Leona Williams: Yes, Ma’m, He Found Me In A Honky Tonk
Und weiter geht es mit den verdienstvollen Country-Retrospektiven aus dem Hause „Bear Family“. Der neueste Streich stellt Leona Williams in den Fokus. Yes, Ma’m, He Found Me In A Honky Tonk ist ein drei CD-Digipak mit 48-seitigem Booklet und 82 Einzeltiteln.
Die CDs zeichnen die Karriere dieser außergewöhnlichen Sängerin nach, die der große George Jones einmal als „eine der großartigsten Country-Sängerinnen, die je auf ein Mikrofon zuging“ bezeichnete. Unter den Tracks befinden sich viele bislang unveröffentlichte Aufnahmen, ein von Tompall Glaser produziertes bislang „verschollenes Album“ sowie zwei Duette mit Merle Haggard, darunter der Top10-Hit „The Bull And The Beaver“.
Als Leona Belle Helton wurde sie 1943 in Vienna, Missouri, geboren. Ihre Karriere begann im Teenageralter mit ihrer eigenen Show bei einem lokalen Radiosender in Jefferson, Missouri. Bald darauf zog sie nach Nashville, arbeitete in der Tourband von Loretta Lynn als Bassistin und Background-Sängerin, unterschrieb 1968 einen Vertrag bei Hickory Records und nahm Klassiker wie „Once More, Yes Ma’m (He Found Me In A Honky Tonk)“ und „Country Girl With Hot Pants On“ auf, die selbstverständlich alle auf dieser Zusammenstellung enthalten sind. Leona Williams wechselte zu RCA Records und danach zu MCA, wo sie mit ihrem späteren Ehemann Merle Haggard und erstklassigen Produzenten wie Porter Wagoner zusammenarbeitete. 1976 nahm sie das Album „San Quentin’s First Lady“ auf, das erste Album einer Country-Sängerin, das in einem Gefängnis aufgenommen wurde.
Leona faszinierte die Menschen mit ihren Gesangsfähigkeiten. Nicht nur George Jones war begeistert, sondern auch Merle Haggard, der sich die erfolgreiche Country-Lady nicht nur als Duettpartnerin, sondern auch als Ehefrau angelte. Sie waren von 1978 bis 1983 verheiratet. Doch während sie musikalisch erfolgreich waren, stand ihre Ehe unter keinem guten Stern. Nach der Scheidung heiratete sie 1985 den Songwriter Dave Kirby mit dem sie fast zwanzig Jahre bis zu seinem Tod im Jahre 2004 zusammen war. 2008 nahm sie bemerkenswerter Weise das Album „Leona Williams sings Merle Haggard“ auf. Leona ist immer noch aktiv und ist auch mit siebzig Jahren immer noch mit ihrem Sohn Ron auf Tour.
Leona Williams stand mit ihrer Bühnenpräsenz und der Themen ihrer Songs für die neue Generation der selbstbewussten Country-Ladies der 60er und 70er Jahre wie Dolly Parton oder Loretta Lynn. Sie hat Meilensteine für das Countrygenre gesetzt und hat daher dieses Triple-Album im Jahr ihres siebzigsten Geburtstages mehr als verdient.
Die vorliegende Sammlung wird gekrönt durch das schöne Booklet mit genauer Diskografie und den auf ausführlichen Interviews mit Leona Williams basierenden Linernotes von Randy Fox. Sie erzählen die Geschichte ihres unglaublichen Lebens und ihrer Karriere.
Fazit: Eine Künstlerin, die die Wiederentdeckung verdient hat. Lob an die „Bear Family“: Eine perfekte Kompilation einer großen Country-Sängerin.
Die CD Yes, Ma’m, He Found Me In A Honky Tonk – Bestellen, Format, VÖ. und Label:
Künstler / Albumtitel: Leona Williams – Yes, Ma’m, He Found Me In A Honky Tonk Format / Label / Veröffentlicht: 3-CD Digipak (Bear Family Records 2013) |
Trackliste: (CD 1)
01. A Woman’s Man |
Trackliste: (CD 2)
01. Out Of Hand |
Trackliste: (CD 3)
01. The Baby Song |