The Eagles, The BossHoss & Manfred Mann’s Earthband – Eine verregnete Magie-Konzert-Soirée in Vechta
Es war schon eine Sensation, als das einzige Deutschland-Konzert auf der History-Tour 2014 von The Eagles angkündigt wurde. Nicht in Berlin, München, oder Hamburg; Im rustikalen, feinen Vechta in Niedersachsen organisierten die Konzertorganisatoren von Emder Matjes & FM-Music-Pool auf dem idyllischen, exzellenten Stoppelmarkt dieses herausragende Event.
Die „Goodie-Oldie-Gentlemen“ von Manfred Mann’s Earthband eröffneten die Soirée mit dem Klassiker „Spirits In The Night“. Dies passte zu den anwesenden Besuchern, 90 Prozent hiervon hatten die 50 Lenze überschritten. Leider war Petrus der Wettergott in keiner Weise gut aufgelegt und der Regen wurde stärker. Dies ließ die Fans aber kalt, die sofort begeistert mitsangen und zum Rhythmus mitwippten.
Beim Song „Captain Booby Stout“ mit Gospel-Atmosphäre zeigte Band-Chef Manfred Mann, welcher virtuose Keyboard-Zauberer er ist und tänzelte im Mittelteil in allerbester Laune mit seinem mobilen Klavichord über die Bühne. Besonders elektrisierte aber der Frontmann Robert Hart mit seiner phänomenalen Stimme und seinem Charisma. „Father Of Day“ wurde als Progressive-Rocker zum Höhepunkt dank der Gitarren-Exzellenz und der kraftvollen Stimme von Mick Rogers. Mit dem Klassiker „Mighty Quinn“ beendeten die Earthband unter tosendem End-Jubel ihren „Best-Of-Gig“.
„God loves Cowboys, believe it or not – so if you mess with BossHoss, you mess with God“ mit diesem opulenten Intro begannen The BossHoss ihren Gig als Very-Special-Guest. Vom ersten Ton von „God Loves Cowboys” sprang der Funke zum Publikum sofort rüber. Die Chefs Boss Burns & Hoss Power mit Ihren exzellen Kuh-Jungs, verstärkt durch die Gringos von Tijuna Wonderbrass knallten nicht nur beim zweiten Hillbilly-Country-Liedchen „Bullpower“ den Freaks eins um die Ohren. Nein, bei der ganzen Show! Da kannten Sie sich selbst gegenüber keine Gnade und verausgabten sich bis zur totalen Erschöpfung. Alle Mucker bewiesen welch exzellente Musiker Sie sind, besonders hervorzuheben ist aber Malcolm „Hank Williamson“ Arison. Er bewies mit seinen Soli erneut, dass er zu den weltbesten Harp-Spielern zählt. Unglaublich mit welcher Power er die Freaks umblies.
Lied-Favoriten wie „Rodeo Radio“, „Do It“ und „Stallion Batallion“ wurden mit einer Spielfreude zelebriert, als würde ein tosender Stier die Jungs durch ganz Vechta hetzen… Unter dem Motto Ihr seid im Regen, ich auch stage-divte Burns sogar durch das Publikum. Sein Counter-Part Power spielte dazu beinharte Honky-Tonk Gitarren-Soli. Yee-Haw! Zum Konzert-Finale durfte das Stand-Out Foto mit den jubilierenden Country-Freaks nicht fehlen. The Boss Hoss bewiesen wieder eindrucksvoll, dass Sie Deutschlands-Ausnahme-Millionen-Stern-Country-Rocker sind!
The Eagles eröffneten ihre Show mit „How Long“ mit der Lead-Stimme von Glenn Frey und dem markanten Harmonie-Gesang der kompletten fünf Lead-Akteure. Feinster Country-Rock mit Westcoast-Feeling! Es war vor allem Rückkehrer Bernie Leadon mit seinen Gitarren-Soli, der die Fans hierbei begeisterte. Für diese Open-Air-Show wurde das Repertoire speziell geändert, was seinen Anfangs-Charme hatte. Der Sound war exzellent, der Mann am Licht-Pult war aber leider kein Kreativ-Genie, er ließ die Möglichkeiten der vorhanden superben Licht-Anlage außer Acht und hüllte die Protagonisten in „Old-School-Licht“ ein. Glenn und Don Henley bewiesen, welche Multi-Instrumentalisten sie sind in dem sie an die Keyboards und Schlagzeug wechselten beim zweiten Track „Take It To The Limit“. Riesige Begeisterungsstürme erklangen beim folgenden ruhigen Country-Band-Hit „Tequila Sunrise“.
Mit „Heartache Tonight“ übernahm Gitarren-Legende und Band-Komik-Spassvogel Joe Walsh das Regiment und sorgte mit seinen Slide-Soli für Country’N’Roll-Power. Die Gitarren-Freaks waren sofort aus dem Häuschen. „Life In The Fast Lane“ mit dem druckvollen Rhythmus von Timothy B. Schmitt als Bassisten und der Gitarren-Soli von Joe wurde zum absoluten Rocker des Abends. Sein Riesen- Highlight-Spot im Scheinwerferlicht hatte Don bei „Life In The Fast Lane“ als Lead-Sänger. Das Publikum mutierte zu Grizzlie-Bären, die ausgelassen boogieten und die Band duellierte sich musikalisch gegenseitig und bot Spielfreude der Ausnahme-Klasse. Mit der Hoodoo-Stimme und Gitarren-Slide-Hexerei von Maestro Henley war der reguläre Set bereits zu Ende. Unter Hurricane-Jubel betraten The Eagles erneut die Bühne und boten eine relativ kurze Fassung des Band Über-Hits „Hotel California“. Der Stoppelmarkt wurde zum Toll-Feld!
Der Gig der Adler wurde mit dem legendären Country-Hit „Desperado“ beendet. Das Konzert war aber viel zu früh gegenüber den Hallen-Konzerten zu Ende. Es fehlten einfach mindestens zwei Titel, wie „New Kid In Town“, oder „The Long Run“ zum endlosen Glück. Ok, es wurde ungemütlich und kalt zum nächtlichen Ende, aber sicherlich mehr für die Fans, als für die Band und vor allem vor allem wie es schien für Mister Henley, die im Trockenen Ihren routinierten Gig zelebrierten. Es war trotzdem genial, The Eagles wenigsten bei einem Event in Deutschland live zu erleben mit Ihrer musikalischen Country-Westcoast-Magie!