso wie Chris Scruggs, Enkel von Earl Scruggs und Sohn von Gail Davies, für den Song „Hot Like That“, ein Ausflug in die Welt des Western Swing. Aber dominiert wird dieses Album ganz klar von der exzellenten Gitarrenarbeit von Kenny Vaughan, was er auch bei zwei Instrumentaltiteln („Wagon Ride“ und „Minuit Sur La Plage“) nochmal deutlich unterstreicht. Das ist einfach ein Genuß!

Fazit: Dieses Album macht einfach Spaß! Sicherlich wird man wohl weder das Album noch einzelne Songs daraus in den Charts finden, aber für mich sind die Charts schon lange kein Gradmesser mehr für gute Musik. Gute Musik, hier: gute Country Music, muss man heutzutage suchen. Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, und nicht jeder wird hier finden, wonach er sucht. Aber für alle, die den Glauben an Nashville noch nicht ganz verloren haben, sei hier gesagt: Nashville lebt! Dieses Album ist der Beweis.

   
V

CD: „V“
Veröffentlicht: 2011
Label: Sugar Hill Records
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Trackliste:

01. Country Music Got A Hold On Me
02. Hot Like That
03. Lillie Mae
04. Wagon Ride
05. Stay Outta My Dreams
06. Minuit Sur La Plage
07. The Things I Do
08. Okolona Tennessee
09. Mysterium
10. Don’t Leave Home Without Jesus

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Über Bernd Wolf (146 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Johnny Cash, Singer & Songwriter. Rezensionen und Biografien.