Sound of Nashville Open Air: Ein zweiter erfolgreicher Konzerttag
Tim Hicks, Tyler Sjöström, Tebey, Brent Cobb und die Red Clay Strays, sorgten für einen ausgelassenen und kurzweiligen Abend.
Sonntag, 25. August 2024 – der zweite Tag des ersten Sound of Nashville Open Air Festivals verlief ähnlich wie der erste Tag am vergangenen Freitag. Das Wetter war ideal, der Freideck-Bereich bei der Kölner Kantine füllte sich allmählich, und als der kanadische Sänger Tim Hicks die Bühne betrat, um den Abend zu eröffnen, war bereits eine beachtliche Zuschauermenge anwesend.
Hicks wirkte entspannt auf der Bühne und wurde von erfahrenen Bandmitgliedern aus Wales, England und Schottland begleitet. Der sympathische Kanadier ist kein Unbekannter in Deutschland, und viele Fans waren extra gekommen, um ihn zu sehen. Er zeigte sich sichtlich gerührt von den Schildern, die die Fans hochhielten. Hicks stellte fest, dass es ein wunderbarer Tag mit perfektem Wetter, großartiger Countrymusik und netten Menschen sei – und er sollte damit Recht haben. In seiner einstündigen Show sorgte er mit seiner Musik und den lustigen Geschichten hinter seinen Songs für gute Laune. Insbesondere ging er ausführlich auf „No Truck Song“ und „Stronger Beer“ ein und erläuterte die Unterschiede zwischen seiner Heimat Kanada und den USA.
Tyler Sjöström, der bereits am ersten Tag in den Umbaupausen das Publikum unterhielt, kehrte am Sonntag zurück, um auf der Spotlight-Bühne zwischen den Hauptacts zu spielen. Auch er wurde vom Publikum sehr gut aufgenommen. Die Chancen stehen gut, dass wir ihn bald wieder auf einer größeren Bühne in Deutschland sehen werden.
Als nächstes stand der ebenfalls kanadische Künstler Tebey auf der Hauptbühne. Country.de führte mit ihm vor wenigen Monaten ein Interview (nachzuhören als Podcast auf Spotify und Amazon). Auch er hat bereits in Deutschland gespielt und erwähnte, dass er für eine Headliner-Tour im Jahr 2025 zurückkehren möchte. Begleitet von derselben Band wie sein Landsmann Tim Hicks (plus einem zusätzlichen Banjo-Spieler) spielte Tebey eine Mischung aus eigenen Songs wie der aktuellen Single „Hold Your Horses“ und „Shotgun Rider“ sowie Country-Coverversionen von anderen Künstlern, wie Aviicis „Wake Me Up“ und The Weeknds „Blinding Lights“. Am Ende seines Sets, das er mit „Denim on Denim“ beendete, war das Publikum so richtig in Stimmung.
Ein weiteres bekanntes Gesicht, Georgias Brent Cobb, stand als nächster Act auf der Hauptbühne. Sein eher traditioneller, südlicher Stil hinterließ einen großartigen Eindruck beim Publikum, das inzwischen noch zahlreicher geworden war und deutlich die Besucherzahl vom Freitag übertraf. Heute spielte er mit seiner eigenen Band eine Stunde und fünfzehn Minuten lang, interagierte mit dem Publikum und spielte kurz einen Part eines Keith Whitley-Songs zur Freude eines schreienden Fans, der es sich gewünscht hatte. Cobb präsentierte seine eigenen Songs und spielte beliebte Stücke wie „Black Creek“ und „Southern Star“, den Titeltrack seines neuesten Albums.
Headliner des Abends waren die Red Clay Strays. Die aus Mobile, Alabama, stammenden Musiker haben sich schnell eine große Fangemeinde aufgebaut, mit fast 7 Millionen monatlichen Hörern auf Spotify. Unter den Zuschauern auf dem voll besetzten Freideck befanden sich viele amerikanische Expats.
Nach einem kurzen Soundcheck eröffnete die Band von Frontmann Brandon Coleman mit „Wasting Time“ vom neuesten Album „Made By These Moments“. Viele Fans im Publikum konnten bei jedem Song mitsingen, und einige konnten ihre Emotionen nicht mehr kontrollieren und ließen gerührt von der Atmosphäre ihren Tränen freien Lauf. Die Band selbst zeigte sich ernst, aber jeder konnte trotzdem erkennen, dass sie eine großartige Zeit auf der Bühne hatten und sehr glücklich darüber waren, so gut bei ihrem ersten Konzert in Deutschland aufgenommen zu werden. In 80 Minuten auf der Bühne spielten sie insgesamt 18 Songs, von denen einige Coleman am E-Piano spielte. Als der Schlusssong „Don’t Care“ endete, gab es keinen Zweifel daran, dass das Publikum hofft, dass Red Clay Strays bald wieder nach Deutschland zurückkehren werden.
Es war ein rundum gelungenes zweitägiges Premieren-Event bei bestem Wetter und toller Countrymusik in Köln. Die positive Resonanz auf die Erstveranstaltung lässt hoffen, dass dieses Konzept keine Eintagsfliege war. Wenn es dem Veranstalter noch gelingt, für den Samstag ebenfalls Künstler zu gewinnen und einen Termin zu finden, an dem die Hotelpreise durch Grossmessen nicht in die Höhe schnellen, werden sicher noch mehr Fans zum Sound of Nashville Open Air kommen. Die Country Music Family wäre begeistert.