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David Allan Coe – The Mysterious Rhinestone Cowboy wird 80 Jahre

David Allan Coe, der Outlaw der Countrymusik feiert runden Geburtstag.

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David Allan Coe Bildrechte: Matthew Woitunski - originally posted to Flickr as David Allen Coe, CC BY 2.0, Link

In Nashville gibt es den „Willie Nelson And Friends Museum And General Store“, wo man für acht Dollar Informationen über wichtige Countrymusiker bekommt, die für Willie Nelson wichtig waren. Eine Vitrine ist dem wohl „berühmt-berüchtigtsten“ Outlaw der Countrymusik gewidmet, David Allan Coe. Auf der Infotafel wird sein mittlerer Name zwar mal falsch mit „e“ und mal richtig mit „a“ geschrieben, aber die restlichen Angaben stimmen. David Allan Coe wurde am 6. September 1939 in Akron in Ohio geboren. Und damit begann ein Leben, das den „normalen, geraden“ Weg nicht kannte. Walter Fuchs berichtet in seinem Buch der Countrymusik von einem Interview, in dem Coe erzählte, dass er bereits mit neun (!) Jahren in eine Besserungsanstalt eingeliefert wurde. „Zwischen 1948 und 1967 betrug die längste Zeit, in der ich nicht im Gefängnis saß, 60 Tage“, sagte Coe damals. Es war eine Zeit, in der er im Gefängnis und im Zuchthaus Dauergast war. Als Coe im Staatszuchthaus von Ohio einen Mithäftling umbrachte, wurde er zum Tode verurteilt und landete in der Todeszelle.

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Was dann geschah, grenzt an ein Wunder. Coe zeigte Einsicht, führte sich bestens und wurde 1967 auf Bewährung entlassen. Er entdeckte seinen Spaß an der Musik und der erste Lichtblick für ihn war ein Plattenvertrag mit Shelby Singleton in Nashville, dem eine LP folgte, die beileibe kein Country, sondern harter Blues war. Er ließ die Haare noch länger wachsen, sodass man seinen Ohrring kaum noch sah. Legendär ist die Geschichte seines ersten Plattenvertrages. Er quartierte sich in einem (geräumigen) Leichenwagen ein, den er vor dem Ryman Autitorium parkte und erlangte so die Aufmerksamkeit von und den Vertag mit Plantation Records. Coe war von „guten“ Freunden in der Rockerszene umgeben, was ihm manch einer in Nashville übelnahm. Trotzdem gelang ihm schließlich Mitte der 1970er Jahre ein Durchbruch, damals nannte er sich „The Mysterious Rhinestone Cowboy“. Er ließ sich von Sängern wie Lefty Frizzell inspirieren und schrieb und sang nun beste Countrymusik. Zwei Lieder machten ihn berühmt: Sein „Would You Lay With Me In A Field Of Stone“, das die erst 15-jährige Tanya Tucker 1975 skandalträchtig sang und Platz 1 erreichte und der Top-Erfolg von Johnny Paycheck „Take This Job And Shove It“ aus dem Jahr 1978.

1975 gelang Coe mit der dritten Single einer seiner drei Top-Ten-Erfolge: Es war das wunderbar witzige Lied „You Never Even Called Me By My Name“, das Steve Goodman geschrieben hatte. Acht Jahre folgten, in denen er zwar regelmäßig in den Charts vertreten, aber selten über Platz 40 herauskam. Seine LPs hingegen verkauften sich gut, seine Greatest Hits aus Jahr 1978 war ein Millionen-Erfolg und einige Alben gehören zum Besten aus dieser Zeit. Seinem Ruf als Outlaw wollte er auf verschiedene Weise musikalisch gerecht werden. Da gab es sein hörenswertes Duettalbum mit Willie Nelson, aber auch „Nothing Sacred“ und das „Underground“-Album, die er 1978 und 1982 aufnahm. Es ist Pornografie im Country Sound, bei dem es sehr heftig zugeht. Die Platten wurden seinerzeit nur über Versandhäuser (Bear Family bot damals Exemplare an) vertrieben. Heute sind die einst so seltenen Alben natürlich bei You Tube anzuhören. Sein vielleicht bestes Album „A Matter Of Life … And Death“ erschien 1987, doch es wurde kein kommerzieller Erfolg mehr. Neue Alben hat Coe seither nicht mehr aufgenommen. Es erschienen die Super Hits (1998), „Live At Billy Bob’s Texas“ (2003) und „The Essentail David Allan Coe“ (2005).

Erst 1983 stand er wieder auf einem Platz 4 der Country-Charts mit „The Ride“, einem stimmungsvollen Song über einen Anhalter, der von Geist Hank Williams mitgenommen wird und gute Ratschläge und Warnungen erhält, was die Karriere eines Country-Star angeht. Coe war auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit, als die Ballade „Mona Lisa Lost Her Smile“ 1985 auf der 2 stand, sein größter Singleerfolg. 1987 verabschiedete er sich mit seiner 31. Countrysingle „Tanya, Montana“ und einem Platz 62 aus den Hitparaden.

David Allen Coe war auch als Schauspieler aktiv und ist in Filmen wie „Take This Job And Shove It“ und „Stagecoach“ zu sehen. In den 1990er Jahren war Coe in Nordamerika und Europa ein erfolgreicher Livesänger. Immer wieder wurde er als Rassist und Sexist kritisiert und manche seiner Songs sind mindestens missverständlich, auch wenn er diese Vorwürfe immer von sich gewiesen hat. Er hat sich allerdings auch dafür eingesetzt, dass die Natives, die Ureinwohner Nordamerikas gerecht behandelt werden. die für Kid Rock, mit dem er oft auf Tournee war, schrieb Coe 2003 „Single Father“, mit dem Kid Rock immerhin Platz 50 der Country-Charts erreichte. Coe ist weiterhin aktiv, wie ein Besuch auf seiner Facebook-Seite zeigt und wird seinen 80. Geburtstag offensichtlich in guter Form begehen. Er ist eine besondere Persönlichkeit in der Country-Szene gewesen und seine Musik interessant und außergewöhnlich. Also, Happy Birthday und alles Gute von uns bei Country.de – Online Magazin.

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Über Franz-Karl Opitz (1116 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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