Tommy Emmanuel begeistert auf „Little By Little“ mit spieltechnischer Finesse und viel Gefühl
Dass er aus gutem Grund als „bester Gitarrist“ (Eric Clapton) gefeiert wird, zeigt Tommy Emmanuel auf seinem neuen Album einmal mehr. „Little by Little“, das am 18. März 2011 bei Favored Nations (Rough Trade) erschien, enthält 24 Lieder – inklusive dreier Stücke mit Gesang und Instrumental-Interpretationen solch bekannter Songs wie dem Hollies-Klassiker „He Ain’t Heavy, He’s My Brother“, Henry Mancinis Evergreen „Moon River“ oder dem von Carole King geschriebenen „Tapestry“.
Bei diesen wie bei seinen stets auf akustischen, mit Stahlsaiten bespannten Instrumenten vorgetragenen Eigenkompositionen demonstriert der zweifach (Grammy) nominierte Australier nicht nur enorme Stilvielfalt, sondern brilliert auch mit virtuoser Zupftechnik und großem Einfühlungsvermögen. Mal rasant, mal romantisch oder gar beschwingt entfesselt Emmanuel mit unglaublichem Fingerspitzengefühl faszinierende Klang-Kaskaden voller glasklar perlender Töne. „Ich habe die Doppel-CD den verstorbenen amerikanischen Gitarren-Legenden Chet Atkins, Jerry Reed sowie Merle Travis gewidmet“, erzählt er. „Der Plattentitel wiederum steht dafür, eines nach dem anderen, also Schritt für Schritt zu machen und nicht durch’s Leben zu hetzen oder sich heute über das Morgen den Kopf zu zerbrechen.“ Insofern eignet sich sein „Little by Little“ als Soundtrack für sämtliche Stimmungslagen.
An seinem 14. Studio-Opus seit 1979 hat Tommy Emmanuel „länger als an allen Vorläufern gearbeitet“ und dabei die neu gewonnene Erkenntnis, dass gut Ding Weile haben will, in die Tat umgesetzt. Das Stil-Spektrum reicht vom Beatles-ähnlichen „Halfway Hotel“ über das poppige „Locomotivation“ bis hin zu dem von der Situation in Israel inspirierten „Tears For Jerusalem“ und dem nach einem Besuch bei Indianern entstandenen „The Trails“. Stets ist unüberhörbar, warum Tommy Emmanuel vom Akustik-Gitarren-Großmeister Chet Atkins als „einer der besten Fingerpicking-Spieler der Welt“ gepriesen wurde.
Das musikalische Ausnahmetalent des Tommy Emmanuel (geboren am 31.5.1955) zeigte sich schon von klein auf. Als Vierjähriger bekam er seine erste Gitarre geschenkt und erhielt ersten Unterricht darauf von seiner Mutter. Des Notenlesens unfähig, lernte er das Instrument rein nach Gehör. Im Alter von sechs Jahren spielte Tommy bereits dermaßen gut, dass er festes Mitglied in der familieneigenen, australienweit auftretenden Profi-Band wurde, die über Jahre hinweg die einzige Einkommensquelle der wie Nomaden umherziehenden Emmanuels war: Über diverse Zwischenstationen sowie Engagements für Air Supply (er ist auf ihren Hitsingles „Lost In Love“ und „All Out Of Love“ zu hören), John Farnham („You’re The Voice“, „Pressure Down“) und andere erwarb sich Tommy Emmanuel den Ruf als Australiens bester Gitarrist.
Im Jahr 1985 stieg er bei den reformierten namhaften Aussie-Rockern Dragon ein. Diese traten 1987 im Vorprogramm von Tina Turner’s „Break Every Rule“-Tour auf. Darüber hinaus war der junge Musiker als Komponist für Al Jarreau, Sheena Easton und Olivia Newton-John tätig. Nicht zu vergessen: sein Auftritt bei der Abschlussveranstaltung der Sommer-Olympiade 2000 in Sydney, die weltweit übertragen wurde.
Live ist Tommy Emmanuel sowohl solo, als auch mit Begleitern unterwegs. Auf „Little by Little“ erhielt er bei drei Tracks Unterstützung von den US-Gitarristen Dr. John Knowles und Doyle Dykes. Als Vocalisten begleiteten ihn seine Landsleute Anthony Snape und Rick Price sowie die US-Amerikanerin Pam Rose. Mit den zwei Letztgenannten wurde jeweils ein Stück in zwei Versionen aufgenommen – einmal mit, einmal ohne Gesang. Dadurch entstand ein äußerst abwechslungsreiches Album, dessen behutsame Entstehungsweise sich zudem in den Liedern ausdrückt und zwar so, wie von seinem Macher gewünscht: „Little by Little“!
31. März in Stuttgart (Liederhalle)
02. April in Zürich (Volkshaus)
04. April in Hamburg (Laeiszhalle)
05. April in Braunschweig (Stadthalle)
15. April in Kiel (Schloss)
Trackliste: (CD 1)
01. Half Way Home |
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Trackliste: (CD 2)
01. Jack Magic |