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Jerry Fuller

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Auch wenn sein Name nicht so präsent ist „dämmert“ es, wenn man sich ein wenig näher mit ihm befasst. Jerry Fuller hat als Songschreiber und Produzent durchaus einiges vorzuweisen. Geboren wurde Jerry Fuller am 19. November 1938 im texanischen Fort Worth. Die Musik bekam er von den Eltern mit auf den Lebensweg. Sein Vater war schon Musiker gewesen und hatte u.a. mit Bob Wills gespielt als dessen Band noch Light Crust Doughboys hieß.

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Die Mutter brachte ihm bei, richtig zu singen. Nicht nur ihm sondern auch seinem Bruder Bill. Gemeinsam traten sie als The Fuller Brothers in Texas auf und machten sogar eine Single. Dann strebten beide Brüder eigene Karrieren an. Jerry Fuller begann, Lieder zu schreiben, und er produzierte Aufnahmen von seinem Bruder mit dessen neuer Band „Angus“.

Jerry FullerSich selbst vergaß er dabei nicht, er veröffentlichte auf einem winzigen Label einige Singles, bei denen auch seine Schwester Claudine mitsang – zu mehr als Demos oder Übungsobjekten taugten sie nicht.

Gerade 21 Jahre alt ging Fuller 1959 nach Los Angeles. Über Demos, die er für Musikverlage aufnahm, bekam er einen Plattenvertrag bei Challenge Records. Sein „Betty My Angel“ schlug sich im Westen prächtig, seine Rockabilly-Version des „Tennessee Waltz“ erreichte immerhin die Top Forty. Einen richtigen Schub bekam seine Karriere dann als durch einen Zufall Ricky Nelson den von ihm geschriebenen Song „Travelin‘ Man“ aufnahm, eine Single, die sich weltweit mehr als 6 Millionen mal und in allen Versionen mit anderen Interpreten weit über 10 Millionen mal verkaufte. Auf der Rückseite befand sich übrigens „Hello Mary Lou“.

Jerry Fuller hatte das Lied eigentlich für Sam Cooke geschrieben, dessen Management den Song ablehnte. Ricky Nelson’s Bassist Joe Osborne hörte das Lied zufällig durch eine offene Tür aus dem Nebenbüro. Er holte das Band praktisch aus dem Mülleimer und brachte ihn Ricky Nelson. Der Rest ist bekannt … Fuller: „Ich nahm einen Weltatlas zu Hilfe und hatte den Song in einer halben Stunde fertig. Glen Campbell spielte auf dem Demo die Gitarre. Direkt danach folgte „A Wonder Like You“. Als Ricky den Song aufnahm, waren Glen (Campbell), Dave (Burgess) und ich erstmals die Back-up-Sänger. Wir waren noch öfter dabei, wenn die Jordanaires nicht konnten.“

Jerry Fuller war als Songschreiber schon kein Unbekannter mehr, ca. 80 seiner Songs hatte er bei Challenge im Katalog registriert. Jetzt sah die Welt viel freundlicher für ihn aus. Allein Ricky Nelson nahm insgesamt 23 Songs von ihm auf, darunter „A Wonder Like You“, „It’s Up To You“, „Young World“, die wir in den Top Ten der Pop Charts finden.

Für Nostalgiker lohnt sich eine Rückschau auch bei Jerry Fuller. Der hing in den frühen 1960er Jahren viel mit Ricky Nelson, Dave Burgess und Glen Campbell zusammen. Man feierte Partys und machte vor allem gemeinsam Musik. Es entstanden neben Demos auch Singles, die bei Challenge veröffentlicht aber keine Hits wurden. Das Quartett nannte sich dabei entweder „The Fleas“ oder „The Trophies“. Für die Nachwelt erhalten blieben diese Aufnahmen auf der CD „The Lost 60’s Recordings“.

Jerry Fuller gehörte zeitweise auch der Gruppe „The Champs“ als Sänger an, deren größter Hit „Tequila“ wurde. Auch hier mit dabei Dave Burgess und Glen Campbell sowie Jimmy Seals und Dash Crofts. Seine Karriere bekam einen Knick als er 1961 für zwei Jahre zum Wehrdienst einrücken musste. Danach schickte Challege Jerry Fuller nach New York, um die dortigen Geschicke des Labels zu leiten. Die Gesangs-Karriere war damit beendet. Er schrieb aber konstant weiter Songs und wurde als Produzent sehr erfolgreich. Seine erste Entdeckung: The Knickerbockers, die 1965 den von Fuller produzierten Hit „Lies“ landeten. 1967 holte Columbia ihn als Produzenten. Wieder bewies er seine Spürnase als er Gary Puckett & the Union Gap verpflichtete. Die Gruppe hatte er in einem Bowling Centre in San Diego aufgegabelt. Für sie schrieb und produzierte er u.a. die Hits „Young Girl“, „Lady Willpower“ und „Over You“.

Ein Geniestreich gelang Fuller als er den Jazz-Sänger O.C. Smith die Country-Songs „Son Of Hickory Holler’s Tramp“ und „Little Green Apples“ singen ließ, der damit Welthits erzielte. Zu weiteren seiner Klienten bei Columbia gehörten Al Wilson („That’s All She Wrote“, „Show And Tell“ und „Touch And Go“ von Fuller geschrieben) Johnny Mathis (auch „Show And Tell“, das 20 Jahre später mit Peabo Bryson ein R&B Nr. 1 Hit wurde), Andy Williams und Billy Joe Royal. Auch den noch unbekannten Mac Davis entdeckte und förderte Fuller.

1970 machte Jerry Fuller sich selbständig und startete sein „Moonchild Productions“, mit dem er seither von Süd-Kalifornien aus erfolgreich arbeitet. Zahlreiche Country Stars haben erfolgreich seine Songs aufgenommen, darunter Collin Raye, Reba McEntire („(I Still Long To Hold You) Now And Then“), Glen Campbell „A Woman’s Touch“), Lee Greenwood („Touch And Go“), John Conlee („But She Loves Me“, „A Woman’s Touch“, „Way Back“. Dobie Gray fuhr mit „That’s One To Grow On“ und „Trouble On The Line“ gut, Tom Jones („A Woman’s Touch“) und so weiter und so weiter. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: mehr als 40 von ihm geschriebene oder produzierte Songs erreichten die Top Ten der Pop oder Country Charts. Mehr als 1300 Songs habe er geschrieben, merkt Fuller stolz an. Hier noch einige Beispiele. Von ihm stammen u.a. „Lines“ (The Walker Brothers), „Feet“ (Ray Price, der auch „That’s All She Wrote“ in die Country Charts brachte), Freddie Hart gelang dies mit „Toe To Toe“, „Eye Of A Hurricane“ (John Anderson).

Auch im Alter von 74 Jahren verschwendet Jerry Fuller keinen Gedanken an den Ruhestand. Längst schreibt er am liebsten Country-Songs. Aus gutem Grund, wie er mir verrät: „Wenn du einen Country-Song schreibst, muss man andere Stilrichtungen wie R&B oder Pop nicht vergessen, die kannst du locker einfließen lassen. Schon in den 1970er Jahren habe ich das erkannt. Country Music bietet mehr Vielfalt und Freiheiten für einen Autoren. In der Country Music war und ist immer noch der Song entscheidend. Wenn der nicht gut ist, machte auch der beste Sänger keinen Hit daraus.“

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