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Leona Williams

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Geboren am 7. Januar 1943 als Leona Belle Helton in Vienna, Missouri, wurde sie als Leona Williams bekannt. Die Heltons waren eine musikalische Familie, nicht nur der Vater (Fiddle) und die Mutter (Banjo, Orgel) sondern alle Geschwister erwiesen sich als hochmusikalisch und spielten mehrere Instrumente. Und Geschwister hatte sie genug – vier Brüder und sieben Schwestern.

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Schon als kleines Kind sang sie leidenschaftlich gern und sobald sie alt genug war, eine Gitarre zu halten, versuchte sie, diese zu spielen. Bei so vielen „Lehrmeistern“ um sich herum dauerte es nicht lange bis sie in die Familien-Band eingegliedert wurde.

Leona WilliamsEntdeckt hat sie dann der Sender KWOS in Jefferson City (Missouri). Ein Angestellter des Senders erfreute sich an ihrer Stimme so sehr, dass er ihr eine eigene Radio Show verschaffte. Wie damals üblich musste sie allerdings selbst für Sponsoren sorgen, für ein fünfzehnjähriges Mädchen sicher kein leichtes Unterfangen. Nicht ganz ein Jahr dauerte es, dann gab sie diesen Job wieder auf. Sie hatte sich in den Musiker Ron Williams verliebt und heiratete ihn. Mit ihm ging sie auf Tourneen, die bis ins ferne Asien führten.

1966 kamen die Beiden nach Nashville und wurden von Loretta Lynn, die sie vorher schon kennengelernt hatten, für deren Road Show engagiert. Mit dieser Show gastierten sie in der Grand Ole Opry. Dort ließen sich Lonzo & Oscar ein Demoband von Leona Williams geben, gingen damit zu Hickory Records und verhalfen ihr so zum ersten Plattenvertrag. Ihre Singles dort liefen mit bescheidenem Erfolg, wobei „Country Girls With Hop Pants On“ 1971 auf Platz 52 noch am höchsten notiert wurde. Dieses Lied hatte ihr gar nicht gefallen und aufnehmen wollte sie es auch nicht. Sie fand es einfach geschmacklos, dass sie als verheiratete Frau und Mutter auch bei ihren Auftritten diese – wie sie sagt -„blöden Shorts“ tragen sollte. Beim Anblick des Cover-Fotos soll sie gar in Tränen ausgebrochen sein. Es nutzte ihr nicht viel, das Publikum wollte sie angeblich so sehen.

1974 wechselte sie zu MCA, ohne dass sich nennenswert etwas in ihrer Karriere tat. Das änderte sich 1976 als sie mit dem Album „San Quentin’s First Lady“ aufwartete. Es war das erste Album einer Countrysängerin, das in einem Gefängnis aufgenommen worden war. Dann trat Merle Haggard in ihr Leben. Der suchte für seine Road Show einen Ersatz für seine damalige Ehefrau Bonnie Owens, die nicht mehr touren wollte. De facto bestand die Ehe damals schon nur noch auf dem Papier. Leona Williams nahm nicht nur den Platz in der Band ein sondern auch den an der Seite von Merle Haggard. Die Hochzeit wurde am 8. Oktober 1978 gefeiert und stand von Beginn an im Focus der Yellow Press. Die ging mit ihr nicht zimperlich um, sie wurde als „kleine Back-up Sängerin“ verhöhnt, kein Wort über ihre gesanglichen Qualitäten und die vielleicht noch besseren als Songschreiber. Darunter hat sie gelitten, zumal sie von Seiten ihres Ehemannes kaum Rückendeckung bekam. So stand die Ehe von vornherein unter einem ungünstigen Stern. In einem Interview bekannte sie „Die Frau eines Entertainers zu sein ist schwer genug. Wenn man auch noch die eigene Karriere im Auge hat, wird alles noch schwerer. Dass darunter das Familienleben leidet und es Streitigkeiten gibt, bleibt gar nicht aus.“ Logische Folge: die Ehe ging in die Brüche. Zuvor aber konnten Leona Williams und Merle Haggard durchaus noch einen Hit feiern: „The Bull And The Beaver“ kletterte bis auf Platz 8. Es blieb Williams‘ beste Platzierung. Dafür hatte sie Haggard mit „Someday When Things Are Good“ und „You Take Me For Granted“ zwei Nr. 1 Hits geschrieben.

Leona Williams fügte sich klaglos in ihr Los, das ihr eine große Karriere als Sängerin verweigerte. Sie blieb aber am Ball, steht mal mehr, mal weniger als Sängerin im Blickfeld und sie schreibt bis heute weiter Songs, die bei ihren Sangeskollegen auf viel Gegenliebe stoßen. Mit dem Songschreiber und Musiker Dave Kirby fand sie eine neue Liebe, 1985 heirateten sie und arbeiteten gemeinsam bis zu Kirby’s Tod 2010.

Von Zeit zu Zeit erscheint ein neues Album von Leona Williams, in der jüngeren Vergangenheit wurden die von Heart of Texas Records veröffentlicht. Die Alben enthalten das, was Leona Williams am besten kann: viele eigene Songs und schnörkelloser, traditioneller Country-Sound. Das derzeit aktuellste Album trägt den Titel „Grass Roots“ und ist meines Wissens nur über ihre Website zu beziehen. Es gibt also keine Anzeichen dafür, dass sich Leona Williams auf’s Altenteil zurückziehen möchte.

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