Amy Macdonald: This Is The Life
Seit einigen Monaten geistert ein neuer Name durch die deutsche Musiklandschaft – Amy Macdonald. Die gebürtige Schottin erobert mit ihrer Musik unaufhörlich den europäischen Kontinent. Nachdem sie bereits die Briten von ihren Singer & Songwriter-Qualitäten überzeugen konnte, hat sich ihr aktuelles Album „This Is The Life“ auch hier bei uns in Deutschland (gilt ebenso für die Schweiz und Österreich) in den Charts (Platz 4) festgebissen. Die gleichnamige Single-Auskopplung mutierte sogar zu einem weiteren Sommerhit des Jahres 2008. Sie fragen sich, was dies auf einem Countryportal zu suchen hat? Ganz einfach, weil es sich um ein astreines Countryalbum handelt!
Einige etablierte Musikportale haben es sogar in ihren Besprechungen zur aktuellen CD vorsichtig angesprochen, ohne aber direkt das „böse“ Wort Country zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Da wurde lieber mit den Genre’s Folk, Indie oder Alternative jongliert – passt halt besser in die deutsche Musiklandschaft. Wäre ja auch noch schöner, wenn ein Countryalbum in „Good Ol‘ Germany“ mit Gold und Platin ausgezeichnet würde, wo doch die Nation dieses Musikgenre – laut Aussage einiger Musikexperten – gar nicht mag. Im Gegenteil, diese Nation mag Songs die Geschichten erzählen, noch mit echten Instrumenten gespielt werden und zudem noch eine Melodie zum mitsummen vorweisen. Warum sonst sollte die Single, als auch das Album, die Massen gleichermaßen begeistern?
Auf ihrem Album-Debüt, das bei uns erst acht Monate nach dem England-Veröffentlichungstermin erschien, zeigt bereits der Opener „Mr. Rock & Roll“, der sehr druckvoll daher kommt, was den aufgeweckten Zuhörer erwartet. Kein Musikeinheitsbrei, den uns seit langem die etablierten Musikproduzenten offerieren. Nein, im Gegenteil, klasse handgemachte Musik mit frischen, tollen Texten und einem Schuß augenzwinkernden Humor. Man glaubt nicht, das Amy all‘ diese Songs selbstgeschrieben haben soll. Immerhin ist das Mädel erst zarte 20 Jahre jung. Doch ein Blick ins Booklet beweist, die „Kleene“ hat sie selbst geschrieben. Ein unglaubliches musikalisches Potential. Amy hat, so sagt sie selbst von sich, ein großes, brennendes Verlangen, eigene Songs zu schreiben und zu spielen. Das spürt man ganz deutlich und man nimmt es ihr auch ab. Da freut man sich jetzt schon auf das nächste Album. Ich selbst bin begeistert und freue mich, dass die Schotten in Sachen guter Singer & Songwritermusik, mit einem gehörigen Schuß „Country“, gar nicht geizig sind.
Fazit: In Grossbritannien hat Amy Macdonald bereits die Spitze der Charts erreicht. Mit ein wenig Glück, sollte ihr dies hier ebenso gelingen. Ein Album welches mich auf ganzer Linie überzeugt hat.
Trackliste:
01. Mr. Rock & Roll * Bei Amazon (Deutsche Pressung) fehlt Titel Nr. 11 |