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Lois Johnson gestorben

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In der Country Music findet man talentierte Künstler, deren Fähigkeiten zwar erkannt wurden, die jedoch nie den Erfolg hatten, den sie eigentlich verdient gehabt hätten. Lois Johnson gehörte zu ihnen. Nicht nur dass sie eine der besten Stimmen in der Country Music ihr Eigen nannte, sie konnte auch exzellent damit umgehen. Neben der großen stimmlichen Bandbreite bestach sie zu jeder Zeit mit einer intuitiven Interpretation und der Fähigkeit, genau auf den Punkt singen zu können.

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Eigenschaften, die insbesondere im Studio von Vorteil sind, weil sie dort unbedingt gebraucht werden. Nicht von ungefähr gehörte sie jahrelang zu den gefragtesten Background-Sängerinnen. Aber als Solistin blieb sie auch nicht erfolglos, immerhin stehen 16 Singles in den Billboard Charts zu Buche.
Im Blickfeld der breiten Öffentlichkeit stand sie nur kurz, gesundheitliche Probleme warfen sie zudem immer wieder zurück.

Viel über sie ist in den Country-Annalen nicht zu finden. Ihr Geburtsdatum konnte sie erfolgreich geheim halten. Über ihren Geburtsort gibt es unterschiedliche Angaben, mal wird Knoxville genannt, dann wieder Maynardsville – beide Städte liegen im östlichen Tennessee und nicht weit auseinander.

Aufgewachsen ist sie auf dem Lande, ihren Unterhalt aber wollte sie nicht mit der körperlich harten Landarbeit verdienen. Schon mit 10 Jahren begann sie ihre Gesangs-Laufbahn im lokalen Radio und Fernsehen, man holte sie in populäre Sendungen wie die Cas Walker Show und den WNOX Tennessee Barn Dance. Dann wurde sie für drei Jahre Mitglied bei den Sunny Mountain Boys, der Gruppe von Bluegrass-Star Jimmy Martin. Vor allem beim Jamboree in Wheeling, West Virginia war Lois Johnson sehr beliebt. Dann vollzog sie einen drastischen Wechsel, schloss sich der Abby Neal Show in Las Vegas an und ging damit ein halbes Jahr auf Tournee in den Fernen Osten zur Truppenbetreuung.

Gerade 21 Jahre alt erhielt sie die Diagnose, an Schilddrüsenkrebs erkrankt zu sein, mit geringen Überlebensaussichten. Dank ärztlicher Kunst und ihres starken Willens konnte sie die heimtückische Krankheit überwinden und in die Musik zurückkehren. Ihr Tennessee-Landsmann Archie Campbell überredete sie, nach Nashville zu kommen. Dort nahm Epic die Sängerin unter Vertrag. Den ersten Song, den sie aufnahm, hat Lois Johnson nie vergessen. Er hieß „You Really Know How To Hurt A Girl, Don’t You?“, geschrieben von einer noch kaum bekannten Dolly Parton!

Lois Johnson

Erstaunlich schnell fasste sie Fuß im Country Business Nashville’s, auch wenn Plattenhits erst mal ausblieben. Das änderte sich als MGM sie unter Vertrag nahm und sie mit Hank Williams Jr. im Duett produzierte. Die beiden gemeinsamen Alben „Removing The Shadow“ und „Send Me Some Lovin'“ verkauften sich gut und machten auch den Namen Lois Johnson bekannt. Vier Single-Auskoppelungen schafften die Top Twenty bzw. Top Ten. Doch leider ging es für sie nicht so weiter. 1974 erschien bei 20th Century Records ihr erstes Solo-Album „Lois Johnson“, mit „Loving You Will Never Grow Old“, einer Nr. 6, gelang ihr ihr größter Hit, danach gab es nur noch Achtungserfolge.

Inzwischen mit Kollege Joe Don Silvers verheiratet, schrieben sie gemeinsam Songs. Nach und nach verschwand Lois Johnson aus dem Rampenlicht. Gleichwohl erschienen in den folgenden Jahren neue Alben wie „Loveshine“ (EMH Records), „Country Favorites“ (LMI Records) sowie 1999 „Dreamcatcher“ (Eldrick Records). Insgesamt hat sie seit 1965 gut 120 Songs aufgenommen. Im Geschäft blieb Lois Johnson in Nashville aber auch als Arrangeurin für Gesangs-Parts (da besaß sie ein besonders feines Händchen).

In den späten 80er Jahren zogen sich Lois Johnson und ihr Ehemann weitgehend aus dem Business zurück, weil das viele Touren sich nachteilig auf die Gesundheit auswirkte. Für einige Jahre lebten sie in Durham, North Carolina und waren nur noch zu besonderen Anlässen in der Öffentlichkeit zu sehen. Doch 1993 kam Lois Johnson zurück nach Nashville, sie schrieb Songs, managte ihren Musikverlag und arbeitete mit den Callaway Sisters als Backgroundstimmen im Studio. 2007 zwangen sie gesundheitliche Probleme erneut zum Rückzug, seither lebte sie im Sevier County in Ost-Tennessee, ehe sie 2010 erneut nach Nashville umzog, weil dort die medizinische Betreuung einfach besser war.

Ausgerechnet in Deutschland kam ihr Name in den letzten zwölf Jahren sporadisch ins Gespräch. Denn Hermann Lammers Meyer hatte sie wiederholt als Duett-Partnerin gewonnen. Auf seinem Album „I’d Like To Live It Again“ singt Lois Johnson mit ihm den früheren Hit von Johnny & Jonie Mosby „(You Make) A Left And Then A Right“. Das Duett „Just When I Needed You Most“ findet sich auf seiner CD „The Good Old Days“ und den Song „1961 – A Love Song“ vom gleichnamigen Album singen die Beiden ebenfalls gemeinsam.

Am 7. Juli starb Lois Johnson im Vanderbilt University Medical Centre – über die näheren Umstände wurde nichts bekannt. Am 16. Juli nahmen Freunde, Kollegen und Fans Abschied von der Künstlerin bei einer Gedenkfeier im Texas Troubadour Theatre am Music Valley Drive in Nashville.

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