Max McNown: Night Diving
Max McNown schafft die Art von Songs, die unsere intimsten Momente untermalen: Zeiten intensiven Herzschmerzes und gewaltigen Verlusts, immenser Umbrüche und lebensverändernder Offenbarungen.

Innerhalb eines Jahres, nachdem er sich selbst das Gitarrenspielern beigebracht hatte, begann der in Nashville lebende Künstler einen kometenhaften Aufstieg, der vor allem von seiner Breakout-Single „A Lot More Free“ befeuert wurde – einem Track, der ihm einen Spitzenplatz als Nr. 1 auf Billboards Emerging Artists Charts einbrachte, auf Platz 1 der iTunes Single Charts und auf TikTok für Furore sorgte. Bei Spotifys landete er in den Hot Country und Viral 50 global Playlists.
Nach einem erfolgreichen Jahr, das sein Debüt im Grand Ole Opry und gemeinsame Auftritte mit Superstars wie Wynonna Judd umfasste, ist der 23-jährige aus Oregon stammende Musiker nun bereit, sein zweites Album „Night Diving“ zu veröffentlichen, das heute erschien: ein Werk, das neues und gewagtes Klangterrain erkundet und gleichzeitig seine außergewöhnliche Fähigkeit bestätigt, den Geist zu beruhigen und die Seele zu stärken.
„Night Diving“ bringt eine kühne neue Energie in seine anmutige Fusion aus Country & Folk und folgt auf McNowns hochgelobtes Debütalbum „Wandering“ – eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2024. Bei der Entstehung von „Night Diving“ arbeitete Max McNown eng mit Produzent Jamie Kenney (der u.a. auch Colbie Caillat und Laci Kaye Booth produzierte) und einer Reihe an A-Session-Musikern zusammen und schuf einen faszinierenden Sound, der die poetischen Texte in wunderbarer Art du Weise trägt. Die Instrumentierung ist vielfältig und nahezu beiläufig heben Madolinen, Geigen, Pedal Steel und Mundharmoika die Akustikgitarre und den Gesang jedes einzelnen Songs zu einem Gesamtkunstwerk.
Verankert in der charmant warmen Stimmpräsenz, die er insbesondere in Kalifornien schulte, als McNown mit nur wenigen Akkorden im Repertoire an den Piers Straßenmusik machte, eröffnet der Titelsong „Night Diving“ das Album. Das düstere Opus zeichnet ein offenes Porträt des jungen Künstlers und bietet einen ehrlichen Blick auf die Dinge, die ihn nachts wachhalten. „Night Diving“ ist ein Song, der sich mit der Sucht im Leben McNowns auseinandersetzt.
„Night Diving“ ist ein erstklassiger Albumopener für die emotional kraftvollen und dennoch nuancierten Texte. Hingegen liefert die akustisch getriebene Ballade „Better Me For You (Brown Eyes)“ eine hellere Stimmung: eine beschwingte und verträumte Reflexion darüber, wie die Liebe uns verändert, aufgebaut auf McNowns fantastisch detailliertem Storytelling (aus dem Refrain: „I didn’t know you’d have brown eyes/Like to pray to Jesus, spending Friday nights at home/Didn’t know you’d be the strong kind/Deeper than a coal mine, lovin’ with a heart of gold“). „Ich habe dieses Lied geschrieben, als ich gerade angefangen hatte, mit meiner Freundin auszugehen, die das absolute Licht meines Lebens ist“, sagt er. „Es geht darum, wie das Treffen mit ihr mich dazu gebracht hat, die Art von Person werden zu wollen, die es verdient, mit ihr zusammen zu sein, was bedeutet, im Allgemeinen ein besserer Mensch zu werden.“
Währenddessen nimmt „Hotel Bible“ eine leise hymnische Kraft an. Der Track handelt von jemandem, der sich so niedergeschlagen fühlt, dass er beginnt, das Licht zu dimmen, das er anderen gibt. Es geht darum, zu versuchen, sie aus dieser selbstzerstörerischen Erfahrung herauszuholen, damit sie verstehen können, wie schön sie sind, sowohl innerlich als auch äußerlich. Mit „Won’t Let Me Go“ kommen Westerngitarren und ein fast schon Gospelartiger Hintergrundgesang ins Spiel, bevor McNowns Stimme übernimmt: Er singt von einem Sturm und verspricht, immer ehrlich zu der Frau zu sein, die er liebt. Eine Mundharmonika im Western-Stil gesellt sich in diesem Titel zu den Gitarren, der Geige und dem Klavier.
In ähnlicher Weise erweist sich „It’s Not Your Fault“ als ein weiterer herausragender Track auf diesem erdigen, authentischen Album. Sehr intim wird es mit dem Lied „Azalea Place“, indem Dankbarkeit und Anmut gefeiert wird. McNown singt „Clear eyes and full hearts“, bevor der Track in einen fröhlichen Mix aus Gitarren und Schlagzeug ausbricht. Die Intimität setzt sich in „Love I Couldn’t Mend“ fort, das mit einer dunkleren, western-inspirierten Stimmung eröffnet. „Diejenige, die ich will, will mich nicht… es ist einsam auf der anderen Seite der Liebe, die ich nicht heilen konnte“.
Auf nahezu jedem Country-Album, dass in den letzten zwei Jahren veröffentlich wurde, ist ein Duett zu finden. So auch auf „Night Diving“: In „Roses And Wolves“ erforschen McNown und Singer & Songwriterin Hailey Whitters die Nachwirkungen einer Trennung. Der Mix aus traditioneller Country-Instrumentierung und expansiver Pop-Produktion schafft einen Song, der sich sowohl geerdet als auch kineastisch anfühlt.
„Marley“ hingegen bietet eine luftigere, entspanntere Atempause und kanalisiert den unbeschwerten Geist von Künstlern wie der Zac Brown Band und dem bereits erwähnten Bob Marley. „Leg die Nadel auf Marley und wirf deine Sorgen ins Feuer“, singt McNown, begleitet von Steel Guitar, Geige und Mundharmonika, und schafft damit einen Track, der bei Live-Shows zum Publikumsliebling bestimmt ist. Für uns eines großartigsten Songs auf diesem Album.
Das Album schließt mit „Freezing in November (Revisited)“, einer nachdenklichen Reflexion, die von dem fast 6-jährigem Kampf seines Bruders gegen Krebs inspiriert wurde. Der ruhige, zurückhaltende Folk-Sound des Tracks bildet einen passenden Abschluss für ein Album, das zwischen Momenten tiefer Selbstbetrachtung und schwebender Selbsteinsicht hin und her wankt.
Mit „Night Diving“ bestätigt der junge Max McNown sein Talent und seine Unbekümmertheit, mit der an seine Songs herangeht. Er schafft es, die Elemente von Country, Folk und Pop zu einem harmonischen Gesamtwerk zu komponieren.
Fazit: „Night Diving“ kommt ohne Titel und Künstler auf dem Cover zu nennen daher. Nur das Foto des Künstlers ziert die Frontpage als wolle er sagen: „Schaut her, das bin ich“. Und so ist es – das authentische Werk eines jungen aufstrebenden Künstlers. Das Album ist ein muss für jeden Fan von Zach Bryan oder Tyler Childers. McNown wird damit sicher auch eine neue Zielgruppe für die Countrymusik erschließen und für den modernen Nashville-Country-Sound gewinnen: Die jungen Selbstzweifler und nach Liebe suchende, sich in Social-Media verlierende Generation, wird Max McNown und seine Musik lieben – wie wir auch.
Max McNown – Night Diving: Das 2025er Album
Titel: Night Diving
Künstler: Max McNown
Veröffentlichungstermin: 24. Januar 2025
Label: Fugitive Recordings (The Orchard)
Formate: CD, Stream & Download
Tracks: 10
Genre: Country, Americana, Folk
Trackliste: (Night Diving)
01. Night Diving
02. Better Me For You (Brown Eyes)
03. Love I Couldn’t Mend
04. Azalea Place
05. It’s Not Your Fault
06. Hotel Bible
07. Won’t Let Me Go
08. Roses And Wolves (feat. Hailey Whitters)
09. Marley
10. Freezing In November