Billy Don Burns: Hereos Friends & Other Troubled
Ein Blick auf die Titel der Songs verrät, dass man es mit einem nicht alltäglichen Album zu tun hat. Es ist sicher kein Album, das die Charts stürmen wird aber eines, das Country Music mit all ihrer Urwüchsigkeit, Vitalität und Lebensnähe beinhaltet. Nicht von ungefähr trägt es den Titel „Helden, Freunde und andere Seelen in Schwierigkeiten“.
Billy Don Burns hat nahezu die ganze Bandbreite menschlicher Höhe- und Tiefpunkte durchlebt. Der Bursche aus einem winzigen Dorf in Arkansas wurde früh Musiker, leistete seinen Wehrdienst und schlug sich danach mit Musik durch. Dabei kam er irgendwann auch nach Nashville, war zeitweise in der Rolle von Hank Williams im Vergnügungspark Opryland und dann mit nahezu allem beschäftigt, was das Country Music Business zu bieten hat. Als Songschreiber blieb er am erfolgreichsten, denn seine Titel wurden von den Stars übernommen. Mit dem eigenen Gesang sah es schon weniger positiv aus. Schließlich warfen ihn Drogen ziemlich aus der Bahn, doch er bekam das Problem in den griff und kam wieder. Vom Leben gestählt schrieb und sang er noch authentischere und unter die Haut gehende Songs. Das brachte ihm Respekt und Anerkennung von Stars wie Johnny Cash, Willie Nelson und anderen ein. Er gehört inzwischen längst wieder zum Nashville-Establishment, ohne dass er etwas von seiner Eigenwilligkeit eingebüßt hätte.
Diese CD kann man in einem Wort charakterisieren: Leben. Billy Don Burns bestätigt das: „Das ist echtes Leben. Es mag ein wenig düsterer sein als es die Leute gern hören aber so ist es nun mal. Und das Meiste davon ist mein Leben“. So manch einer kann sich damit identifizieren. Und wenn man Burns mit seiner rauen aber emotionsgeladenen Stimme singen hört, dann wird man als Hörer gepackt. Man will wissen, wie die Geschichte zu Ende geht, man hört ganz einfach zu. Jeder einzelne Song ist ein Kunstwerk. Auch weil der musikalische Rahmen passt.
Fazit: Burns bewahrt die Tradition und verzichtet auf jegliche technische Effekte. Wenn man akustische Gitarren, Mandoline, Fiddle, Dobro hört, werden immer wieder Erinnerungen an Oldtime Country wach. Und mit Tanya Tucker, Willie Nelson sowie Hank Cochran hat er Seelenverwandte für zwei Songs gewonnen, die sehr genau wissen, welche Erfahrungen Burns hier in Songs festgehalten hat. Wie gesagt, kein Album für Tanz und gesellschaftliche Ereignisse sondern eines, dem man zuhören und es verinnerlichen möchte.
Trackliste:
01. Mississippi – mit Tanya Tucker |