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Connie Smith, Garth Brooks & Hargus „Pig“ Robbins in der Hall Of Fame

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Ein Mal im Jahr ist es soweit. Seit im Jahr 1961 mit Jimmie Rodgers, Fred Rose und Hank Williams die ersten drei Mitglieder in die Country Music Hall Of Fame aufgenommen wurden, wiederholt sich das jährlich, mit Ausnahme des Jahres 1963. Oft wurde diskutiert, „Warum der und nicht der?“, oder auch „Warum nur Einer?“

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Nun, mittlerweile sind es jährlich drei oder vier „Pioniere“ der Country Music, die in die Ruhmeshalle aufgenommen werden. Und das ist gut so! Man hat offenbar Nachholbedarf. Zu viele große Namen fehlen noch, dessen ist man sich in Nashville sicher – und bewusst! Noch schöner ist es für die so Geehrten, wenn sie diesen großen Moment noch miterleben können. Das ist ja längst nicht immer so.

Am Sonntag, den 21. Oktober 2012, war es wieder mal soweit. Drei neue Mitglieder wurden diesem erlauchten Kreis zugeführt. Und das Schönste daran: Sie waren alle drei anwesend, und es gibt an diesen drei Personen nun wirklich keinen Zweifel! Im Ford’s Theatre, einem Raum im Komplex der neuen Hall Of Fame, fand vor gut 200 Gästen die „Medallion Ceremony“ statt, bei der den Auserwählten in feierlichem Rahmen eine Medaille umgehängt wird, die sie als Mitglied der Hall Of Fame ausweist.

Der Abend begann mit dem Song „All Prayed Up“, vorgetragen von Vince Gill, sowie mit Ansprachen des Direktors der Country Music Hall Of Fame, Kyle Young, des Vorsitzenden der Hall Of Fame, Steve Turner, und des Generaldirektors der Country Music Association, Steve Moore.

Der Erste der drei Geehrten war Hargus „Pig“ Robbins. Der legendäre Studiopianist, dessen instrumentelle Virtuosität seit 1959 auf unzähligen Hits zu hören ist, war in Begleitung seines Sohnes erschienen. Ronnie Dunn sang auf der Bühne den ersten Hit, auf dem „Pig“ seinerzeit zu hören war, den Song „White Lightning“, damals eine Nummer eins für George Jones. Crystal Gayle sang „Don’t It Make My Brown Eyes Blue“, danach sang Gene Watson „Fourteen Carat Mind“, und auch hier war auf beiden Originalaufnahmen natürlich „Pig“ Robbins zu hören.

Dann endlich betrat Charlie McCoy die Bühne, einer der engsten Freunde und Wegbegleiter des großen Pianisten, selbst (natürlich) auch Mitglied der Ruhmeshalle, um seinen Freund zu ehren. Der Mundharmonika-Virtuose erzählte u.a., dass Robbins, seit seinem vierten Lebensjahr durch einen Unfall erblindet, die Lagepläne aller Studios in Nashville im Kopf habe. Als bei einer Session der Strom ausfiel und Robbins dieser Umstand bewusst wurde, bot er an, jeden, der zur Toilette müsse, für einen Dollar dorthin zu führen. Dann hängte er seinem Freund und Weggefährten die Medaille um. Der bat nach seiner Dankesrede Ronnie Milsap auf die Bühne, setzte sich selbst ans Piano, und begleitete den ebenfalls blinden Country Star, der „Behind Closed Doors“ sang, den großen Hit von Charlie Rich, dessen berühmtes Piano Intro ebenfalls den magischen Händen von „Pig“ Robbins entstammte.

Garth Brooks, Connie Smith & Hargus Robbins

Die Quebe Sisters aus Forth Worth, ein Act aus drei Schwestern, die alle drei Fiddle spielen und singen, eröffneten den nächsten Block musikalisch. Sie sangen den ersten Hit von Connie Smith, „Once A Day“, gleich eine Nummer eins. Die drei Schwestern hatten vor Jahren das Herz der Sängerin aus Indiana gewonnen, die natürlich in Begleitung ihres Mannes Marty Stuart erschienen war. Es folgten The Whites mit „If It Ain’t Love (Let’s Leave It Alone)“, mit dem sie selbst auch einen Hit hatten, und schließlich Lee Ann Womack mit „You’ve Got Me (Right Where You Want Me)“, einem Song, der die Geehrte als Co-Autorin ausweist.

Sodann betrat ein enger Freund von Connie Smith die Bühne, um die Ehrung vorzunehmen. Extra aus Kalifornien angereist, ließ sich Merle Haggard diesen großen Moment nicht nehmen. Nach ein paar Worten, in denen er darauf hinwies, dass man über die Jahre gegenseitig die Songs des Anderen aufgenommen habe, fügte er noch hinzu, dass es niemand besseren als Connie Smith gebe, wenn es darum ginge, Country Music zu singen (nicht umsonst kündigt sie Eddie Stubbs, Ansager der Grand Ole Opry und früher der Fiddler von Kitty Wells, in jeder Ausgabe der Marty Stuart Show als den „Rolls Royce der Country Sängerinnen“ an). Dann hängte Merle seiner guten Freundin die ausdrucksvolle Medaille um, und diese sagte, sie habe das am wenigsten verdient, denn sie habe ja nur singen und ihre Kinder ernähren wollen und dabei nie an die Hall Of Fame gedacht. Dann sang sie „If I Need Jesus, He’s There“.

Schließlich begann der Teil der Zeremonie, mit der der Jüngste des Jahrgangs 2012 aufgenommen wurde. Kyle Young, der vor jeder Ehrung ein paar Worte über die Geehrten gesagt hatte, wies auf die Bedeutung des überwältigenden Erfolges von Garth Brooks hin, bevor George Strait die Bühne betrat und den ersten Hit des Sängers aus Oklahoma vortrug, „Much Too Young (To Feel This Damn Old)“, einen Song, den seinerzeit eigentlich Brooks für eben George Strait geschrieben hatte. Dann sang James Taylor, einer der wichtigsten Einflüsse des Geehrten, mit gesanglicher Unterstützung von u.a. Brooks‘ Ehefrau Trisha Yearwood, „The River“, bevor dann Bob Seger mit „That Summer“ den musikalischen Teil der Ehrung abschloß.

Sodann kehrte George Strait zurück, um den von ihm beeinflussten Superstar zu ehren. Auch er wies darauf hin, dass Garth Brooks die Country Music in ganz neue Spären geführt hatte, bevor auch der Mann, dessen Karriere vor 23 Jahren begann, in die Ruhmeshalle aufgenommen war. Der Geehrte selbst, emotional bewegt, so wie man ihn kennt, dankte seinen Eltern und wies auf seine enge Verbindung mit der Country Music schon in seiner Kindheit hin. Merle Haggard und George Jones, das waren die bevorzugten musikalischen Helden seiner Eltern. Schließlich dankte er seinen drei Töchtern und natürlich seiner Frau Trisha.

Mit dem traditionellen „Will The Circle Be Unbroken“, dem Song, der die auftretenden Künstler und die neuen Mitglieder auf der Bühne zusammen brachte, endete die bewegende Zeremonie. In diesem Jahr können sich alle Beteiligten an der Auswahl der Geehrten erfreuen. Es hat die Richtigen „getroffen“.

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Über Bernd Wolf (146 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Johnny Cash, Singer & Songwriter. Rezensionen und Biografien.