Girls, Guns & Glory Presents A Tribute To Hank Williams
Natürlich fällt die Gruppe schon allein wegen des ungewöhnlichen Namens Girls, Guns & Glory auf und in der Country Music würde man sie von daher auch nicht unbedingt ansiedeln. Das ändert sich aber sobald man die Band live erlebt oder einen ihrer Tonträger hört. Natürlich ist das keine reine Country-Band, dazu ist sie zu vielseitig aber Rockabilly und Country dominieren den Sound eindeutig.
Girls Guns & Glory – kurz auch GGG genannt, ist in Boston, Massachusetts beheimatet. Eine Gegend, die nicht unbedingt für Country Music bekannt ist, in der es aber erstaunliche viele Künstler gibt, die diese Musik zumindest im Repertoire haben. Im Jahre 2006 machte die Gruppe auf sich aufmerksam als ihre erste CD mit dem Titel „Fireworks & Alcohol“ erschien. Fünf weitere Scheiben sind unterdessen im Handel und GGG erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Längst stehen sie nicht mehr nur in der Heimat auf der Bühne sondern touren auch im Rest der USA und international, wenngleich man sie immer noch im Großraum Boston am häufigsten erleben kann.
Zu GGG gehören Leadsänger und Boß Ward Hayden, der auch die akustische Gitarre spielt. Ihm zur Seite stehen J. Ellis Kiggans (Drums), Chris Hersch (E-Gitarre, Banjo, Vocals) und Paul Dilley (Upright Bass, E-Bass, Vocals). Gemeinsam also machen sie eine Musik, die unüberhörbar von Johnny Cash, Johnny Horton, Hank Williams – überhaupt von der Musik der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts geprägt ist. Mit diesem Sound, der sowohl nostalgisch klingt und gleichzeitig auch modern daherkommt, frisch und unterhaltsam, ist die Band zu rund 200 Gigs jährlich unterwegs. Ward Hayden: „Wir sind musikalisch beeinflußt von den Chuck Berry, Buddy Holly, Eddie Cochran, Hank Williams, Johnny Cash – all den Großen jener Epoche. Diese Musik hörte ich tagtäglich in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Richtig entdeckt habe ich sie erst mit 20 als ich in meinem alten Auto ständig Kassetten abspielte mit Musik, die meine Mutter aufgenommen hatte. Da machte es Klick bei mir, das war genau die Musik, die ich gesucht hatte.“
War das Album „Good Luck“ aus 2014 noch stärker Rock’n’Roll lastig, ging GGG mit dem aktuellen Album einen Schritt weiter. Seit einer Weile bereits tritt sie live mit einer Hank Williams Tribute Show auf und kommt damit prima beim Publikum an. Was also lag näher als das besondere Feeling der Live Show auf CD festzuhalten? Hayden gerät fast ins Schwärmen: „I’m So Lonesome I Could Cry steckt voller Emotion, man meint, sie körperlich zu spüren. Es ist einer seiner besten Songs und ich singe ihn wahnsinnig gern. Für mich ist Hank das Nonplusultra. Wir haben in unsere normale Live-Show schon länger ein oder zwei seiner Songs eingebaut. Übrigens hat Hank mein eigenes Songschreiben auch beeinflußt und verändert. Ich habe ihm also viel zu verdanken.“ Er hält einen Moment inne und fährt dann fort: „Hank ist Hank. Keiner singt seine Songs besser, man sollte es gar nicht erst riskieren. Deshalb versuchen wir, seine Songs auf unsere Art zu präsentieren und doch möglichst nah am Original zu bleiben.“
Das Album enthält 12 Songs, die entweder von Hank Williams geschrieben wurden oder in engem Zusammenhang mit ihm stehen. Aufgenommen wurde es live am Jahreswechsel in der Lizard Lounge von Cambridge, MA. Ward Hayden hat den nötigen Twang in der Stimme, erinnert ein wenig an Dwight Yoakam und versucht nicht, Hank Williams zu imitieren. Insgesamt kommt ein wenig mehr Rock’n’Roll Feeling rüber als es bei Hank Williams der Fall gewesen wäre. Als Gäste zu hören sind Miss Tess und Mike Calabrese sowie Celia Woodsmith von der String Band Della Mae.
Ein Tribute an Hank Williams zu produzieren ist zwar keine besonders originelle Idee aber Girls Guns & Glory drücken dem Album den eigenen Stempel auf. Eine clevere Idee war es überdies, das Album live einzuspielen, zumal die Band dieses „Geschäft“ sehr gut beherrscht.
Titel: A Tribute To Hank Williams
Künstler: Girls, Guns & Glory
Veröffentlichungstermin: 24. Februar 2015
Label: Dry Lightning Records
Format: CD & Digital
Tracks: 12
Genre: Country, Rockabilly
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Trackliste:
01. Jambalaya
02. Moanin‘ The Blues
03. Hey Good Lookin‘
04. Move It On Over
05. I’m So Lonesome I Could Cry
06. Honky Tonk Blues
07. Dear John
08. Your Cheatin‘ Heart
09. My Bucket’s Got A Hole In It
10. Rockin‘ Chair Money
11. I Saw The Light
12. The Old Log Train