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Slim Whitman an Herzversagen gestorben

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Man sollte es nicht für möglich halten, 30 Jahre war er in den Country-Charts vertreten, doch eine Nr. 1 hat es für ihn nie gegeben. Aus dem Show-Business seit Jahrzehnten zurückgezogen, war er weitgehend in Vergessenheit geraten und taucht in manchen neueren Country-Lexika gar nicht mehr auf – Slim Whitman.

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Seine Markenzeichen waren die Fähigkeit zu Jodeln und seine Versionen von Pop-Standards und Filmmelodien. Obwohl er eine wichtige Rolle in der frühen kommerziellen Country Music einnahm, blieb er stets bescheiden, lebte zurückgezogen und ohne Skandale. Seiner Heimat Florida ist er immer treu geblieben, seit 1957 lebte er auf seinem Anwesen „Woodpecker Paradise“ in Middleburg bei Jacksonville, Florida.

Otis Dewey Whitman kam am 20. Januar 1923 in Tampa auf die Welt und wuchs mit der Musik des Jimmie Rodgers und der singenden Cowboys wie Gene Autry auf. An eine eigene Karriere in der Musik verschwendete Whitman zunächst keinen Gedanken. Das änderte sich nach dem 2. Weltkrieg und nachdem er seine Zeit bei der Navy beendete, die er überwiegend im Pazifik verbrachte. Von Haus aus Rechtshänder brachte er sich das Gitarrenspiel als Linkshänder selbst bei, weil ihm nach einem Unfall ein Teil des zweiten Fingers der linken Hand amputiert werden musste. Die Ex-Beatles Paul McCartney und George Harrison nannten Slim Whitman als einen wichtigen Einfluss, er habe sie dazu gebracht, Gitarre zu spielen. Selbst der Weltstar Michael Jackson nannte Whitman als einen seiner Lieblingssänger.

Einen Job fand Whitman in den Docks von Tampa als Werftarbeiter. In der Freizeit schrieb er Songs und machte Musik, zeitweise mit den Variety Rhythm Boys. Der legendäre spätere Presley-Manager Colonel Tom Parker startete die Profilaufbahn des Sängers Slim Whitman. Den hatte er im Radio gehört und sofort erkannt, dass da ein ganz besonderer Künstler auf ihn wartete. Parker wurde Whitmans Manager und brachte ihn 1948 bei RCA unter. Doch zunächst blieb Whitman in den Startlöchern stecken, was die Plattenkarriere betraf. Dafür war er aber ständig live unterwegs und wurde Mitglied des legendären Louisiana Hayride in Shreveport. Wie viele seiner damaligen Kollegen konnte Whitman von der Musik allein nicht leben sondern betrieb diese als Nebenerwerb.

Slim Whitman

Im Jahr 1952 schaffte Whitman dann aber den Durchbruch mit seiner Version des Bob Nolan-Hits „Love Song Of The Waterfall“. Ein Debüt mit Platz 10 kann sich sehen lassen. Die nächste Single „Indian Love Call“ entwickelte sich zu einem seiner größten Hits. Platz 2 in den Country-Charts und sogar Platz 9 in den Pop-Charts war der verdiente Lohn. Er hatte seinen Standard gesetzt, an dem er sich fortan immer selbst gemessen hat. Mit einer im wahrsten Sinne des Wortes „schönen“ Stimme und seinen Jodel-Einlagen machte er sich unverwechselbar und schwamm mit Songs wie „Keep It A Secret“, „North Wind“, „Secret Love“, „Rose Marie“, „Singing Hills“ und „Cattle Call“ Mitte der 1950er Jahre auf einer Erfolgswelle. Nicht nur im Leben ein Saubermann, achtete er unerbittlich darauf, dass seine Musik „sauber“ blieb. Love Songs, romantische Melodien, die schönen Seiten des Lebens mussten seine Songs verkörpern. 1957 holte ihn die Grand Ole Opry in ihre Reihen.

Noch beliebter als in seiner Heimat wurde Slim Whitman vor allem in Großbritannien und ist das bis heute geblieben. Sein „Rose Marie“ fand Eingang in das Guinness Buch der Rekorde, weil er damit 1955 sage und schreibe 11 Wochen die Spitze der Charts blockierte. 1991 wurde er in dieser Beziehung vom Kanadier Bryan Adams abgelöst.

Bis Mitte der 1970er Jahre hielt sich Slim Whitman in den Charts, gehörte er zu den Stammgästen in TV-Shows und zu den beliebtesten Live-Acts. Dann begann sein Stern allmählich zu sinken, seine Art der Country Music war nicht mehr gefragt und er konnte bzw. wollte sich nicht mehr ändern. Anfang der 1980er Jahre flackerte seine Beliebtheit noch einmal auf als er vom Fernsehen vermarktete Alben machte.

Eine dauerhafte Belebung seiner Karriere freilich ging nicht damit einher. So trat er 1981 mit seiner Version von „Can’t Help Falling In Love“ ziemlich still aus dem Rampenlicht zurück, ohne dass er sich aufs Altenteil zurückgezogen hätte. Die 1990er Jahre über und bis hinein in dieses Jahrhundert war Whitman noch in aller Welt unterwegs. Dabei wurde er von seinem Sohn Byron begleitet, der in seine Fußstapfen getreten ist. Noch 2010 produzierte Byran Whitman das Album „Twilight On the Trail“ mit seinem Vater, der zeigen konnte, dass er nichts verlernt hatte. Der Sänger, von dessen Aufnahmen mehr als 120 Millionen Tonträger verkauft wurden, musste nichts und niemandem mehr etwas beweisen.

Am 19. Juni 2013 starb Slim Whitman im Medical Center von Orange Park, Florida, im Alter von 90 Jahren an Herzversagen.

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