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Jimmy Webb

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Viele Musik Fans kennen womöglich seinen Namen nicht, dafür aber den einen oder anderen seiner Songs. Ein „Country-Mann“ ist er nicht, dieser Jimmy Webb aber seine Songs haben auch in dieser Musik deutliche Spuren hinterlassen. Zunächst sei nur ein Name genannt: „Galveston“.

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Jimmy Layne Webb stammt aus Oklahoma, geboren am 15. August 1946 im dortigen Elk City. Von der Mutter ermutigt, lernte Webb als Kind Piano und Orgel zu spielen. Sein Vater war Kirchenmann und hatte einen Kirchenchor, den er leitete. In diesen Chor trat Webb auch ein, weil der sehr konservative Vater Country Music und weiße Gospel Music im Radio nicht duldete. Der Filius hielt sich nicht an derart verstaubte Ansichten und fand Möglichkeiten, Pop Music zu hören. Und er begann früh damit, selbst Songs zu schreiben. Als entscheidenden Moment in seinem Leben bezeichnet Webb den Tag, an dem er die Scheibe „Turn Around, Look At Me“ kaufte, denn er war von der Stimme Glen Campbell’s fasziniert.

Jimmy WebbAls die Eltern 1964 nach Kalifornien umzogen, studierte Jimmy Webb am San Bernardino College Musik. 1965 starb seine Mutter, der Vater ging wieder nach Oklahoma, der Sohn blieb wo er war. Er erinnert sich an Daddy’s Worte: „Das Songschreiben wird dein Herz brechen. Aber du scheinst das zu wollen, nimm diese 40 Dollar, es ist alles, was ich habe.“ Wie sehr sich ein Vater irren kann …

Jimmy Webb wurde von Jobete unter Vertrag genommen, einem Musikverlag, der zu Motown gehörte. The Supremes nahmen als Erste einen Song von ihm auf: „My Christmas Tree“. Ein Jahr später tat er einen enorm wichtigen Schritt als er von Johnny Rivers für dessen Verlag Songs zu schreiben begann. Rivers nahm „By The Time I Get To Phoenix“ auf, einen Song, der noch Furore machen sollte. Im Jahr 1967 begann Rivers die neue Gruppe „Fifth Dimension“ zu produzieren. Für deren erstes Album schrieb Webb den Hit „Up Up And Away“ und für deren zweites Album nahm die Gruppe gleich 11 Webb Songs auf. Darunter „The Worst That Could Happen“.

1967 trat auch Glen Campbell auf den Plan, dessen Stimme es Jimmy Webb so angetan hatte. Er nahm ebenfalls „By The Time I Get To Phoenix“ auf und machte einen Standard der Unterhaltungsmusik daraus. Es hagelte Auszeichnungen, Jimmy Webb war mit einem Schlag ein Star der Songschreiber geworden. Mit seinen anspruchsvollen Texten und Melodien, die manchmal erst beim zweiten Hinhören im Ohr bleiben, dafür umso nachhaltiger, war er seiner Zeit voraus. Er blieb in der Erfolgsspur, auch mit Country Interpreten. Zwar startete Schauspieler Richard Harris mit „MacArthur Park“, einem gänzlich ungewöhnlich strukturierten, langen (über 7 Minuten) Song als Sänger durch, doch zeigte Waylon Jennings mit seiner Version, dass er als Interpret Extraklasse war. Er bekam dafür sogar einen Grammy.

Glen Campbell setzte voll auf Jimmy Webb, wenngleich er ihn beim ersten Treffen nicht sonderlich gemacht hatte. Campbell waren Webb’s schulterlange Haare suspekt und brummelte, er solle sich erst mal die Haare schneiden lassen. Glen Campbell sorgte mit „Wichita Lineman“, „Galveston“ und „Where’s The Playground Susie“ dafür, dass jetzt mehr Country Interpreten auch auf Jimmy Webb zurückgriffen.

Jimmy Webb selbst änderte seinen Kurs, er suchte nach neuen Ufern. Er schrieb jetzt Filmmusiken und das Musical „His Own Dark City“, das er als teilweise autobiographisch bezeichnet. Und er versuchte sich als Sänger, das hatte er bereits 1968 mit „Jimmy Webb Sings Jimmy Webb“ ohne Erfolg in Angriff genommen. Ab 1970 nahm er bis 1982 gleich sechs Alben mit eigenen Songs auf. Die bekamen gute Kritiken, waren aber keine Verkaufserfolge.

1974 heiratete Webb die Schauspielertochter Patsy Sullivan, mit der er 6 Kinder bekam. Die Ehe ist nach 22 Jahren geschieden worden. Ab den 1980er Jahren blieb Jimmy Webb ein gefragter Songschreiber. Im Country Genre griffen u.a. Tanya Tucker („Tennessee Woman“), Linda Ronstadt (vier seiner Songs auf der LP „Cry Like A Rainstorm, Howl Like The Wind“), John Denver („Postcard From Paris“), „Kenny Rogers („They Just Don’t Make ‚Em Like You Anymore“), Reba McEntrire und natürlich weiterhin Glen Campbell zu. Insgesamt liest sich die Liste seiner Kunden wie ein Who is Who der Unterhaltungsmusik. Natürlich darf „The Highwayman“ nicht fehlen, jener Hit von Willie Nelson, Waylon Jennings, Johnny Cash und Kris Kristofferson als The Highwaymen, auch der stammt natürlich von Jimmy Webb.

Der wiederum blieb sich treu und damit nicht einseitig kreativ. Weitere Filmmusik komponierte er und machte bis heute vier weitere Solo-Alben als Sänger eigener Songs. Damit nicht genug, auch neue Musicals hat er geschrieben, ebenso wie Jingles und Musik für TV Produktionen. Seine Leidenschaft und Triebfeder beschreibt er so: „Ich liebe Worte. Ich mag es, wie man mit Worten jonglieren kann, sie miteinander in Einklang bringen oder sie gegeneinander knallen lassen kann. Ganz besonders gut geht das in Liedern.“ Das merkt man seinen Texten an, er wird nicht aufhören damit.

Seit 2004 ist Jimmy Webb wieder verheiratet, mit Laura Savini, sie leben auf Long Island vor den Toren von New York City. Sein zur Zeit aktuelles Album stammt aus 2010, heißt „Just Across The River“ und enthält neue Aufnahmen einiger Webb-Klassiker. Mit von der Partie sind Lucinda Williams, Willie Nelson, Vince Gill, Glen Campbell, Mark Knopfler, Jackson Browne, Billy Joel, J.D. Souther und Linda Ronstadt.

Seit 2011 ist Jimmy Webb neuer Chairman der Songwriters Hall of Fame, er löste Hal David ab, der in den Ruhestand ging. Jimmy Webb kann bereits jetzt auf ein umfangreiches, mit Auszeichnungen und Ehrungen begleitetes Lebenswerk schauen, dessen letzte Kapitel noch längst nicht geschrieben sind, wenn es nach ihm geht. Experten nennen ihn in einem Atemzug mit George Gershwin, Cole Porter, Richard Rodgers und Burt Bacharach.

Zwei zahlen sollen seine Bedeutung unterstreichen, weil sie für sich sprechen: Jimmy Webb bekam als einziger Künstler Grammys für Musik, Texte und Orchestration. Sein „By The Time I Get To Phoenix“ war in dem halben Jahrhundert zwischen 1940 und 1990 der drittmeist gespielte Song überhaupt.

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