Ray Pillow
Vom Soldaten zum erfolgreichen Entertainer und Songschreiber: Die Biografie
Am amerikanischen Nationalfeiertag wurde er geboren, noch dazu an einem geschichtsträchtigen Ort wie Lynchburg, Virginia: Ray Pillow. Kein Künstlername, so heißt er wirklich. Ein ganz Großer der Country Music wurde er nicht aber ihm gelang eine solide Karriere, die Mitte der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre ihre Höhepunkte hatte, die aber bis heute andauert.
Als Ray Pillow am 4. Juli 1937 das Licht der Welt erblickte, dachte natürlich niemand daran, dass er einmal im Show Business tätig sein würde. Zumal er während der Schulzeit kein Interesse an der Musik offenbarte. Zwar hatte er eher aus Langeweile ein wenig Gitarre spielen gelernt, doch bestand von seiner beruflichen Zukunft kein Plan. Ohne Abschluss brach er die High School ab und ging zur Navy.
Während der vier Dienstjahre dort machte er nicht nur das Abitur nach sondern fand auch Gefallen an der Musik. Wieder Zivilist, beendete er seine Ausbildung, fand einen Job in einem Truck-Laden, startete mit den „Stardusters“ eine erste eigene Band und träumte nun davon, Karriere als Sänger zu machen. Der eine oder andere Sieg bei Talentwettbewerben ermutigte ihn in seinem Bestreben.
1964 setzte er den entscheidenden Schritt. Er hatte den Agenten Joe Taylor kennengelernt, der ihm einen Plattenvertrag bei Capitol beschaffte, was den Sänger dazu bewog, mit seiner Frau nach Nashville zu ziehen. 1965 gelangen zunächst nur mittlere Erfolge, doch 1965 erreichte Pillow mit „I’ll Take The Dog“ im Duett mit Jean Shepard Platz 9 und damit auch schon seine beste Notierung in den Charts. Das reichte, um ihn im Geschäft zu halten. Er gastierte mehrmals an der Grand Ole Opry und wurde 1966 deren Mitglied, das er bis heute geblieben ist. 1968 endete die Zusammenarbeit mit Capitol, Ray Pillow versuchte es danach bei verschiedenen Plattenfirmen, doch es blieb bei Achtungserfolgen. 1981 verabschiedete er sich mit dem vielsagenden Titel „One Too Many Memories“ auf Platz 81 aus den Charts.
Ray Pillow kam zugute, dass er sich vielseitig betätigte. Er schrieb recht erfolgreich Songs und war vor allem auf der Bühne ein Ass. Daran hat sich bis in die Gegenwart nichts geändert. Pillow blieb auch ohne Plattenhits ein gern gesehener Gast in vielen TV-Shows. Auf dem Sektor der Live Gigs spielte er nie die erste Geige, blieb aber ein zuverlässiger Entertainer, bei dem das Publikum genau wusste, was auf es zukam.
Hinter den Kulissen verhielt sich Pillow ebenfalls nicht untätig. Mit seinem Freund Larry McFadden betrieb er etliche Jahre einen Musikverlag. Hier bewies er viel Geschick, den richtigen Song für einen Künstler zu finden oder neuen Talenten beim Einstieg ins Business zu helfen. Prominentester Klient diesbezüglich war Lee Greenwood.
Auch mit Mitte 70 hat sich Ray Pillow nicht aufs Altenteil begeben. Er ist immer noch auf der Bühne, wenn er gebraucht wird und gehört in Nashville zu denjenigen, deren Rat immer wieder gefragt ist.