The Stray Birds: Magic Fire
Die Band aus dem Hipster-Hot-Spot Portland in Oregon - legt mit ihrem zweiten Album eine wahrhaft magische Platte vor, die man einfach nicht mehr ungespielt lassen will.
Es gibt Alben, in die verliebt man sich schon nach wenigen Takten und Tönen, und ist am Ende voller Seligkeit ob der Schönheit und Vollkommenheit des Gehörten. In dieser augeprägten Form ist mir das schon lange nicht mehr so passiert wie hier bei Magic Fire von der Americana-Formation The Stray Birds, dem Nachfolger ihres 2014er Erfolgs-Debütalbums „Best Medicine“.
Schon der Opener, bei aller Zurückhaltung bei dem, was noch folgen wird, verspricht einiges. Denn was dann folgt ist eine hinreißende Musik, in etwa so, als wenn „Fleetwood Mac“ Bluegrass spielen würden. „Third Day In A Row“, „Sabrina“, „Radio“, „When You’re Come From“, Mississippi Pearl“ oder „Fossil“ sind perfekte Neo-Folk-Bluegrass-Pop-Songs“, während „Hands Of Man“ rauer und ursprünglicher klingt.
Das Trio Maya de Vitry, Oliver Craven und Charles Muench hat sich mit diesem Album an eine ganze Reihe von Neuerungen gewagt. Erstmals haben sie mit einem Produzenten zusammengearbeitet, der nicht aus ihrem direkten Umfeld stammt und sind prompt bei niemand geringerem als dem Erfolgsproduzenten und dreifachen Grammy-Gewinner Larry Campbell, jahrelanger Sideman von Bob Dylan und Levon Helm, gelandet. Mit ihm und dessen bevorzugtem Toningenieur Justin Guip zog sich die Band zehn Tage zurück und erarbeitete das, was am Ende das Album „Magic Fire“ wurde. Dann haben sie erstmals alle Songs zusammen entwickelt und darüber hinaus auch noch beispielsweise bei „When I Die“ Gastmusiker und Tourfreunde wie Miss Tess, Jordie Lane, Cahalen Morrison & Eli West und Mandolin Orange, die wir ebenfalls in Kürze hier vorstellen werden, einbezogen. Und das Trio hat sich mit dem Drummer Shane Leonard zu einem Quartett entwickelt.
„Da war mehr Zusammenarbeit in der Band als jemals zuvor“, sagt Oliver Craven. Anders als alle vorherigen Platten sind die Songs des Albums von zwei, drei oder allen vier von uns zusammen geschrieben worden. Ich denke wir haben als Band realisiert, dass wir umgeben sind von Leuten, denen wir vertrauen und die uns inspirieren. Wenn wir wollen, das etwas so gut wird, wie es geht, dann ist es im Interesse uns aller, dass wir uns in diese Zusammenarbeit begeben.“
Überhaupt: Menschen, zusammen leben, zusammen arbeiten. „Magic Fire“ ist eine zutiefst menschliche Platte geworden. Es werden Themen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Zukunft aufgegriffen. So handelt „All The News“ vom Umstand, dass viele doch immer noch in Wohlstand und Sicherheit leben während in der Welt Schlimmes geschieht. Und „Sunday Moning“ fordert die Menschen auf, aktiv zu werden: „Du kannst nach Veränderungen schreien und über den Zustand der Welt verzweifeln, aber es bedarf schon ein bisschen mehr als ein Gebet am Sonntagmorgen.“
„Magic Fire“ ist ein großes Album geworden. Mitreißende, eingängige Musik, eine Band mit Charisma, eine perfekte Produktion und Themen und Lyrics, die bewegen und ergreifen, ohne konstruiert oder bemüht zu wirken.
Fazit: Ein perfektes Pop-Album. Da „The Stray Birds“ sich gerade erst gefunden haben, lässt das noch viel Gutes erwarten. Prädikat: Neue Hoffnungsträger!
The Stray Birds – Magic Fire: Das Album
Titel: Magic Fire
Künstler: The Stray Birds
Veröffentlichungstermin: 19. August 2016
Label: Yep Roc Records
Vertrieb: H’ART
Laufzeit: 45:35 Min.
Format: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 12
Genre: Neo-Bluegrass, Americana
Trackliste:
01. Shining In The Distance
02. Third Day In A Row
03. Sabrina
04. Radio
05. Where You Come From
06. Fossil
07. Hands Of Man
08. Somehow
09. Sunday Morning
10. Mississippi Pearl
11. All The News
12. When I Die