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Roger Murrah: Rocks The Jukebox

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Mir macht es seit vielen Jahren große Freude, mich näher mit den Menschen zu befassen, die dafür sorgen, dass Sänger ihren Job ausüben können. Songschreiber sind meist sehr interessante Leute, die viel zu erzählen haben. Meist tun sie das in ihren Songs. Da sind sie insoweit limitiert, als sie eine Geschichte innerhalb einer begrenzten Zeit von rund 3 Minuten erzählen müssen. Da heißt es, die Worte besonders gut auszusuchen und aneinander zu reihen. Einer, der das meisterhaft versteht, kommt ursprünglich aus Alabama und heißt Roger Murrah.

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Seit mehr als 30 Jahren lebt er nun schon in Nashville und arbeitet, abgesehen von den ersten, die restlichen davon überaus erfolgreich. Nicht nur als Autor sondern zunehmend auch mit seinem Musikverlag. Murrah gehört zu den wenigen Zeitgenossen, denen sowohl der kreative Bereich viel Spaß macht als auch der geschäftliche. Eine Reihe junger Autoren hat er unter Vertrag genommen, die wiederum von seiner geballten Erfahrung profitieren.

Roger MurrahNicht allen Country Fans wird der Name Roger Murrah etwas sagen – da geht es ihm ähnlich wie so vielen anderen seiner Zunft. Sie lassen viel lieber ihre Lieder für sich sprechen. Damit man sich ein Bild machen kann, was Murrah der Country Music bisher zugeliefert hat, entweder als alleiniger Autor oder mit Kollegen, hier eine Auswahl: „Don’t Rock The Jukebox“ (Alan Jackson), „Fast Lanes And Country Roads“ (Barbara Mandrell), „Life’s Highway“ (Steve Wariner), „Stranger Things Have Happened“ (Ronnie Milsap), „You Can’t Keep A Good Memory Down“ (John Anderson), „A Bridge That Just Won’t Burn“ (Conway Twitty), „Southern Rains“ (Mel Tillis), „High Cotton“, „I’m In A Hurry“, „Southern Star“ (alle Alabama), „Hearts Aren’t Made To Break“ (Lee Greenwood), „We’re In This Love Together“ (Al Jarreau), „Rough And Rowdy Days“ (Waylon Jennings), „Only Love“ (Wynonna), „It’s A Little Too Late“ (Tanya Tucker). Man könnte die Liste noch um einiges verlängern. Völlig zu Recht ist er auch in die Nashville Songwriters Hall of Fame aufgenommen worden.

Dabei kommt Murrah eigentlich gar nicht aus der Country Music. Daheim in Alabama war er Mitbetreiber eines Studios, er schrieb auch bereits Songs, doch bewegte er sich dabei im R & B und Pop Bereich. Bobby Bare war es, der eines Tages in dem Studio auftauchte, Murrah beiläufig nach einem Song fragte (ein Hobby Bare’s, der stets gute Songs sucht), und prompt einen Song mitnahm. Gleichzeitig nahm Bare diesen Roger Murrah für seinen Verlag unter Vertrag. Nachdem die Geschäfte daheim schlechter gingen, machte sich Murrah auf nach Nashville. „Dort musste ich Country erst einmal lernen, was ich aber ziemlich schnell kapierte. Countrysongs sind direkter, du musst alles, was du sagen willst, in wenige Worte fassen. Die aber müssen passen, sie müssen den Menschen ansprechen, egal wie. Das ist eine Kunst. Jedes einzelne Wort ist wichtig und oft sind weniger Worte unter dem Strich mehr“, erläutert er mit Begeisterung für diesen Beruf. Geholfen haben ihm vor allem Bobby Bare, der ihm auch finanziell unter die Arme griff, um Fuß zu fassen. Und dann solche großartigen Songschreiber wie Mickey Newbury und Dallas Frazier. Murrah ist stolz darauf, solche Lehrmeister gehabt zu haben, die ihm so manchen Kniff verrieten. Und ihm Selbstbewusstsein gaben, indem sie ihm einimpften, dass es für gute Songs immer Abnehmer geben wird. Gute Songs werden aufgespürt, irgendwann setzen sie sich durch, davon ist Murrah überzeugt. Man muss einen guten Song nicht anbiedern wie saures Bier.

Murrah ist kein Mann, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Zwar schreibt er immer noch seine Lieder aber er kümmert sich in ebensolchem Umfang und mit gleicher Ernsthaftigkeit auch um das Business. Sein Ziel ist es, als unabhängige Firma, möglichst ohne Umwege und regelmäßig Einkünfte zu haben. Deshalb beobachtet er den sich stetig veränderten Markt mit wachem Auge. Klingeltöne und Karaoke sind Bereiche, so hat er längst erkannt, wo man richtig Geld verdienen kann. Deshalb hat er sein Business so ausgerichtet, dass man nach allen Seiten offen ist und sofort reagieren kann. „Das hält einen jung, auch geistig. Es macht enorm viel Freude, mit jüngeren Talenten zu arbeiten, auf deren Ideen einzugehen und sie zu verwerten. Den Jungen mit meiner Erfahrung zur Seite zu stehen, das ist eine schöne Aufgabe. Nicht als Lehrer sondern als Partner. Wenn nicht die Jüngeren, wer soll dann die Welt verändern?“

Eine Art Musterschüler des Roger Murrah ist mit Keith Stegall ein hoch angesehener Songschreiber und Produzent. Seinem Mentor, so Stegall, verdanke er so viel. Der habe ihm erst beigebracht, worauf es beim Schreiben ankommt. Dass man sich jedes einzelne Wort eines Songs genau anschauen müsse, egal wie unscheinbar es auch sein mag. Denn schon ein Wort, eine bestimmte Redewendung könne den Erfolg ausmachen. Derlei Komplimente hört der stille Mann aus Alabama nicht ungern. Sagen sie ihm doch, dass er soviel nicht falsch gemacht haben kann. Schon gar nicht, wenn er sich umhört, wer auch heute noch seine Songs auf Tonträgern veröffentlicht. Ein wenig ruhiger lässt es Murrah schon angehen aber auch nach so vielen Jahren fallen ihm immer noch neue Songs ein.

In ruhigen Minuten lässt er schon mal die Jahre revue passieren. Dann erinnert er sich an seine erste No. 1 „Southern Rains“ mit Mel Tillis oder an die Situationen als er seinen Arbeitgeber Bobby Bare um Vorschuss bitten musste, damit er etwas zu essen hatte. Mr. Murrah war, so behauptet er, immer überzeugt, dass er Erfolg haben werde. Er hatte nicht nur diesen Traum sondern er arbeitete daran und konnte ihn verwirklichen. Und er lebt ihn weiter, in vollem Bewusstsein und mit der festen Absicht, der Country Music noch nicht seinen letzten Hit geliefert zu haben.

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