Lainey Wilson: Whirlwind
Wilson holt die musikalische Keule raus und überzeugt mit großartigem Sound und Songwriting.
Lange haben die vielen Fans der Lainey Wilson auf deren neues Album gewartet, nachdem das letzte (und vierte) „Bill Bottom Country“ 2022 nicht nur musikalisch höchst gelungen war, sondern auch ihrer Bar in Nashville den Namen gab. Jetzt ist also der Wirbelwind „Whirlwind“ erschienen. Jay Joyce ist renommierter Produzent und 14 Titel haben den Weg auf das Album gefunden. An allen hat Lainey mitgeschrieben, bei sieben Titeln ist Trannie Anderson als Co-Autorin gelistet und da sind noch bekannte Songschreiber wie Josh Kear, Aaron Raitiere und Namensvetter Dallas Wilson (Sohn des berühmten Schlagzeugers Lonnie Wilson) beteiligt.
Als erstes ausgekoppelt wurde ein Life-Style-Song, der klarmacht, dass heutzutage, und jetzt können wird den Titel gleich benutzen, „Country’s Cool Again“ ist. Wie wahr angesichts der vielen Country-Titel, die derzeit die Pop Charts stürmen. Die erste Single „Hang Tight Honey”, gewohnt dynamisch und temporeich vorgetragen, hat die Top 20 der Country Charts erreicht mit steigender Tendenz. Das einzige Duett des Albums haben die beiden Sängerinnen Lainey und Miranda Lambert im Mai 2023 auf Lamberts Farm geschrieben. „Good Horses“, das sind die, die von alleine immer nach Hause kommen, weswegen die Damen keineswegs eingesperrt werden dürfen. Eine schöner Titel, in dem wieder Lainey Wilsons außergewöhnliche Intensität spürbar wird, ist die Hymne auf den Allrad „4x4xU“. Sie outet sich als bereitwillige Beifahrerin, wenn der Richtige am Steuer sitzt und mit ihr durch die Lande fährt, und sogar (damit es sich reimt) bis „Timbuktu“. Im dazugehörigen Video wird übrigens mehr geritten als gefahren!
Das Album geht mit einem Kracher los, wenn sie „Keep Up With Jones“ singt, dabei gilt es, sich eben nicht dem Lebenswandel des George Jones zu orientieren, denn der war ja nun tatsächlich problematisch. Ein origineller Ansatz zur Geschichte einer Country-Legende. Ganz besonders klingt „Ring Finger“, in dem Lainey tatsächlich rappt, Thema ist der ungetreue Typ, aber wirklich außergewöhnlich. Wir hören aber auch schöne Balladen: „Devil Don’t Go There“, „Middle Of It“ und das eher nostalgisch klingende Lied „Whiskey Colorod Crayon“, in dem aus der Sicht des Kindes klar wird, dass der Papa trinkt. Etwas lauter geht es um die „Bar In Baton Rouge“. Und sie bedient gekonnt das Klischee vom Cowboy, der fast alles kann „Call A Cowboy“.
Zwei Songs fehlen noch: Bei „Counting Cickens“ mit leichter Gitarrenbegleitung und lockerem Gesang berichtet sie, dass sie bereit ist, im Landleben für ihn Brot zu backen, Kinder zu versorgen und eben die Hühner zu zählen. Na, glauben wir ihr es mal! Der einzige Song, der ziemlich nach Pop klingt, ist ironischerweise der Titelsong „Whirlwind“.
Fazit: Lainey Wilson überzeugt mit sorgfältiger Songauswahl, die keinen Platz für Lückenfüller lässt, mit ungemein abwechslungsreichen und originellen Songs. Diese Frau hat Power, eine tolle Stimme und dieses Album ist ein weiterer Meilenstein in der Karriere der Lainey Wilson.
Lainey Wilson – Whirlwind: Das 2024er Album
Künstler: Lainey Wilson
Album: Whirlwind
Veröffentlichung: 23. August 2024
Label: BBR Music Group (BMG Rights Management)
Formate: CD, Vinyl, Streaming & Download
Tracks: 14
Genre: New Country
Trackliste: (Whirlwind)
01. Keep Up With Jones
02. Country’s Cool Again
03. Good Horses – mit Miranda Lambert
04. Broken Hearts Still Beat
05. Whirlwind
06. Call A Cowboy
07. Hang Tight Honey
08. Bar In Baton Rouge
09. Counting Chickens
10. 4X4XU
11. Ring Finger
12. Middle Of It
13. Devil Don’t Go There
14. Whiskey Colored Crayon