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Joe Sun

Joe Sun wurde am 25. September 1943 in Rochester im Bundesstaat Minnesota geboren. Das Porträt des Sängers und Songschreibers.

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Joe Sun Joe Sun. Bildrechte: Joe Sun

Es gab Zeiten, da war Joe Sun Dauergast in Deutschland. Man sah ihn in den Fernsehsendungen von Freddy Quinn und Gunter Gabriel als diese noch regelmäßig Country Music auf der Mattscheibe präsentieren durften. Sogar seine Platten wurden hier veröffentlicht. Dann aber trat für ihn eine Art „Sonnenfinsternis“ ein, kaum jemand sprach noch über ihn. Daheim in den USA war das nicht anders, die großen Plattenfirmen zeigten kein Interesse an einem so eigenwilligen Künstler, der sich einen Teufel darum scherte, wie man seine Musik nannte oder ob sie in den Trend passte. Joe Sun ist nun mal ein Dickkopf aber auch eine ehrliche Haut. Klein beigegeben hat er nie, wenn es um seine Musik ging. Seine Zeit an der Sonne war deshalb nur kurz bemessen. Und der Weg dahin war schon schwierig genug gewesen.

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Geboren wurde Sun als James Joseph Paulsen am 25. September 1943 in Rochester, Minnesota, fernab von Countrymusik-Zentren. Nach der Ausbildung am College verbrachte er einige Jahre bei der Air Force. Danach versuchte er sich in verschiedenen Jobs, ehe er Discjockey wurde. Zunächst in Minnesota, dann in Key West, Florida. Weitere zwei Jahre arbeitete er für eine Computer-Firma in Chicago. In der Freizeit machte er Musik unter dem Pseudonym „Jack Daniels“. Country Music war das damals nicht unbedingt, er suchte noch seine Nische. Southern Rock sowie R&B färbten seinen Stil unüberhörbar ein. Schließlich hatte er Ende der 60er Jahre eine erste eigene Band, The Branded Men.

Wie er dann nach Nashville kam, schildert Sun so: „Mitte der 70er Jahre kam ich dorthin und gab mir selber fünf Jahre. Entweder ich hatte bis dahin Fuß gefasst oder ich konnte eine Karriere in der Musik abhaken. Kontakte hatte ich keine, viel Ahnung auch nicht. Aber ich schrieb damals bereits Songs. Zunächst hielt ich mich mit einem kleinen Graphik-Studio über Wasser. Damit war ich aber zu weit weg vom Music Business. Also startete ich als Promotor. In dem Job musst du versuchen, die neuen Platten der Klienten zu fördern. Da klapperst du beispielsweise Radiostationen ab und legst den DJs die Scheiben ans Herz. Die Kendalls gehörten damals zu meinen Klienten und bei Ovation unter Vertrag. Über diesen Job bekam ich dann ebenfalls einen Plattenvertrag beim neuen Label Ovation Records.“

Mit diesen wenigen Worten fasst Sun die durchaus nicht einfachen ersten Jahre in Nashville zusammen. Gleich seine erste Single schob sich bis auf Platz 14, ein von Hugh Moffat geschriebener Song namens „Old Flames (Can’t Hold A Candle To You)“. Was er nicht wissen konnte, es blieb seine beste Platzierung. Zwar reichte es immer wieder bis in die Charts aber der richtige Knaller war nicht dabei. Auch nicht bei den Veröffentlichungen auf Elektra und AMI Records.

Immerhin aber hatte sein „Fünfjahresplan“ funktioniert. Er war im Music Business angekommen. Wenn es auch in seiner Heimat nicht weiter voran ging, so fand Joe Sun in Europa fiel mehr Beachtung. Nicht nur in Deutschland kamen seine Scheiben auf den Markt, in Frankreich veröffentlichte Dixie Frog Alben, die sich richtig gut verkauften. In Skandinavien und sogar in Österreich und der Schweiz gingen seine Alben. Außerdem war er immer wieder sogar mehrere Monate mit seiner Band in der alten Welt unterwegs. Und wenn er nicht tourt, dann findet Joe Sun auch in Nashville immer Möglichkeiten, den Unterhalt sicher zu stellen. Vor allem als Songschreiber, bisweilen sogar als Schauspieler.

Joe Sun hat eine ganz besondere Art, Songs vorzutragen. Urwüchsig, erdig und unverkennbar, man weiß sofort, das kann nur er sein, wenn er zu singen beginnt. Vor allem, wenn er bekannte Songs interpretiert. Beste Beispiele dafür sind „Ready For The Times To Get Better“, „Rock, Salt & Nails“, „Out Among The Stars“, „Storms Of Life” oder „Knockin‘ On Heaven’s Door“.

Als einen der besten wenn nicht gar den besten Song, den er gesungen hat, nennt er „Old Fames” und begründet das so: „Einen solchen Song würde ich gern wieder singen. So ein Kleinod aber findest du nicht alle Tage. Ich erkenne einen guten Song wenn ich ihn höre. Ich zweifele daran, ein solches Lied noch einmal zu finden oder selbst zu schreiben.“ Ein weiterer Song, der ihm besonders gut gefällt, ist Tom Astors „Junger Adler“. Dazu hat er sogar einen englischen Text geschrieben und eine bärenstarke Aufnahme gemacht, die bisher aber nicht veröffentlicht worden ist.

Über sich und seine Einstellung sagte er mir vor etlichen Jahren schon „Viele Sänger kommen nach Nashville, suchen nach Material, das sie in die Top 10 bringt, bauen eine Fassade auf, die den Leuten präsentiert wird und leben damit solange es gut geht. Da mache ich nicht mit. Ich bin wie ich bin und meine Musik ist wie sie ist. Ich hoffe, dafür ein Publikum zu finden und bin sicher, davon leben zu können.“ Ganz schön selbstbewusst! Er fuhr fort: „Ich liebe Honky-Tonk-Songs. Wenn ich auf der Bühne stehe und die Leute tanzen und haben Spaß, das ist meine Welt. Wir sind da oben, um den Leuten Spaß zu bereiten. Wenn ich Platten mache, soll die Musik nicht anders sein als die, ich live mache. Da lasse ich mir auch nichts vorschreiben, dann lasse ich es lieber bleiben.“

Geändert hat er sich und seine Einstellung bis heute nicht. Joe Sun ist ein Außenseiter geblieben, auf seine Art ein „Underdog“ – aber gerade die erfreuen sich ja oft besonderer Zuneigung durch das Publikum. Nicht ausgeschlossen, dass man ihn sogar in Deutschland wieder auf einer Bühne antreffen wird.

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