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Ein Abend mit den Krüger Brothers – Musikalischer Genuss vom Feinsten

Die Krüger Brothers gaben ein Konzert in Riehen bei Basel. Ausserdem gab Jens Krüger ein Interview vor dem Konzert.

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Krüger Brothers - Live. Bildrechte: Franz-Kal Opitz

Die beiden Brüder Jens und Uwe Krüger sind Emigranten. Erst verließ ihre Familie Deutschland und sie wuchsen als Schweizer Staatsbürger auf. Dann wanderten sie im Jahr 2003 in die USA aus und ließen sich in Wilkesboro in North Carolina nieder. Und wie verdienen sie ihren Lebensunterhalt? Mit Musik, genauer gesagt mit einer grandiosen Mischung aus Bluegrass, Newgrass mit jazzigen Beigaben und Arrangements, die sich an klassischer Musik orientieren. Einen kleinen Ausschnitt aus ihrem großen Repertoire spielten die Krüger Brothers mit ihrem langjährigen Bassist Joel Landsberg in einem Saal, in dem man eher an Kammerorchester denn an Bluegrass denken würde, vom schweizer Veranstalter Martin Maier gut ausgewählt. Ihre Fans waren zahlreich gekommen, denn man weiß, dass die beiden höchstens drei oder viermal in ihrer Heimat auftreten können. So groß ist die Nachfrage, denn die Krügers sind fast ausgebucht. Bereits am Wochenende werden sie in Branson in Missouri spielen und auch für den Rest des Jahres sind sie ausgebucht, wie mir Jens Krüger vor dem Konzert in Riehen bei Basel erzählt.

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Wie es denn möglich sei, als Schweizer Bluegrassmusiker so erfolgreich in den USA zu sein, will ich wissen. Jens hat darauf eine einleuchtende Antwort. Es sei selbstverständlich, dass man ein guter Musiker sein muss, aber es gelte auch, etwas Neues und Besonderes in die Musikszene drüben einzubringen. Man müsse in Amerika etwas zur Kultur hinzufügen, einen eigen Klang hereinbringen. „Ich habe über den Bluegrass die klassische Musik entdeckt, und komponiere auch viel“, so Jens weiter, „So habe ich gerade eine Symphonie beendet, die ich für die Golden Spike Zeremonie geschrieben habe“. Die Stadt Ogden in Utah feiert in diesem Jahr den 150. Jahrestag, an dem die Western und die Union Pacific sich hier trafen und die USA mit dem Zug durchquert werden konnten. Dies klänge klassisch, aber sie spielten es ja mit Banjo und Gitarre. „Und genau das macht niemand anderes, denn wenn ich zwischen Sam Bush oder Ricky Skaggs spiele, dann spiele ich doch keine Lieder von denen. Wenn ich die imitierte, klänge ich nicht authentisch“, fährt Jens fort. „Und so spielen wir auch bei Klassik- und bei Jazzfestivals und so sind und klingen wir eben besonders.“

Jens Krüger

Jens Krüger. Bildrechte: Franz-Karl Opitz


Im Konzert, das unserem Gespräch folgt, lassen die drei Musiker den Worten Taten, sprich Musik folgen. Ein tolles instrumentales Set beginnt und sofort wird deutlich: da spielen drei Virtuosen: Am Banjo Jens, an der Gitarre Uwe und am Bass Joel Landsberg, die zudem nach 30 gemeinsamen Jahren auf der Bühne und im Studio unglaublich gut miteinander harmonieren. Sie spielen so unterschiedliche Musik wie Auszüge aus ihrer Roan Mountain Suite, die Bluegrass-Style mit Klassik verbindet und eben höchste technische Präzision erfordert. Sie erfreuen den älteren Fan mit ihrer Version von Ralph McTells sozial-romantischem „The Streets Of London“, mit dem Doc Watson-Oldie „Walk On Boy“ und dann wieder Auszügen aus der erwähnten Symphonie zum Golden Spike Jubiläum.

Weiter im Programm ein Gospelsong „People Get Ready“, wieder Bluegrass mit Improvisation der drei, die das Publikum begeistern. Ein weiterer Höhepunkt ist ihre Interpretation eines der größten Hits der 1950er Jahre, Tennessee Ernie Fords „Sixteen Tons“. Dabei kommt, es sei nicht vergessen, Uwe Krügers angenehme Stimme bestens zur Geltung. Oder ein „Orange Blossom Special“, das wirklich originell eingespielt wird, nochmal Old Time Music von Doc Watson und das wunderschöne „Fields Of Gold“, einst von Sting gesungen. Und dann, das kenne ich doch auch, „Blackbird“ von den Beatles in fast schon zarter Bluegrass Version und der Bob Dylan-Klassiker „Don’t Think Twice It’s Alright“. Ein wunderschönes Konzert geht mit Ovationen für die drei Musiker zu Ende.

Und für alle, die diesen musikalischen Genuss erleben wollen: Die Krüger Brothers veranstalten am 21. September in ihrer Heimatstadt Wilkesboro das „Carolina In The Fall: Music & Food Festival“ und werden im Herbst für einige Konzerte auch wieder in die Schweiz kommen.

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Über Franz-Karl Opitz (1117 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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