Red Jenkins: Honky Tonk vom Feinsten
Man mag es kaum glauben aber diese urwüchsige, authentische und handgemachte Honky Tonk Music kommt aus Schweden! Anzuhören ist es ihr absolut nicht, im Gegenteil, man siedelt sie automatisch in traditionellen Gefilden von Texas oder Tennessee an.
Red Jenkins, ihr Interpret, kommt aber aus dem hohen Norden Europas. In Skandinavien, vor allem in seiner schwedischen Heimat ist er seit mehr als vier Jahrzehnten bekannt und beliebt. Liebevoll nennt man ihn einen Pionier der traditionellen Country Music der 1950er und 1960er Jahre. Sein erstes Album nahm er bereits in den 60er Jahren auf.
Das Handwerk eines Country-Musikers lernte er sowohl als Sänger wie auch als Songschreiber vor Ort in den USA. Ähnlich wie ein Hermann Lammers Meyer ist Red Jenkins ein Verfechter „seiner“ Musik mit Steel Guitar und Fiddle und in den USA als einer akzeptiert, der dazu gehört. Seine Auftritte in den seit vielen Jahren angesagten Honky Tonk Tempeln wie der „Gruene Hall“, dem „Broken Spoke“ in Austin, dem „Longhorn Ballroom“ in Dallas, „The Farmer’s Daughter“ in San Antonio aber auch in Nashville („Ernest Tubb Record Shop“, „Tootsie’s“, „Nashville Palace“ usw.) machen das deutlich.
Mehr als alle Worte sprechen Jenkins‘ Aufnahmen für sich. Egal, welches seiner vier letzten Alben man auflegt, wer Honky Tonk Music mag, dem geht sofort das Herz auf. Immer wieder gehen prominente Vertreter dieser Musik mit Jenkins ins Studio. So finden sich auf der CD „Neon Bible“ Duette mit Charlie Walker, Johnnie Bush, Amber Digby und Augie Meyers, um nur einige zu nennen. Auf dem ebenfalls 2007 erschienenen Album „The Bartender“ sind Ed Bruce, Billy Yates (auch Produzent der CD), Joe Sun, Melba Montgomery und Becky Hobbs dabei.
2011 ließ Red Jenkins Hank & Jack folgen, das auch dank der Mitwirkung von u.a. Dawn Sears, Dean Dillon, Leona Williams, Becky Hobbs eine weitere Steigerung bedeutet. Sein bisher letztes Album heißt „Cheatin‘ Heart Motel“, mit dabei u.a. Darrell McCall, Tony Booth, Johnny Bush, Amber Digby, Rick Trevino, Bobby Flores, Georgette Jones, Augie Meyers, Bill Green. Red Jenkins setzt seine musikalische Vorliebe ohne Kompromisse um und kein Mensch würde vermuten, dass er nicht aus dem texanischen Hill Country kommt.
Unterhält man sich mit seinen „Lehrmeistern“, haben die nur Komplimente für Jenkins bereit. Frank Dycus gehörte viele Jahre lang zu den Förderern, mit ihm schrieb Jenkins Songs und Dycus produzierte so manche seiner Aufnahmen, darunter Jenkins‘ erstes in Nashville aufgenommenes Album im Jahre 1979. 1983 war dann Steeler Sonny Garrish Co-Produzent. Neben Dycus gehörten bisher auch Joe Sun, Dean Dillon, Jim Mundy und Becky Hobbs zu den Autoren, mit denen Jenkins Songs schrieb. 1991 nahm Johnny Paycheck sein „A Violin That Never Has Been Played“ auf.
Red Jenkins nahm sich in den 1990er Jahren eine Art Auszeit von der Live Music, weil er in Schweden als Fußballtrainer arbeiten wollte. Dennoch fand er auch in diesen Jahren immer wieder Zeit und Gelegenheit, in die USA zu reisen, um neue Songs zu schreiben sie aufzunehmen oder sich einfach mit seinen Freunden dort zu treffen.
Hoffentlich bleibt Red Jenkins sich und seiner Linie noch lange treu. Er hat Honky Tonk Music so verinnerlicht, dass er sie selbst in deren Heimat jungen Menschen besser nahe bringen könnte als viele derjenigen Musiker, die ihr ganzes Leben dort verbracht haben. Wenn Red Jenkins die Stimmbänder aktiviert, kommt da lupenreine Honky Tonk Music heraus – zumindest das hat er mit George Jones gemeinsam.
Das aktuelle Album Hank & Jack von Red Jenkins – Bestellen, Format, VÖ. und Label:
Künstler / Albumtitel: Red Jenkins – Hank & Jack Format / Label / Veröffentlicht: Digital (Red Hot Songs, 2011) |
Trackliste:
01. Three Nickels And A Dime – mit Leona Williams |